Bürgermeister für „große Lösung“, CDU pro Kreisel

Für Ankums Bürgermeister „zukunftsweisend“: Die von der Anliegern der Alfhausener Straße eingebrachte „große Lösung“, damit der Verkehr nicht durch die innerörtliche Alfhausener Straße auf die B 214 fließt. Zeichnung: aus der Anlieger-Stellungnahme.

„Den Verkehr von der Alfhausener Straße wegführen“ will Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange (UWG). Die CDU sprach sich für einen Kreisel aus.

Für Ankums Bürgermeister „zukunftsweisend“: Die von der Anliegern der Alfhausener Straße eingebrachte „große Lösung“, damit der Verkehr nicht durch die innerörtliche Alfhausener Straße auf die B 214 fließt. Zeichnung: aus der Anlieger-Stellungnahme.

Für Ankums Bürgermeister „zukunftsweisend“: Eine „große Lösung“, damit der Verkehr nicht länger innerörtlich durch die Alfhausener Straße auf die B 214 fließt. Eine solche Lösung wird auch von den Anwohnern der Alfhausener Straße gefordert. Zeichnung: aus der Anlieger-Stellungnahme.

 

Am ersten Ampel-Tag, so Detert Brummer-Bange in der letzten Ratssitzung, stand bei ihm „das Telefon nicht mehr still“. In seinem Bürgermeister-Bericht schlug Brummer-Bange zu Beginn der Sitzung einen Bogen von der derzeitigen Ampelregelung zu den bereits seit langem diskutierten Ausbauplänen für die B 214. Nach der Ratssitzung machte er weitere Vorschläge.

 

Großräumige Verlegung: „Die sinnvollste Maßnahme“.

Das derzeitige Ärgernis Ampeln ist für Ankums Bürgermeister auch eine Chance. So sagte er in seinem Bericht: „Da die Ampelanlage nun mal da steht, sollten die Auswirkungen auch dokumentiert werden, und es wäre sicherlich gut, wenn diese Anlage nach dem Ende der Umleitungsphase noch 1-2 Wochen in Betrieb bleibt, um den Unterschied festzustellen. Auch kann dann belegt werden, dass der Vorschlag der Anwohner der Alfhausener Straße – die großräumige Verlegung der Landesstraße im Bereich des Industriegebietes – die sinnvollste Maßnahme für die Zukunft sein kann. Vielleicht sogar die einzigste.“
Um die Auswirkungen der Ampelanlage dokumentieren zu können, müssen Verkehrszählungen durchgeführt werden – während der Umleitungsphase und danach, wenn der zusätzliche Verkehr durch die Umleitung nicht länger durch Ankum fließt.

 

CDU-Fraktion stellte Antrag auf Einrichtung eines Kreisverkehrs.

Nach dem Bericht des Bürgermeisters stellte Sascha Dewitz für die CDU-Fraktion einen Antrag auf Einrichtung eines Kreisverkehrs an der B214/Alfhausener Straße. Dazu seine Ratskollegin Maren von der Heide: „Wir müssen das möglich machen“.
Zuständig und allein entscheidungsberechtigt ist in Sachen Umgestaltung der B 214 die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Die hat einen Kreisel an dieser Stelle abgelehnt. Mehr dazu hier. Die Experten der Landesbehörde kamen zu dem Ergebnis: An der Stelle kann kein Kreisel gebaut werden. Daran würde auch ein Abriss des Eckhauses Dreesmann nichts ändern. Ausreichend Platz für einen Kreisel wäre, so die Landesbehörde, nur am Bahnhof. Dafür müsste das Bahnhofsgebäude abgerissen werden.

Jede andere Lösung als Ampeln kostet Ankum viel Geld. Beim Umbau der B 214 käme Ankum nur bei einer Ampelanlage kostenmäßig gut weg. Für alles andere – auch für einen Kreisverkehr an der Alfhausener Str./B 214 – müsste die Gemeinde viel Geld in die Hand nehmen.

Von der CDU-Fraktion gefordert: ein Kreisverkehr. Nach Meinung der Landesbehörde ist jedoch an dieser Stelle kein Kreisverkehr möglich – wegen zu vieler Hindernisse (Geschäfte mit ihren Einfahrten)

Von der CDU-Fraktion gefordert: ein Kreisverkehr. Nach Meinung der Landesbehörde ist jedoch an dieser Stelle kein Kreisverkehr möglich – wegen zu vieler Hindernisse (Geschäfte mit ihren Einfahrten)

 

Vorschlag des Bürgermeisters zur festgefahrenen Kreisel-Debatte.

Die CDU-Fraktion bleibt bei ihrem Standpunkt, ein Kreisverkehr an der Einmündung Alfhausener Straße sei möglich. Die Landesbehörde sagt weiterhin, dort ist kein Kreisel möglich. Wie aus der festgefahrenen Situation herauskommen? Bürgermeister Detert Brummer-Bange sagte nach der Ratssitzung in einem Gespräch mit klartext: „Um die Frage ,ein Kreisel geht oder er geht nicht‘ zu klären, könnte Ankum Geld in die Hand nehmen und auf eigene Kosten ein Planungsbüro mit einer Klärung der Frage inkl. Kostenkalkulation beauftragen. Ich wäre dafür, das zu tun – wenn der Gemeinderat sich dafür ausspricht.“

 

Bürgermeister pro „Bypass-Straße“.

Überzeugt davon, dass ein Kreisverkehr eine gute, zukunftsweisende Lösung ist, ist Brummer-Bange aber nicht. Um etwa 1%, sagte er gegenüber klartext, wächst nach allgemeiner Schätzung das Verkehrsaufkommen pro Jahr, und ein Kreisverkehr würde nur mehr Verkehr in die Alfhausener Straße ziehen. Würde ein Kreisverkehr gebaut, wäre alles andere für Ankum vom Tisch – und zwar für sehr viele Jahre. Der Bürgermeister betont in dem Gespräch mehrfach, dass für ihn die „große Lösung“ – eine „Bypass-Straße“ – die zukunftsweisende ist. Und er spricht sich dafür aus, Planer „da ran zu setzten“.

Fehlende Radwege sind nicht das einzige Problem der Alfhausener Straße. Als Landstraße ist sie eine weitere Verkehrsschneise: eine, die Ankums Süden vom Norden trennt.

Fehlende Radwege sind nicht das einzige Problem der Alfhausener Straße. Als Landesstraße ist sie – zusätzlich zur B 214 – eine Verkehrsschneise, die Ankums Süden vom Norden trennt.

 

Dirk Raming (UWG): Eine Abzweigung „bringt wirklich was“.

„Nach vorne zu denken“, davon sprach Brummer-Bange während der Ratssitzung, und fügte hinzu: „Ein Kreisverkehr bringt uns nicht nach vorne. Mittelfristig müssen wir den Verkehr von der Alfhausener Straße wegführen“. In dieselbe Richtung ging der Redebeitrag von Dirk Raming (UWG). Er sprach sich dafür aus, „eine Abzweigung mal zu planen“ und zu klären, was die „kosten würde“. Ein Kreisverkehr würde Ankum, wenn er denn möglich wäre, auch sehr viel Geld kosten. Mit Blick darauf sagte Dirk Raming: „Wenn die große Lösung in einer Größenordnung von 500.000 oder 600.00 € teurer wäre als ein Kreisverkehr, „dann sollten wir darüber nachdenken, denn das bringt wirklich was“. Was die Anlieger der Alfhausener Straße als große Lösung vorgeschlagen haben (inklusive der kompletten Ausarbeitung): Mehr dazu hier.

Würde die derzeitige Landstraße Alfhausener Straße zur Gemeindestraße, könnte sie so umgestaltet werden, dass sie ein Gewinn für alle Bürger und für das Ortsbild ist.

Würde die derzeitige Landesstraße Alfhausener Straße zur Gemeindestraße, könnte sie so umgestaltet werden, dass sie ein Gewinn für alle Bürger und für das Ortsbild ist.

 

Weniger Verkehr: Ein Gewinn für alle.

Eine „Rückeroberung“ des innerörtlichen Teils der Alfhausener Straße als Gemeindestraße mit weniger Verkehr würde nicht nur den Anliegern zum Vorteil gereichen. Die B 214 wird auch nach einem Umbau eine Schneise mit viel Verkehr bleiben. Die Alfhausener Straße könnte jedoch, wenn der Verkehr per „Bypass“ abgeleitet wird, wieder zu einer Straße werden, in der sich alle Ankumer, auch Fußgänger und Radfahrer, wohl fühlen. Derzeit ist dem nicht so.

Die Anlieger charakterisieren die Straße in ihrer derzeitigen Verfassung als „markante“ innerörtliche „Nord-Süd-Grenze“. Würde die Alfhausener Straße als Gemeindestraße entsprechend ausgestaltet, verlöre sie ihren trennenden Charakter und könnte auch optisch eine Bereicherung des Ortsbildes werden. Schnell wäre eine Abzweigungslösung aber wohl nicht zu realisieren und sie würde die Gemeinde Ankum wohl auch sehr viel Geld kosten.

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