Hat Ankum bei der abe bald den Hut auf?

Ein Thema am 13. im Gemeinderat: Die Karten sprich Anteile bei der Ankum-Bersenbrücker-Eisenbahn (abe) werden neu gemischt. Ankum kann mit 51 % die Mehrheit bekommen.

Zum Start der Ausflugsfahrten ab Ankum lud die abe zu einer Feierstunde ein. Als Mehrheitsgesellschafter hätte Ankum mehr Einfluss auf den Geschäftskurs der abe.

Dass es Ausflugsfahrten ab dem Bahnhof in Ankum gibt – dafür machte die Ankum-Bersenbrücker-Eisenbahn GmbH den Weg frei. Ankum kann in wenigen Monaten mit 51 % Mehrheitsgesellschafter der abe sein. Mit diesen 51 % könnte Ankum zum Beispiel mit seiner Mehrheit über den Wirtschaftsplan entscheiden, über den Geschäftsführer oder die Verwendung des Gewinns der Gesellschaft.

Für die großen Dinge wie z. B. einen Verkauf, die Auflösung der abe oder eine Änderung des Gesellschaftsvertrags ist jedoch eine Mehrheit von 75 % erforderlich.

Wird Ankum seinen Anteil an der abe von derzeit 46 % durch Zukauf erhöhen? Eine Antwort darauf muss der Gemeinderat geben, der sich in seiner kommenden Sitzung mit dieser Sache beschäftigen wird.

Ort & Zeit Ratssitzung. Der Ankumer Gemeinderat tritt am Donnerstag, 13. September, um 19 Uhr im Sitzungsaal des Rathauses zusammen (Ankum, Hauptstraße 27).

 

Ankum 51 %: Quakenbrück macht’s möglich.

Quakenbrück war bislang mit 10 % Gesellschafter der abe, will aber nicht länger Gesellschafter bleiben und hat den Gesellschaftsvertrag zum Ende dieses Jahres gekündigt. Mit der Kündigung kam ein notarielles Angebot zur Übernahme der 10 % durch die verbleibenden Gesellschafter Ankum, Bersenbrück und die Samtgemeinde.

Bisheriger Anteil – neuer Anteil: So könnte die Verteilung aussehen. © Samtgemeinde Bersenbrück.

Das Angebot für Ankum beläuft sich auf 5,11 %, für die Samtgemeinde auf 3,78 %, für Bersenbrück auf 1,11 %. Mit dem zusätzlichen Anteil (gerundet auf glatte Zahlen) käme Ankum von den bislang 46 % auf 51 %. Der Anteil Samtgemeinde würde von bislang 34 % auf 38 % steigen, der Bersenbrücks von bislang 10 % auf 11 %.

Die jeweiligen Räte müssen jetzt über den Erwerb abstimmen. In Ankum steht das Thema am 13. September auf der Tagesordnung, in Bersenbrück am 18. September und im Samtgemeinderat am 25. September.

 

Die abe: Wichtig für die Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs.

Was wird’s kosten? Grundkurs Konsens.

Der endgültige Kaufpreis kann erst ermittelt werden, wenn der Jahresabschluss 2018 vorliegt. Eine gewisse Vorstellung von der Größenordnung ergibt sich jedoch aus einer Berechnung auf der Basis des Jahresabschlusses 2017 (s. Beschlussvorschlag Samtgemeinde). Danach hätte der Kaufpreis 68.438,21 € betragen. Bei Beteiligungsverhältnissen von Ankum 51 %, Samtgemeinde 38 % und Bersenbrück 11 % entfiele auf Ankum eine Summe von gut 34.900 €, auf die Samtgemeinde von gut 26.000 € und auf Bersenbrück ca. 6.843 €.

51 % für Ankum, das wäre eine veränderte Situation. Sie kann, muss aber nichts am Grundkurs des bisherigen Miteinanders in der abe ändern, der weitestgehend vom Bestreben nach Konsens bestimmt war.

Das sind die vier kommenden Ausflugsfahrten ab Ankum. Es werden in diesem Jahr noch weitere Fahrten angeboten. Info & Buchung: www.weser-ems-express.de

 

Öffentlicher Nahverkehr, touristische Angebote.

Würde Ankum nicht kaufen wollen, wäre die Samtgemeinde am Kauf interessiert. So heißt es in dem Beschlussvorschlag für den Samtgemeinderat: „Sollten die Gemeinde Ankum und/oder die Stadt Bersenbrück kein Interesse an der Übernahme weiterer Geschäftsanteile haben, sollte die Samtgemeinde entsprechend mehr Geschäftsanteile an der abe erwerben, also maximal 10 %.“ Zur Bedeutung der abe heißt es in diesem Beschlussvorschlag: Die abe habe für die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) „im Nordkreis und für künftige Mobilitätsangebote eine strategisch wichtige Bedeutung und kann als Instrument zum Ausbau des ÖPNV genutzt werden.“

Ausflugsfahren ab Ankum, Halt auch in Bersenbrück: Die nächsten Ausflugsfahrten führen nach Oldenburg, Hamburg, Bremen und Münster. Infos & Buchung: www.weser-ems-express.de

 

„Hinzu kommt“, heißt es in der Beschlussvorlage weiter, „dass der ABE mit der vorgesehenen touristischen Nutzung des Bahnhofs eine wichtige Rolle bei der Schaffung attraktiver Angebote für Tagesgäste, Touristen und die heimische Bevölkerung zukommt. Im Bereich der Wirtschaftsförderung und vor dem Hintergrund der steigenden Belastung mit Schwerlastverkehr auf den Bundesstraßen in der Samtgemeinde ist es ein strategisches Ziel, den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern.“

 

Es soll neue Ortseingangsschilder geben.

Weitere Themen der Ratssitzung.

Nach dem Bericht des Bürgermeisters geht es im Ankumer Gemeinderat um Beschlussfassungen zu Themen, mit denen sich der Ausschuss für regionale Wirtschaft, Marketing und Tourismus befasste. Themen in diesem Ausschuss waren zum Beispiel ein Konzept zur weiteren Entwicklung des Ankumer Sees (mehr dazu hier) . Befasst hat sich der Ausschuss auch mit neuen Schildern am Ortseingang und mit dem Weihnachtsmarkt (mehr dazu hier). Ebenfalls ein Thema: Ob Ankum eine Bewerbung als „Fairtrade Town“ anstreben soll (mehr dazu hier). Auf der Tagesordnung stehen auch Beschlussfassungen zu Angelegenheiten des Ausschusses für Planen, Bauen, Infrastruktur und Umwelt.

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