19 % weniger Grundschüler als noch vor 12 Jahren

Die Samtgemeinde-Kinder haben lachen. Viele Schulen und KiTas wurden ausgebaut. Der Preis dafür: ein hoher Schuldenstand.

116 Kinder gingen z. B. vor 12 Jahren in Eggermühlen in die Grundschule. Jetzt sind es nur noch 61. Bis auf Bersenbrück steht überall ein Minus vor der Zahl der Grundschulkinder.

In den Grundschulen gab es im Schuljahr 2005/2006 nach der jüngsten Schülerstatistik für die Samtgemeinde noch 1.572 Schülerinnen und Schüler. In diesem Schuljahr 2016/2017 sind es nur noch 1.276 – exakt 296 bzw. fast 19 % (18,8 %) weniger. An weniger Einwohnern liegt der Schwund nicht, denn die Einwohnerzahl ist in dem Zeitraum gestiegen.

Die Schülerzahlen sind gesunken: Insgesamt (obere Linie), bei Grundschulen (xxx Linie) und bei weiterführenden Schulden (Sekundarbereich, xxx Linie).

Die Schülerzahlen sind seit 2005/2006 gesunken: Insgesamt (obere Linie), bei Grundschulen (rote Linie) und bei weiterführenden Schulen (Sekundarbereich, grüneLinie).

Eggermühlen und Alfhausen mit den stärksten Rückgängen.

Schaut man auf die Schuljahre 2007/2008 bis 2016/2017 steht bei Ankum ein Minus von 15 %. Eggermühlen liegt mit einem Minus von 44 % weit darüber, gefolgt von Alfhausen mit einem Minus von 23 %. Im Plus liegt allein die Grundschule Bersenbrück. Dort sind es gut 9% mehr Kinder als vor 10 Jahren. Allerdings gab es vom letzten auf dieses Schuljahr in einigen Orten einen minimalen Anstieg, so in Eggermühlen um 1 Schüler und in Rieste um 2 Schüler. Hier die Zahlen für die Grundschulen der einzelnen Orte.

 

Die Zahlen für die Grundschulen

 2007/08*2015/162016/17 +/-
Alfhausen206158160- 23,0 %
Ankum368316313- 15,0 %
Bersenbrück368395402+ 9,2 %
Eggermühlen1096061- 44,0 %
Gehrde151129120- 20,5 %
Kettenkamp978682- 15,5 %
Rieste164136138- 15,8 %

 

Moderne Pädagogik: Die kleinen Grundschüler müssen nicht nur still sitzen. Sie haben in den Klassenräumen Platz, um sich zu bewegen und können zum Beispiel auf solchen Elementen rumhüpfen.

Top Bedingungen kosten sehr viel Geld: Von so guten Ausstattungs- und Lern-Bedingungen (hier in der neuen Grundschule Ankum) konnten frühere Generationen Grundschüler nur träumen. Foto Samtgemeinde.

Gute Bedingungen für Bildung kosten immer mehr Geld.

Die Investitionen in die Grundschulen, die in den letzten 5 Jahren getätigt wurden, habe viele Millionen Euro verschlungen. Bis auf Gehrde haben inzwischen alle Grundschulen eine Mensa und damit die Voraussetzungen für einen Ganztagsbetrieb. „Kurze Wege für kurze Beine“, also das Plädoyer für die Grundschule direkt vor Ort, und eine gleichwertige Qualität aller Grundschulen war und ist politisch gewollt. Den Konsequenzen, das zeigt nicht zuletzt der Schuldenstand, wird man sich stellen müssen.

Zwischen 20.700 € pro Schüler und 6.400 €.

Derzeit wird z. B. die Grundschule Kettenkamp saniert und umgebaut – für 1,7 Mio. €. Bei 82 Schülern entspricht das einer Investition von 20.731 € pro Kind.

Die neue Grundschule Ankum und die Erweiterung der Oberschule kosteten zusammen 6,3 Mio. €. Bei den insgesamt 658 Kindern, die davon profitieren, entspricht das einer Investition von knapp 9.600 € pro Schulkind. Schaut man nur auf die Grundschule Ankum und die Kosten von ca. 2 Mio., €, wurden 6.390 € pro Schulkind investiert, also nicht einmal 30 % der in Kettenkamp pro Kind investierten 20.731 €.

Das letzte „Werk“ der scheidenden Rektorin: Sie brachte den Um- und Ausbau zur Ganztagsschule auf den Weg. Den Architektenwettbewerb gewann dieser Entwurf. Entwurf: Reinders Architekten.

Die nächste große Investition in eine Grundschule wird in Gehrde erfolgen. Hier der Gewinner des Architektenwettbewerbs. Entwurf: Reinders Architekten.

Priorität für Bildung – und die Konsequenzen.

Die Investitionen in kleinere Schulen, zeigen die Zahlen, verschlingen pro Kind besonders viel Geld. Dazu kommt der stetig steigende Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen, der die Samtgemeinde dauerhaft mit sehr hohen Kosten belastet. Dass Eltern ihre Kinder in die Krippe geben, so etwas gab es hier vor wenigen Jahren noch nicht. Inzwischen gibt es gerade bei Krippenplätzen einen regelrechten Nachfrage-Boom – mit entsprechenden Folgen für den Haushalt der Samtgemeinde.

Was kann, soll, wird die Samtgemeinde in den kommenden Jahren finanzieren? Absehbar ist schon jetzt, dass die Haushaltslage dazu zwingen wird, so manches zu hinterfragen, sich noch intensiver als bislang bei den Investitionen auf Prioritäten zu verständigen und auch dazu, Einsparpotentiale nicht nur auszuloten, sondern Einsparungen durchzusetzen.

* Quelle: Haushaltsplan 2008

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