9 „Sternbuschhammer“-Frauen im Einsatz

Schützenfestsitten: In Eggermühlen machte sich eine Frauenrunde ans Bänder-Binden zu Ehren seiner Majestät König Mike, der am Sonntag in der Badberger Allee „eingeholt“ wird. 

Das Bänder-Team (von links): Andrea, Ruth, Gabi, Renate, Agnes, Maria, Christiane und Melanie. Es fehlt Sandra, die etwas später zur Runde stieß.

„13.00 Uhr – Antreten zum Einholen des Schützenkönigs Mike“ steht für Sonntag auf dem Festplan zum Schützenfest in Eggermühlen. Für Frauen im Sternbusch das Signal: Rechtzeitig vorher antreten zum Binden von Bändern, denn so will es die Tradition. Die Majestät König Mike Schumacher wird bei seinem Elternhaus im Sternbusch, in der Badberger Allee, abgeholt, und da ist es gute Sitte, dass die Anwohner für den Straßenschmuck sorgen. Für die Frauen heißt das: Papier zu grün-weißen Bändern verarbeiten, die dann das Grün schmücken, das am Straßenrand aufgestellt wird. Männersache ist es, das Grün zu besorgen.

 

Vorbereitung: Das Papier in Streifen schneiden.

Bestens gelaunt: Die „Sternbuschhammer“-Frauen.

Mitgebracht haben Andrea, Agnes, Christiane, Gabi, Maria, Melanie, Renate, Ruth und Sandra am Montagabend nicht nur das Arbeitswerkzeug Schere, sondern auch eine Riesenportion gute Laune. Eine große Terrasse ist der Treffpunkt an diesem warmen Sommerabend. Papier und Draht liegen auf dem Tisch bereit, und es fehlt natürlich auch nicht an Drinks.

Die „Sternbuschhammer“-Frauen, das sind Frauen aus der Badberger Allee und der Hammer Straße. Entstanden ist der Begriff, als auf dem Eggermühlener Sportplatz mal ein „Spiel ohne Grenzen“ über die Bühne ging. Da taten sich Frauen aus den benachbarten Straßen zu einem Team zusammen. Seitdem sind sie die „Sternbuschhammer“-Frauen.

Sandra (rechts) verstärkte kurz nach dem „Anpfiff“ die Runde.

Waschechte Eggermühlenerinnen sind alle, was das dort so ausgeprägte Miteinander und die lokalen Sitten und Gebräuche angeht. Und doch ist es eine bunte Truppe mit 8 x „Migrationshintergrund“. Nur eine ist eine gebürtige Eggermühlenerin. Ansonsten: drei Frauen wurden in Ankum geboren, eine in Bippen, eine in Plaggenschale, eine in Grafeld, eine in Quakenbrück und eine in Osnabrück. Zum Zuhause wurde ihnen im Erwachsenenleben und für die eigene Familie schließlich Eggermühlen.

Der Sternbusch. Als sich Eggermühlen nach dem 2. Weltkrieg vor allem durch den Zustrom von Kriegsflüchtlingen sehr vergrößerte, wurde 1952 die Mariä-Himmelfahrtskirche gebaut. Unweit der Kirche entstand zugleich die 1. Siedlung im so genannten Sternbusch.

 

Viel zu schnüffeln für „Steuerzahler“, als die Frauen nach und nach eintrudeln.

 

Reichlich Action für „Dorfsheriff“ und „Steuerzahler“.

Neun Zweibeinerinnen, die nach und nach auf der Terrasse eintrudeln – das war ein Begrüßungsfest für die beiden heimlich Stars der Runde, die Jack Russels namens „Dorfsheriff“ und „Steuerzahler“. Als kühn, freundlich, furchtlos, aktiv, mit intelligentem Ausdruck wird diese besondere Art Fox Terrier beschrieben.

Die Frauen arbeiten, „Dorfsheriff“ pennt.

„Dorfsheriff“ und „Steuerzahler“ erweisen sich als Bildbuch-Exemplare ihrer Art, unablässig wuselnd unterwegs, um jeden Gast zu begrüßen und mit wachem Blick zu taxieren. Beide auf ein Bild zu bekommen – bei dem lebhaften Charakter der beiden ein Ding der Unmöglichkeit. Aber siehe da, kaum ist die Frauenrunde im Arbeitsmodus, haben sich „Dorfsheriff“ und „Steuerzahler“ ein gemütliches Plätzchen gesucht und pennen vor sich hin.

27. bis 29. Mai. Es ist Schützenfest-Saison! Der Schützenverein Basum-Sussum feiert vom 27. Mai um 18.15 Uhr (Antreten beim Vereinslokal Böhmann) bis zum 29. Mai um 23.59 Uhr (Festball) sein diesjähriges Fest.

Fertig: 2 weiße und 2 grüne Streifen = 1 Band.

 

Fix bei der Arbeit, 300 bis 400 Bänder.

Prost, Arbeit!, heißt es am Montag vor dem Schützenfeststart ab 19.00 Uhr für das Bänder-Team. Wie lang muss der Draht sein? Wie die Schleife binden? Das ist schnell geklärt.

Im Laufe des Abends füllte sich die Tüte.

Und dann geht’s los: weißes und grünes Papier in passend-lange Streifen schneiden, mit Draht umwickeln, fertig. Die Arbeitsteilung klappt ratzfatz, ohne Worte. Es geht Hand in Hand, und ein grün-weißes Band nach dem anderen wandert in die grüne Tüte.

4 bis 5 Bänder für einen Strauch, da braucht’s am Ende ein paar hundert Bänder, um den Weg seiner Majestät Mike und seiner Frau Anja zu schmücken. Was den Frauenpart angeht: Der war nach zweieinhalb Stunden erledigt. Nun sind die Männer dran. Im Sternbusch, soviel ist gewiss, wird dafür gesorgt, dass alles rechtzeitig für eine festliche „Einhol“-Zeremonie in der Badberger Allee bereit ist.

Bis Sonntag soll in der Badberger Allee alles bereit sein für eine stilvolle „Einholung“. Screenshot: www.schuetzenverein-basum-sussum.de.

Autor
Schlagwörter

*

Top