Der älteste Spieler 76, der jüngste 10 Jahre, dazu Freunde aus Weißensee: Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des SV Quitt Ankum feierte die Tischtennisabteilung ein so sportliches wie begegnungsreiches Turnier.
Vom Vormittag bis in den Nachmittag flogen am Samstag, 10. August, in der Grundschul-Turnhalle in Ankum kleine weiße Bälle mit Effet übers Netz. Gespielt wurde mit viel Spaß, Leidenschaft und Ehrgeiz, aber Ergebnisse waren zweitrangig an diesem Turniertag, der einem großen Familientreffen glich. Im Vordergrund standen die Spielfreude, das Wiedersehen, der Austausch.
Generationenübergreifend. Von den ersten Anfängen bis heute.
56 Jahre umfasst die Geschichte der Tischtennisabteilung des SV Quitt Ankum. Sie beginnt 1963 mit einigen jungen Männern, von denen an diesem Samstag einige mit dabei waren, und das nicht nur als Zuschauer – allen voran der Mann, mit dem alles begann: Klaus-Peter Wanschura, inzwischen 76 Jahre alt.
Zusammen mit den Ehemaligen repräsentierten die Quitt-Spieler die gesamte Geschichte der Tischtennisabteilung, von den Anfängen bis zum 10-jährigen Toni Droppelmann – und sie trafen auf ziemlich beste Tennisfreunde aus Weißensee in Thüringen.
Anfang der 1990er Jahre begann die Freundschaft mit den Sportsfreunden des SV Blau-Weiß 1921 Weißensee, und sie hält bis heute. 1992 reiste erstmalig eine Ankumer Delegation zum „Schlagabtausch“ nach Thüringen, seitdem trifft man sich hier wie dort regelmäßig. Zum Samstag-Turnier hatten sich mit Marko Teichmann, Rene Helbing, David Polster, Andreas Papesch, Marcel Gärtner und Jens Selling sechs Spieler auf den Weg nach Ankum gemacht.
Ankum-Weißensee-Turnier. Einzel-Ehemaligen-Turnier. Doppelturnier für alle.
Spielerisch ging es den Samstag über Schlag auf Schlag, denn es wurden gleich 3 Wettbewerbe ausgetragen: ein Pokalturnier zwischen dem SV BW Weißensee und dem SV Quitt Ankum, ein Einzel-Ehemaligen-Turnier und eine Doppelkonkurrenz, bei der auch die Spieler der ersten Herren zugelost wurden.
Mit Klaus-Peter Wanschura, Hans-Georg Suschowk, Hermann Gottschling, Rainer Schulte-Geers und Wolfgang Kaczmarz waren gleich fünf Männer zum Turnier gekommen, deren aktive Quitt-Zeit in den 1960er Jahren begann. Und sie griffen auch am Samstag zum Schläger.
Am Einzelturnier waren z. B. 18 Spieler beteiligt, darunter auf Ankumer Seite mit Klaus-Peter Wanschura und Hermann Gottschling zwei Männer der allerersten Tischtennisstunde. Verstärkung erfuhren sie durch die jüngeren Ehemaligen Axel Saft, Stefan Trienen, Thomas Fengler, Julian Schimpf, Björn Wilmering und Frank Brechmann. Mit dabei in diesem Wettbewerb auch Max Lübbesmeyer, Oliver Herb, Toni Droppelmann, Daniel Welp, Jana Schomborg, Heidi Droppelmann, der Quitt-Vorstandsvorsitzende Ansgar Saft und aus Weißensee Andreas Papesch, Marcel Gärtner und Jens Selling.
Über gewonnene Spiele freute sich natürlich jeder, der bei den Wettbewerben mit dabei war, aber es wurde nicht Trübsal geblasen wegen einer nicht so prickelnden Platzierung. Über allem stand der Spaß am gemeinsamen Erleben. Organisator des Events war Uwe Droppelmann, seit 2013 der Abteilungsleiter Tischtennis, der seine Kinder Toni und Heidi mit seiner Tischtennis-Begeisterung angesteckt hat.
Am Mittwoch Tischtennis-Ferienspaß. Am morgigen Mittwoch, 14. August, heißt es: Ferienspaß Tischtennis der Tischtennisabteilung des SV Quitt Ankum. Jedermann und -frau ist willkommen, Anfänger wie Fortgeschrittene. Ort & Zeit: von 14.30 Uhr bis 17.30 in der Turnhalle der Grundschule Ankum, Am Kattenboll 9.
Fürs leibliche Wohl war bestens gesorgt.
Dass niemanden die Kräfte verließen, dafür sorgte ein Büffet mit Schnitzeln, Bulletten und Kuchen. Wasser und Soft-Drinks waren begehrt, aber in der Schlussphase auch ein Mitbringsel der Freunde aus Weißensee: Ein Bier, dass es nur dort gibt, gebraut nach einem Reinheitsgebot aus dem Jahr 1234. Es soll in Thüringen schon 1234 ein Reinheitsgebot gegeben haben, also lange vor dem bayerischen von 1516? Was ein Historiker da 1999 ausgegraben hatte, sorgte in Bayern für Aufruhr.
„Schmeckt gut, das Bier, nicht so bitter“, fand Ankums Ehemaliger Axel Saft, der aus Düsseldorf zum Turniertag angereist war. Gekommen war auch der Quitt-Erfolgstrainer Noriaki Fuchihara, der in den letzten Jahrzehnten so manches Talent der Tischtennissparte in die obersten Ligen brachte.
Schnellster Ballsport der Welt: Faszination Tischtennis.
Aktuell gibt es in Ankum 3 Herren-Mannschaften, eine 1. Jugend-Mannschaft und eine Schüler-Mannschaft. Außerdem, so Uwe Droppelmann, kooperiert der Verein im Jugendbereich mit Bippen, wodurch eine weitere Mannschaft entstand.
Spielfreude ist das Fundament, Erfolge sind eine Krönung. Und da kann sich die Tischtennisabteilung des SV Quitt sehen lassen. Spitze z. B. der 10-jährige Toni Droppelmann, der ein Ausrufungszeichen setzte, als er Bronze bei der Niedersächsischen Jahrgangsmeisterschaft gewann und dem zuzuschauen am Samstag viel Freude bereitete.
2018 stieg die 1. Herren-Mannschaft überraschend in die Landesliga auf, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte. Reichlich Verletzungspech trug mit dazu bei, dass man sich aus dieser Liga wieder verabschieden musste. Martin Zwirner war im Aufsteiger-Team, und er gehörte beim Samstag-Turnier zu den Gewinnern.
Mit Heidi Droppelmann spielte am Samstag eine Spielerin aus dem Schüler-Quartett Toni Droppelmann, Viktor Schulga, Heidi Droppelmann und Lotta Mehlich, das sich 2018 die Herbstmeisterschaft in der Schüler-Kreisklasse Nord sichern konnte.
Die Schüler- und Jugendmannschaften des SV Quitt Ankum sind gemischte Gruppen. Dass unter den vielen Spielern am Samstag nur zwei Frauen waren, ist ein Indikator dafür, dass Frauen rar sind. Aktuell sind nur eine Handvoll Spielerinnen aktiv. Mehr Frauen wären höchst willkommen. Schnuppert doch einfach mal rein, möchte man da Mädchen und Frauen sagen. Dass es mal reichlich Frauen-Power in der Tischtennisabteilung gab, war am Samstag von den drei weiblichen Ehemaligen zu erfahren.
Ein prima Tag für jung und alt.
Vor Jahrzehnten begeistert, noch immer begeistert, zeigte am Samstag Ilse Pötter, die „Urmutter“ der Ankumer Tischtennisfrauen und ein frühes Beispiel dafür, dass Tischtennis innerfamiliär ansteckend wirken kann.
Ilse Wanschura hieß sie 1967, als zu den Tischtennis-Männern, darunter ihr Bruder, auch einige junge Frauen stießen. Sie fanden Gefallen an der Sache und vier von ihnen errangen 1969 die Damen-Kreismeisterschaft.
Mit Ilse Pötter (links auf dem Foto von 1969) und Rita Stiens (rechts) waren zwei Frauen aus dem Kreismeisterschafts-Quartett in die Grundschul-Turnhalle gekommen und mit Bärbel Brickwedde eine weitere Spielerin aus den Anfangsjahren.
Um die 12 Frauen umfasste das von Ilse Pötter ins Leben gerufene Frauen-Tischtennis Ende der 1960er Jahre. Damit hatte der Verein 2 Frauen-Mannschaften plus mehrere Ersatzspielerinnen. Die Zeiten haben sich verändert, an Faszination hat der Tischtennisport aber nicht verloren. Dass wieder mehr Frauen den Schläger in die Hand nehmen, wäre ein Gewinn – für die Frauen selbst, weil es einfach ein toller Sport ist, und für den Verein.
Viele Infos auf den Webseiten. www.sv-quitt-ankum.de zeigt, was dieser Traditionsverein an sportlichen Aktivitäten und Unternehmungen bietet. Wer wissen möchten, was los ist bei den Freunden aus Weißensee: www.bw-weissensee.de
Ob Kids oder Senioren, Frauen oder Männer: Eine Sportart für alle.
Uwe Droppelmann beschäftigen Ideen, um noch mehr Menschen – Männer wie Frauen, jung und älter – für den Tischtennissport zu begeistern. Vielleicht kommt ja doch mal wieder eine Frauengruppe zusammen. Auch Seniorinnen und Senioren könnten das Spiel für sich entdecken. Man muss ja nicht in den Spielbetrieb einsteigen, sondern kann den Sport auch nur aus Spaß an der Freud‘ betreiben. Das samstägliche Turnier war jedenfalls – generationenübergreifend – beste Werbung für den Tischtennissport.
Siegerehrungen gab es natürlich auch.
Auch wenn es nicht in erster Linie um die Resultate ging: Gewinnen macht Spaß, und das vor allem, wenn sich alle mitfreuen mit den Siegern.
Hier die Ergebnisse: Das Pokalspiel zwischen dem SV Quitt Ankum und dem SV Blau-Weiß 1921 Weißensee entschieden die Ankumer für sich. Die Einzelwertung des Ehemaligen-Turniers gewann Andreas Papesch (Weißensee) knapp vor Axel Saft (Quitt-Ehemaliger). Den 3. Platz belegte Max Lübbesmeyer. Die Doppelkonkurrenz gewann das Doppel Martin Zwirner (Erste Herren)/Julian Schimpf (Quitt-Ehemaliger).