Ankum: Im Ortskern wird intensiv verdichtet

Lücke für Lücke füllt sich im Ortskern von Ankum – selbst dort, wo man gar nicht dachte, dass an dieser Stelle überhaupt noch gebaut werden kann. Hier einige Bildbeispiele und am Schluss ein Blick auf die Tagesordnung des Gemeinderats, der am 8. Oktober zusammenkommt und sich u. a. mit dem Bebauungsplan für ein großes Bauprojekt befasst.

Auf dem hinteren Teil eines Grundstücks entsteht ein recht imposanter Neubau-Komplex.

Was das Bauen angeht, tut sich in Ankum nicht nur im Großen etwas, sondern auch in kleinerem Maßstab. „Bauanträge“ gehören regelmäßig zum Arbeitsprogramm des Planungsausschusses und damit auch des Gemeinderats. So mancher bewilligte Bauantrag hat inzwischen Gestalt angenommen, und es zeigt sich: Es wird innerorts intensiv verdichtet. Und das ist – hier wie deutschlandweit – gewollt und sogar geboten. Warum? Das zeigt der Blick ins Baugesetzbuch.

Mit diesem Haus hat sich der Raum geschlossen, den es vorher zwischen den Nachbarhäusern gab.

In § 1 dieses Baugesetzbuches steht der Satz: „Mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden“.

Vorher eine Lücke – die geschlossen wurde.

Was mit diesem Satz gemeint ist, zeigt sich z. B., wenn Genehmigungsbehörden (hier der Landkreis Osnabrück) ihre Stellungnahmen zu Flächennutzungsplänen mit weiteren Neubaugebieten abgeben. Da wird auch geprüft entlang der Fragen, ob dieses Neubaugebiet wirklich nötig ist, ob es so groß sein muss, ob eine Gemeinde die Möglichkeiten der Nachverdichtung ausgeschöpft, um darüber Wohnraum zu schaffen. Der Grund dafür: So sehr ihn viele träumen, den Traum vom Eigenheim, so sind Eigenheime in Neubaugebieten doch, nüchtern betrachtet, die größten „Landfresser“.

Hier ein Lückenschluss durch ein Mehrfamilienhaus.

Nachverdichtung ist dagegen ein Gewinn, weil dadurch die Bebauungsdichte, also der Wohnraum je verbauter Fläche, höher wird. Das wirkt einer Zersiedelung entgegen und stärkt zudem den Ortskern als Wohn-, Arbeits- und Einkaufsort. Wer sich z. B. anschaut, wie viele Menschen in einer Großstadt in den dort 4-, 5-, 6- und mehrstöckigen Häusern leben, der stellt schnell fest, dass richtig viel Land verbraucht würde, wenn diese Menschen, statt dort zu leben, alle ein Eigenheim bauen würden. Grund und Boden ist insgesamt und auch hier in Ankum knapp und wird immer teurer. Darum will auch im ländlichen Raum jedes neue Baugebiet und dessen Ausgestaltung wohlüberlegt sein und jede Gemeinde ist gehalten, die Nachverdichtung im Blick zu haben.

Ort & Zeit Sitzung Gemeinderat: Der Gemeinderat Ankum tagt am Donnerstag, 8. Oktober, um 19.30 Uhr in der Grundschule Ankum (Am Kattenboll 9, 49577 Ankum).

Vorher ein kleineres Einfamilienhaus, jetzt entsteht dort ein Mehrfamilienhaus.

 

B-Plan Nr. 63 auf der Tagesordnung des Gemeinderats.

Um eine Innenverdichtung geht es auch in der Gemeinderatssitzung am 8. Oktober. Da wird sich der Rat mit dem Bebauungsplan Nr. 63 „Beherbergungsbetrieb-Boardinghaus Ankumer See“ befassen.

Die Fläche am See.

Der Plan umfasst ein bislang unbebautes, 0,7 ha großes Grundstück am See, unweit des See- und Sporthotels. Im geltenden Flächennutzungsplan der Samtgemeinde sind große Teile im Umfeld des Ankumer Sees, darunter auch das zur Bebauung anstehende Grundstück, mit dem Nutzungszweck „Feriendorf“ ausgewiesen.

Bis zum 28. August konnten sich die sogenannten Träger öffentlicher Belange zu dem Bauvorhaben äußern, aber auch alle Bürgerinnen und Bürger. Und so ist zu erwarten, dass das zuständige Planungsbüro in der Ratssitzung präsentieren wird, was an Hinweisen, Anregungen oder Einwänden vorgebracht und wie das alles abgewogen wurde.

Bei einer Zustimmung des Rates zu der in der Sitzung präsentierten Planung ist der Weg frei für die Realisierung. Es wäre nach dem See- und Sporthotel ein weiteres großes Investment von Georg Dobelmann in die Hotellerie und damit auch ein Beitrag zur weiteren Entwicklung des Tourismus in Ankum.

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