Bio-Müll: So bitte nicht!

Etwas igitt, der Blick in diese braune Tonne, aber er zeigt ein großes Problem: die Plastiktüte. Warum auch „kompostierbare Plastiktüten“ nicht mit rein dürfen? Hier die Erklärung.

Plastiktüten jedweder Art nicht mit in die braune Tonne werfen.

Was in die braune Biotonne darf, damit Gutes aus dem Abfall entsteht, dazu wurde jetzt eine Aufklärungskampagne gestartet unter dem Motto „Wir für Bio – Biomüll kann mehr“. Der Grund dafür: Landen „Störstoffe“ in der braunen Tonne, wird die Verwertung enorm erschwert. Und so lautet die Grundregel Nr. 1: In der braunen Tonne nur Stoffe entsorgen, die hineingehören. Was das ist, zeigt die Übersicht am Schluss dieses Artikels.

Eine Aufklärungsaktion informiert darüber, was in die braune Tonne darf und was nicht. © WIRFUERBIO.de

 

Auch keine „kompostierbaren Plastiktüten“.

Ein besonders problematischer „Störstoff“ ist Plastik. Viele sammeln ihren Bioabfall in einer Plastiktüte und werfen den Abfall samt Tüte in die Tonne. Wer Plastik-Mülltüten gekauft hat, auf denen ein „zu 100 % kompostierbar“ steht, tut das sogar mit gutem Gewissen. Was Verbraucher beim Kauf solcher Tüten nicht erfahren, ist, dass auch die nicht in die braune Tonne gehören.

 

Kompostierbare Plastiktüten werden immer mehr zum Problem.

Auch solche Tüten sind ein Problem.

„Kompostierbare Plastiktüten“, klärt die AWIGO – die Abfallwirtschaft des Landkreises Osnabrück – auf, „zersetzen sich zwar nach 3 Monaten in Teile, die kleiner sind als 2 mm, und sind nach 6 Monaten zu 90 % biologisch abgebaut“ – aber so lange liegt Bioabfall nicht in Kompostwerken herum.

Bioabfall wird schnell verarbeitet, und das bedeutet: Jede Plastiktüte und auch jede kompostierbare Tüte muss – wie jeder andere Störstoff – aussortiert werden, was viel Zeit und damit auch Geld kostet. Alle Tüten auszusortieren, gelingt zudem kaum. Gelangen solche Tüten dann in die Vergärungsstufe, zerschmelzen sie und sind kaum noch vom Kompost zu trennen.

Papiertüte ja oder lose einwerfen. Den in einer Plastiktüte gesammelten Abfall lose in die braune Tonne werfen und die Tüte in der gelben Tonne entsorgen, ist z. B. eine Möglichkeit, es richtig zu machen. Papiertüten dürfen mit in die Bio-Tonne. Infos unter: www.wirfuerbio.de.

 

Plastikmüll: Aus der Biotonne ins Grundwasser und die Nahrungskette.

Plastiktüten sind nicht nur ein Problem, weil sie aussortiert werden müssen. Sie haben sogar ein hohes Gefahrenpotential. Plastikrückstände, die im Kompost landen, zerfallen in Mikroplastik und landen über den Kompost auf Beeten oder auf Äckern. Dort gelangen sie in den Boden, ins Grundwasser sowie in die Nahrungskette.

 

Aufklärungsaktion „WirFUERBio“.

Vom Biomüll zu Biokompost und Bioenergie.

Werden die braunen Tonnen richtig gefüllt, entsteht aus dem Bioabfall wertvolles Neues wie Biokompost. Der stabilisiert und verbessert den Humusgehalt der landwirtschaftlichen Böden. Biokompost hilft zudem, die Verwendung von Torf zu ersetzen, und verringert den Ausstoß von CO2. Eine weitere Verwendung: In vielen Bioabfallanlagen wird aus Bioabfall echte Bioenergie in Form von Biogas – das in Biostrom umgewandelt wird, nutzbar in Haushalten und als Treibstoff für E-Fahrzeuge.

Biokompost aus Ankum. Auf dem Ankumer Recyclinghof in Holsten wird aus den dort angelieferten Grünabfällen Humus, Mulch und Pflanzerde. Alles, was dort entsteht, ist frei von Torf. Dort können auch Humus und Pflanzerde fürs Gärtnern im eigenen Garten gekauft werden. Mehr dazu hier.

 

Es kann sein, dass falsch befüllte Tonnen nicht geleert werden.

„Wir sind uns sicher“, teilt die AWIGO mit, „dass niemand die Biotonne absichtlich falsch befüllt.“ Von daher setze man mit „Wir für Bio“ auf intensive Aufklärung. „Allerdings muss jedem Kunden auch klar sein: Wer seine braune Tonne falsch befüllt, muss damit rechnen, dass sie stehen bleibt und nicht geleert wird“, so AWIGO-Geschäftsführer Christian Niehaves. Hier die Übersicht, war rein darf und soll in die braune Tonne (weitere Infos auf www.awigo.de):

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