Bürgermeister-Bericht – mit Milchkanne

Die Stromtrasse, eine Milchkanne, „Ankum 2035“: Gegenstand des Berichts von Detert Brummer-Bange in der Ratssitzung am 6. Dezember war Gewichtiges, darunter das große Thema Bauen, die Ankündigung, einen Masterplan „Ankum 2035“ zu entwickeln, und der Dorfpark.

Ratssitzung am 6. Dezember in Ankum: Ein Blick auf die Runde kurz vor Beginn der Sitzung.

Mobilfunk & Milchkanne.

Links die Milchkanne.

Eine kleine Milchkanne hatte Bürgermeister Detert Brummer-Bange (UWG) zur Ratssitzung mitgebracht. Warum, sagte er zu Beginn seines Bürgermeister-Berichts.

Es sei nicht an jeder Milchkanne der neueste und schnellste Mobilfunkstandard 5G nötig, hatte Forschungs- und Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) gesagt. Dem widersprach Ankums Bürgermeister. Er forderte die Bundesregierung auf, „für gleiche Lebensbedingungen für alle Bürger zu sorgen“. Gerade das mobile Internet sei eine große Chance für entferntere Gebiete im ländlichen Raum.

 

Erörterungstermin Stromtrasse.

Bevor er um 19 Uhr die Ratssitzung in Ankum eröffnete, hatte Bürgermeister Brummer-Bange den ersten Teil des Tages in Essen verbracht, beim Erörterungstermin zur Stromtrasse, der bis ca. 16 Uhr dauerte. Entschieden wurde bei diesem Termin nichts, aber es wurde vieles erörtert. So war die Erdverkabelung ein Thema.

 

Zur Erdverkabelung.

Eine 380-kV-Höchstspannungsleitung, die östlich von Ankum verlaufen soll – dagegen gibt es schon lange Protest. Parallel dazu läuft der Planungsprozess. Und zwar „auf der Ebene der Raumordnung und nach der aktuellen Rechtslage“, so eine Aussage des Bürgermeisters im Rat.

Braun: Erdkabel.

Amprion hatte in der erste Novemberhälfte seine bisherige Planung im Bereich Ankum wegen fehlerhafter Unterlagen ändern müssen und sieht inzwischen 3,9 km Erdverkabelung im östlichen Ankum vor. Erdverkabelung ja oder nein und über eine wie lange Strecke? Entschieden wird da auf der Basis gesetzlich festgelegter Auslösekriterien (nach Bundesbedarfsplan). Der Bürgermeister führte dazu aus:

  1. Allein die Auslösekriterien (nach Bundesbedarfsplan) ergeben die maximale Länge möglicher Erdkabelabschnitte. Die Länge hänge nicht an der Art der Technik.
  2. AGS-Technik: Die AGS Technik sei aus Sicht des Landes Niedersachsen für den 380-kV-Bereich in naher Zukunft NICHT geeignet, übermittelte Brummer-Bange als Aussage vom Erörterungstermin. Bohrungen könnten aufgrund der Kabellängen maximal 1 km lang sein.
  3. Durch den bislang von Amprion vorgesehenen Erdkabelabschnitt östlich von Ankum erhielten 9 Häuser wieder ihren Wohnumfeldschutz und auch die zwei Häuser im Gewerbegebiet. Die Belastung der zwei Häuser durchs Industriegebiet sei eine, die auch schon beim Kauf der Häuser vorhanden gewesen sei.

 

Wechsel: Von der linken auf die mittlere Trasse.

Späterer Wechsel des Korridors wird ernsthaft geprüft.

Durch die Beiträge von den Behördenvertretern des Landkreises aus den Bereichen Raumplanung, Denkmalspflege und Kreis- und Stadtarchäologie sei „viel Unterstützung für unsere Belange“ gekommen, so der Bürgermeister.

Bei der bisherigen Trassenplanung von Amprion schwenkt ein Trassenkorridor im Nord von Ankum auf den anderen ein. Ein etwas anderer Verlauf würde in dem Bereich zu einer geringeren Belastung des Wohnumfeldes von Menschen führen, so Brummer-Bange, und sagte dazu:

  1. Ein späterer Wechsel des Korridors im Norden von Ankum werde ernsthaft geprüft. „Hierbei erhalten wir starke Unterstützung durch das Forstamt Ankum“, so Brummer-Bange.
  2. Weitere Themen seien die Breite der Schutzstreifen insbesondere beim Erdkabel gewesen, Mastenausführungen, und es seien nochmals exemplarisch Punkte der Teilvarianten und Korridore erläutert worden.

 

Baugebiete „ Alte Ziegelei“, „Nördliche Kunkheide“, Hotel Schmidt und Oevermann.

In Orange: Platz für eine mögliche Kita.

Zum Thema Baugebiete berichtete der Bürgermeister: Im neuen Baugebiet „Alte Ziegelei“ können die Häuslebauer beginnen. Da sei die Erschließung entsprechend weit fortgeschritten.

Der Bebauungsplan „Nördliche Kunkheide“ befinde sich zur Zeit noch in der 1. Auslegung. Sobald die Einwendungen und Anregungen ausgewertet worden seien, erfolge die 2. Auslegung. „Ich hoffe“, so Brummer-Bange, „dass wir im Sommer 2019 den Abwägungs- und Satzungsbeschluss für das Gebiet mit dann ca. 120 Bauplätzen treffen können.“

In diesem Baugebiet, so der Bürgermeister, „war uns von Anfang an wichtig, eine Gemeinbedarfsfläche für eine Kita zu berücksichtigen – um bei nachgewiesenem Bedarf zeitnah reagieren zu können“.

Anfang Januar würde dann in der Ratssitzung auch der Bebauungsplan für den Bereich Hotel Schmidt und Oevermann verabschiedet werden können. „Herr Dobelmann möchte dann zeitnah mit den Bauarbeiten beginnen“, so der Bürgermeister.

 

Ankum-Entwicklung per Masterplan.

Masterplan „Ankum 2035“.

Neue Baugebiete, viel Bautätigkeit auch im Ortszentrum, Ankum verändert sich sehr: In diesem Zusammenhang, so der Bürgermeister, sei „die Idee gereift, dass sich der gesamte Rat im 1. Quartal 2019 zu einer Sitzung trifft mit dem Ziel, einen „Masterplan Ankum 2035“ zu entwerfen.

Dieser Masterplan solle dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Anhand eines solchen Plans ließen sich dann Entscheidungen zielgerichteter treffen.

 

200.000 € wert: Die Senkung der Kreisumlage.

Positiv vermerkt habe man, so der Bürgermeister, „den Vorschlag zur Senkung der Kreisumlage um 3 Prozentpunkte“. Dadurch müsse Ankum „ca. 200.000 € weniger an den Kreis abführen“. Dies ermögliche „es uns, die immens gestiegenen Anforderungen etwas leichter zu bewältigen“, denn Ankum halte weiterhin an dem Ziel fest, Verbindlichkeiten (Schulden) abzubauen.

„Da der Landkreis faktisch schuldenfrei ist“, forderte der Bürgermeister, „sollten in diesem Zusammenhang allen Gemeinden zusätzliche Hilfen gegeben werden, um deren Kredite zu reduzieren.“

 

Kurz vor Beginn der Ratssitzung.

Dorfpark: Aufruf, Vorschläge einzureichen.

Mit Anmerkungen zum Dorfpark schloss der Bürgermeister seinen Bericht. Dazu sagte er: Weil die Bauarbeiten beim ASD-Mehrgenerationenquartier gut vorankämen, wolle man im kommenden Jahr mit der Planung Dorfpark beginnen. Zwischenzeitlich seien auch schon Anregungen von Bürgern und Vereinen eingegangen. „Gerne können noch weitere Vorschläge als Skizze oder auch in Schriftform eingereicht werden“, so Brummer-Bange.

Nach dem Bericht die Frage, ob es Anmerkungen oder sonstiges zum Bürgermeister-Bericht gebe? Da meldete sich niemand. Gesprächsbedarf sahen die Ratsmitglieder nicht.

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