Corona-Zeiten: Eine längere klartext-Pause

Fast 70 Jahre alt, als Journalistin für klartext sehr aktiv: So war es bislang, und es war ein Vergnügen. Nun Covid-19. Nichts ist mehr, wie es vor einigen Wochen noch war. Mit welchen Folgen für klartext? Die derzeitige Entscheidung: klartext eine Zeitlang ruhen zu lassen. Es soll und wird aber weitergehen. Wann und wie? Wie so vieles in diesen Corona-Zeiten, ist auch das noch ungewiss. 

Frohe Ostern! Jede Blüte ein Lichtstrahl in diesen schwierigen Zeiten und „Auslauf“ vor der Wohnung wichtiger denn je.

 

Trotz allem: Frohe Ostern! Herzerwärmend und herzzerreißend.

Für jeden sind es in diesem Jahre Oster-Feiertage unter außergewöhnlichen Umständen. Sich „Frohe Ostern“ zu wünschen, kommt in diesen Zeiten wohl noch mehr Bedeutung zu als zu jeder anderen Zeit. Mögen es gute Oster-Feiertage für Sie alle werden!

Herzerwärmend und herzzerreißend, beides erleben wir in diesen Corona-Zeiten tagtäglich. Herzerwärmend, wie viel sich Menschen einfallen lassen, um z.B. fehlende physische Nähe durch Ideenreichtum zu kompensieren; wie sehr sich viele engagieren, um Hilfsbedürftige zu unterstützen, um Kraftquellen für Glaube, Zuversicht und Hoffnung nicht versiegen zu lassen.

Oster-Feierlichkeiten per Video (hier mit Kirsten Ludwig) oder Live-Stream statt in den Kirchen im Kreis der Gläubigen: Dass Menschen ihren Glauben nicht wie gewohnt leben können, wer hätte sich vorstellen können, dass es das einmal geben kann!  Quelle: https://www.facebook.com/Kirche.Ankum.Eggermuehlen.Kettenkamp

Herzzerreißend, was viele Menschen aushalten und ertragen müssen. Die Corona-Krise ist eine Belastung für alle, aber sie trifft unterschiedlich hart. Stellvertretend für zahlreiche andere seinen hier die vielen Menschen in Alten- und Pflegeheimen genannt, die ihre Heime nicht verlassen und auch keinerlei Besuch empfangen dürfen. Alle Pflegekräfte, Ärzte, Rettungsdienste sind extremen Belastungen ausgesetzt. Für viele Menschen mit geringem Einkommen – zumeist ältere Menschen – ist die Lebensmittelversorgung über die Tafeln weggebrochen. Eine komplette Liste der besonders hart Betroffenen wäre lang.

 

Das Virus bleibt. Noch keine Therapie. Noch keine Impfung.

Auf www.bersenbrueck.de, der Webseite der Samtgemeinde: Infos zu Hilfsangeboten.

Das neue Virus hat unser aller Leben verändert. Was bedeutet das für die Ausgestaltung des eigenen Lebens? Was ist das richtige Maß an Vorsicht, was ist übertriebene Vorsicht? Eine in diesen Zeiten schwer zu beantwortende Frage. Wer z. B. fast 70 Jahre alt und zudem vorerkrankt ist, für den stellt sich die virusbedingte Gefährdungs-Lage naturgemäß etwas anders dar als für völlig gesunde jüngere Menschen.

Lockerungen der bisherigen Einschränkungen des Lebens könnten, so Bundeskanzlerin Angela Merkel, ins Auge gefasst werden, wenn die Verdopplung der Infektionszahlen bei etwa 14 Tagen liegt. Bei einem solchen Zuwachs könne das Gesundheitssystem der Belastung standhalten. Und genau das ist der Punkt: Das Gesundheitssystem ist der Zahl der Kranken dann gewachsen – was jedoch heißt, dass es weiterhin viele Covid-19-Infizierte (und auch Tote) geben wird. Das Virus bleibt.

 

klartext: Immer wieder neu schauen, was geht und was nicht.

Noch keine Covid-19-Medikamente, noch kein Impfstoff: Angesichts dieser Lage wird im Zusammenhang mit Lockerungen – um wieder mehr normalen Alltag zu ermöglichen – über eine Abschottung von Älteren und Risikogruppen diskutiert. Ob so eine Maßnahme vertretbar ist, ob sie dem Gleichheitsgrundsatz wie auch dem Diskriminierungsverbot widerspricht: Die Debatte darüber ist entbrannt, sie soll und sie muss geführt werden.

Was immer da kommen mag oder auch nicht: Jeder muss letzten Endes auch für sich selbst entscheiden, wie konsequent er oder sie Risiken minimiert. Eine klartext-Berichterstattung, wie es sie in den letzten fast 5 Jahren gab mit inzwischen 1.035 Berichten, darunter viele Reportagen, kann es derzeit nicht geben.

Vor etwa 4 Wochen, am 12. März, entstand dieses Foto in der von-Ravensberg-Schule in Bersenbrück für eine klartext-Reportage. Kurz danach war die Welt eine andere. Wann immer die Schülerinnen und Schüler in ihre Schulen zurückkehren können – es wird nicht sein, wie es vor Corona war.

klartext genoss eine hohe Priorität im Rentnerleben der Journalistin Rita Stiens, und das vor allem, weil es viel Spaß gemacht hat, rauszugehen, unterwegs zu sein, in direktem Kontakt mit Menschen zu sein, aus eigenem Augenschein zu berichten. Und nun? Es braucht Zeit, um darüber nachzudenken, wie eine  klartext-Berichterstattung unter Corona-Bedingungen aussehen kann und unter Berücksichtigung persönlicher Faktoren.

Die klartext-Berichterstattung erst einmal ruhen zu lassen, ist eine vorläufige Entscheidung – verbunden mit der Hoffnung auf Verständnis für diesen Schritt. Verbunden auch mit einem großen Dankeschön an die Vielen, für die klartext eine willkommene weitere Informationsquelle in der Samtgemeinde war. Versiegen soll diese Quelle nicht. Das Portal bleibt. Je nach Lage der Dinge wird es sporadisch Berichterstattung geben, möglicherweise in einigen Wochen auch wieder regelmäßiger. Was wann wie sein wird, ist derzeit leider noch nicht absehbar. Bleiben Sie, bleiben wir zuversichtlich – und vor allem gesund.
Rita Stiens

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