Der Haushalt Ankum und die grüne Radweg-Idee

„Lechtruper Mühlenweg“ ist ein Posten im Ankumer Haushalt, der am 11. März im Gemeinderat verabschiedet werden soll. Der Forstweg, um den es da geht, steht für ein Radweg-Projekt der Grünen von Ankum-Westerholte nach Merzen.

Inspizierten den „Lechtruper Mühlenweg“: Die Grünen (von links) Verena Kastner, Günther Hugenberg, Ronald Hülsmann aus Merzen und Ralf Gramann. © Bündnis90/Die Grünen

Zwischen Ankum und Merzen fehlt noch ein um die 2 km langes Stück Radweg. Nach den Plänen des Landkreises Osnabrück soll der Lückenschluss durch einen Radweg entlang der K 109 (Westerholter Straße) erfolgen. Nach den Vorstellungen der Grünen sollte auf dieses Projekt verzichtet werden.

 

Ein Forstweg als alternativer Radweg nach Merzen.

In Ankum befasste sich der Planungsausschuss des Gemeinderats im September 2020 mit einem Antrag der Fraktion der Grünen, den Forstweg „Lechtruper Mühlenweg“ in Westerholte als alternativen Fahrradweg nach Merzen auszubauen.

Gerd Holzgräfe (links). Archivbild von 2018.

Derzeit ist „Lechtruper Mühlenweg“ noch nicht durchgängig mit dem Fahrrad befahrbar. Bei einem Ortstermin des Ausschusses wurde angedacht, den Weg zu schottern, um ihn besser mit dem Rad befahren zu können.

Gerd Holzgräfe (UWG Ankum) ist der Vorsitzende des Planungsausschusses und als Bezirksförster zugleich vom Fach. Er fand heraus, dass es Fördermittel für die Ertüchtigung von Forstwegen gibt. Eine solche Ertüchtigung hätte zugleich den Effekt, dass Forstwege auch von Radfahrern genutzt werden können, wodurch sich auch für Fahrrad-Touristen neue Querverbindungen eröffnen. Nun stehen Mittel für die Ertüchtigung von zwei Forstwegen – den „Lechtruper Mühlenweg“ (46.000 €) und den Weg „Thiener Gehege“ (8.400 €)  – im Haushaltsplan der Gemeinde Ankum. Verabschiedet wird der Haushalt in der Gemeinderatssitzung am 11. März.

Ort & Zeit Gemeinderat. Der Gemeinderat Ankum tagt am Donnerstag, 11. März, um 19 Uhr in der Grundschule Ankum, Am Kattenboll 9, 49577 Ankum. Während der Sitzung ist das Tragen eines Mund- Nasenschutzes verpflichtend!

 

Sicherheit. Natur- und Landschaftsschutz.

Hier müssen sich Autos und Radfahrer die Straße teilen.

Eine zügige Realisierung der Ertüchtigung des „Lechtruper Mühlenwegs“ hätte zur Folge, dass Radfahrer auf diesem Weg schon bald sehr viel sicherer nach Merzen unterwegs wären als derzeit auf der K 109, wo sie sich die Straße mit dem nicht gerade geringen und auch schnellen Autoverkehr teilen müssen. Und eines Tages dann doch ein Radweg entlang der K 109? Nein, sagen dazu die Grünen. Warum nicht? Die beiden Ankumer Ratsmitglieder Ralf Gramann und Verena Kastner haben einen Strauß von Argumenten für den „Lechtruper Mühlenweg“ parat und gegen einen Radweg entlang der K 109.

Argument Nr. 1: Es werden größere Eingriffe in die Natur und die Landschaft vermieden. Um einen Radweg entlang der K 109 zu realisieren, wären zahlreiche Bäume in ihrem Bestand gefährdet. Ein in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels schwer wiegender Eingriff in die Natur.

Auch wenn die Allee-Bäume erhalten blieben, müsste für einen Radweg neben der Straße viel Natur weichen.

 

Günstiger. Schneller.

Argument Nr. 2: Warum Hunderttausende Euro für ein kurzes Stück Radweg ausgeben, wenn es auch bedeutend kostengünstiger geht? Der 12 m breite „Lechtruper Mühlenweg“, der sich im Besitz der Gemeinde befinde, könne, so die Grünen, für kleines Geld zu einem Radweg ausgebaut werden. „Radfahrer können nebeneinander fahren“, so Ralf Gramann, „er bietet Platz für entgegenkommende Radfahrer und kann auch weiterhin für land- und forstwirtschaftliche Zwecke genutzt werden.“ Ihn herzurichten, koste Hundertausende Euro weniger als ein Radweg entlang der K 109.

 

„Landschaftlich reizvolle Strecke“. Landkreis zur Finanzierung heranziehen.

Derzeit steht die stellv. Sprecherin Verena Kastner an der Spitze der Samtgemeinde-Grünen.

Ratsfrau Verena Kastner.

Für Ratsfrau Verena Kastner bietet der „Lechtruper Mühlenweg“ nicht nur Sicherheit, sondern auch ein besonderes Naturerlebnis, eine landschaftlich reizvolle Strecke abseits allen Autoverkehrs. Aus Richtung Westerholte könne die Ankunft in Merzen über „In den Bergen“ mit 1.720 m als kürzere Variante oder die Overbergstraße erfolgen. Zur Finanzierung wollen die Grünen auch den Landkreis heranziehen. „Wenn der Kreiskasse eine hohe Ausgabe für einen Radweg entlang der L 109 erspart wird, kann der Landkreis 50 % für das Radeln über den Lechtruper Mühlenweg beisteuern“, so Ralf Gramann.

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