Ein buntes Fest: Ankum ist Fairtrade-Town!

15 Bild-Impressionen von einem besonderen Nachmittag für Gemeinde & Bürger: Ankum wurde offiziell als Fairtrade-Town ausgezeichnet und ist damit die 652. Fairtrade-Kommune in Deutschland.

Sorgten für Stimmung: Die Tanzgruppe der August-Benninghaus-Schule und die Gruppe „Samba Landaya“ (links). Beim Rathausbrunnen: Der Bürgermeister und die Ehrengäste.

Was für ein Auftakt an diesem Sonntag, 27. Oktober! Die 30 Trommlerinnen und Trommler von „Samba Landaya“ läuteten die Fairtrade-Auszeichnungsfeier kurz vor 15 Uhr mit einem veritablen musikalischen Wirbelsturm ein, zauberten damit ein Strahlen auf viele Gesichter und signalisierten unüberhörbar: Hier ist was los, auf dem Vorplatz vor dem Rathaus.

Samba Landaya: Ein Auftritt, der begeisterte.

Eröffnet wurde die Feier von Bürgermeister Detert Brummer-Bange, der die Ehrengäste und die Besucher begrüßte, darunter die Hauptperson des Tages, den TransFair-Ehrenbotschafter Manfred Holz. Er hatte die Urkunde mitgebracht, die Ankum nunmehr offiziell als Fairtrade-Gemeinde ausweist, und trug sich in das Goldene Buch der Gemeinde ein.

Bürgermeister Detert Brummer-Bange (3. von links) im Kreis der Ehrengäste und Mitglieder der Steuerungsgruppe.

Dr. Mechthild Wortmann hat in Ankum den Fairtrade-Stein ins Rollen gebracht. Sie wisse, so der Bürgermeister, z. B. durch ihr Engagement in Afrika, wie es um die Not vieler Menschen weltweit bestellt ist. Detert Brummer-Bange verwies auch darauf, dass es in der August-Benninghaus-Schule schon lange Unterstützung für das Fairtrade-Projekt gibt, so z. B. durch die jährliche Fairtrade-Rosen-Aktion zum Valentinstag.

Das Wetter spielte mit und es fanden sich so einige zum Mitfeiern ein.

 

Premiere: Für die Tänzerinnen der August-Benninghaus-Schule.

Mit dabei beim Rahmenprogramm war auch die erst zum Schuljahresanfang gegründete Tanzgruppe der August-Benninghaus-Schule unter Leitung von Julia Mordovski. Dieser öffentliche Auftritt war eine Premiere für die Tänzerinnen, die nach dem karibisch-heißen Sommerhit Jambo tanzten und damit auch so manchen aus dem Publikum in Bewegung versetzten.

Die Tanzgruppe der August-Benninghaus-Schule mit ihrer Choreographin Julia Mordovski.

Danach der Moment, auf den fast ein Jahr lang im Rahmen der Fairtrade- Steuerungsgruppe der Gemeinde unter Leitung von Dr. Mechthild Wortmann hingearbeitet worden war: Die Überreichung der Urkunde Fairtrade-Town an Bürgermeister Detert Brummer-Bange.

Nun offiziell Fairtrade Town: Die Gemeinde Ankum.

 

Billig einkaufen – um den Preis bitterster Armut?

In vielen Ländern der Erde Menschen, die zu Hungerlöhnen schuften, Kinder ohne Aussicht auf Bildung, bitterste Armut – damit wir hier Kaffee, Bananen und vieles andere mehr zu Tiefpreisen einkaufen können: Bislang nehmen das viele Konsumenten hin. Nein sagt dazu, wer zu Produkten mit einem Fairtrade-Siegel greift.

Die mitreißende Musik ließ kaum jemanden still stehen.

Ehrenbotschafter Manfred Holz hatte, wie er sagte, die Gemeinde Ankum bei seinem Spaziergang durch den Ort als eine mit hoher Lebensqualität erlebt und war begeistert von der „geballten Energie“, die er in Ankum für den Fairen Handel erlebe.

Manfred Holz: Eintrag ins Goldene Buch. Von links mit dabei: Der stellv. Landrat Werner Lager und Detert Brummer-Bange. Dazu, rechts vom Ehrenbotschafter Holz: Mechthild Wortmann, Olaf van der Zwaan, der stellv. Samtgemeindebürgermeister Klaus Menke und Michael Wübben.

Die Gemeinde habe alle Kriterien zur Verleihung des Titels Fairtrade Town „mit Bravour erfüllt“. Was die Armut in der Welt angeht, stehen wir, so Manfred Holz, alle in der Pflicht, etwas zu tun. „Wenn auf der Welt so viel geteilt würde wie bei Facebook, gäbe es keine Armut mehr“, so der Ehrenbotschafter. Moral höre nicht an der Einkaufstheke auf.

Publikum hatte sich rund um den Rathaus-Vorplatz eingefunden.

 

Ankum: Die 652. Fairtrade Town – und damit in der Champions League.

„Fairer Handel lebt vom Handeln“, stellte Manfred Holz fest. Und da ist in Deutschland noch einige Luft nach oben. Der Umsatz mit fair gehandelten Produkten liege bei nur 1,6 Milliarden Euro. Steigen soll er in diesem Jahr auf 1,8 Milliarden. 19 € würden in Deutschland pro Person und Jahr für Produkte aus Fairem Handel ausgegeben. Wenig im Vergleich zu Österreich, wo es 39 € sind.

Grußworte sprachen für den Landkreis Osnabürck der stellv. Landrat Werner Lager und für die Samtgemeinde Bersenbrück Klaus Menke, Stellvertreter von Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier. Maria Stuckenberg, Ehrenamtsbeauftragte der Stadt, vertrat den Bürgermeister von Bramsche (seit dem letzten Jahr Fairtrade-Town) und überbrachte Grüße der Fairen Kirchengemeinde Lage-Rieste.

Werbematerialien für die Fairen Handel schauten sich (von links) Manfred Holz an und die Mitglieder der Steuerungsgruppe Markus Heitmann, Mechthild Wortmann, Detert Brummer-Bange und Olaf van der Zwaan.

Was die Umsatzsteigerungen angeht, setzt der Ehrenbotschafter ganz stark auf Ankum – der 652. deutschen Fairtrade-Town. Ankum spiele nun in der Chamions League, fuhr er fort, gemeinsam mit Städten wie Amsterdam, London, München und Dortmund, die ebefalls Fairtrade Towns sind.

Auch die Jüngsten wippten bei den heißen Rhythmen mit.

Die 44. Fairtrade Town in Niedersachsen sei Ankum, sagte der stellv. Landrat Werner Lager, der die Glückwünsche des Landkreises überbrachte, und die dritte im Landkreis Osnabrück nach Bad Essen und Bramsche. Bei seiner Rede gab das Mikrofon seinen Geist auf, aber er wie die Redner nach ihm waren stimmgewaltig genug, um das versammelte Publikum zu erreichen.

Als „Vorreiter“ in der Samtgemeinde Bersenbrück in Sachen Fairtrade Towns bezeichnete Klaus Menke, stellv. Samtgemeindebürgermeister, die Gemeinde Ankum.  Bersenbrück wolle sich, wie er vernommen habe, aber auch auf den Weg machen.

Maria Stuckenberg hatte einen Geschenkkorb für Ankums Bürgermeister mitgebracht.

Maria Stuckenberg ist in Bramsche die Vorsitzende der Fairtrade-Steuerungsgruppe. Sie hatte mit Schokoladen und verschiedenen Kaffees ein Geschenk mit dabei. Sie wisse, wie sie sagte, mit wie viel harter Arbeit es verbunden sei, eine Fairtrade-Gemeinde zu werden und diese Arbeit sei auch noch nicht beendet. Es müsse weitergehen, alle Beteiligten müssten weiter für die faire Sache begeistert werden und es müssen weitere Mitstreiter gefunden werden.

Bei der kostenlosen Fairtrade-Verkostung ließ man sich Getränke und Schokolade schmecken.

 

Appetit machen auf Fairtrade-Produkte.

Am Rande der Veranstaltung Fairtrade-Genuss. Zum kostenlosen Probieren bereit standen da Fairtrade-Kaffee und -Tee, Fairtrade-Prosecco, Fairtrade-Bio-Limo Orange und Fairtrade-Costa-Rica-Cola. Verkostet werden konnten auch viele verschiedene Schokoladen aus Fairem Handel.

 

Fairtrade in Ankum: Urkunden für die bisherigen Mitmacher.

Um eine Fairtrade-Town zu werden, reicht es nicht, dass der Gemeinderat einen entsprechenden Beschluss fasst und dass im Rathaus Getränke aus Fairem Handel getrunken werden. Es müssen Mitstreiter gefunden werden. Mitstreiter aus der Wirtschaft ebenso wie aus der Zivilgesellschaft, die Fairtrade-Produkte ausschenken, ins Sortiment aufnehmen, die Bildungs- und Aufklärungsarbeit zur fairen Sache leisten.

Gruppenbild mit allen, aus der Geschäftswelt wie aus der Zivilgesellschaft, die in Ankum schon beim Fairen Handel mit dabei sind.

Statt der erforderlichen 8 Mitmacher kamen da in Ankum zum Start sogar 14 zusammen – und die konnten sich über eine Urkunde und den Dank des Bürgermeisters wie auch des Ehrenbotschafters freuen.

Urkunden für die Mitmacher.

Es kam kurzfristig sogar noch ein Ladengeschäft hinzu, denn bei Uhren & Schmuck Berling gibt es seit gestern fairen Goldschmuck. Aus der Gastronomie sind in Ankum mit dabei: Hotel Billenkamp, Hotel Raming, See- und Sporthotel, Restaurant Lucchese. Aus dem Einzelhandel: Der Bioland-Hofladen Brummer-Bange, Blumen und Wohnen Havermann, Getränke Plog. Außerdem Aldi, Lidl, Edeka Kuhlmann. Die Mitmacher aus der Zivilgesellschaft sind: Die August-Benninghaus-Schule, die Kolpingsfamilie, die kath. Kirchengemeinde und der Sportverein SV Quitt Ankum.

…und noch ein Blick ins Publikum.

 

Es kommt auf die Konsumenten an.

Das Ziel der Fairtrade-Seuerungsgruppe in Ankum ist es, weitere Mitmacher zur Unterstützung des Fairen Handels zu gewinnen und dazu beizutragen, dass sich mehr Bürgerinnen und Bürger für den Kauf von Fairtrade-Produkten entscheiden. Geschäfte und Gastronomie können jetzt Aufkleber nutzen, um deutlich zu machen, dass sie Fairtrade-Produkte anbieten. Nun kommt es auf jeden einzelnen Konsumenten an, der fairen Sache Flügel zu verleihen.

Aufbauhilfe leisteten am Vormittag auch Jugendliche aus der diesjährigen Firm-Gruppe.

Zu Ende ging die Titel-Verleihung am Sonntag, wie sie begann: Mit heißen Rhythmen der Trommlerinnen und Trommler von „Samba Landaya“, die auch zwischenzeitlich für Stimmung sorgten.

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