Eine ganz neue Perspektive: Strom- und Gaskunde bei der Samtgemeinde werden

Sie könnten weniger für Strom und Gas zahlen, als Sie bislang zahlen, und der Gewinn des Geschäfts fließt in die Kasse der Samtgemeinde, käme also allen Bürgern zugute: Diese Vision könnte in wenigen Monaten, Anfang 2016, Wirklichkeit werden.

Wer Strom und Gas beziehen will, muss sich für einen Anbieter entscheiden. Verbraucher haben die Wahl. In wenigen Tagen, am 11. Mai, könnte der Aufsichtsrat der HaseEnergie den Weg frei machen für eine weitere Wahlmöglichkeit: Wir könnten Kunde bei einem Strom- und Gasanbieter der Samtgemeinde Bersenbrück werden, bei der HaseEnergie.

Die Samtgemeinde Bersenbrück hat die HaseEnergie GmbH am 21.02.2014 gegründet. Sie ist ein kommunales Gemeindewerk (Stadtwerk) und gehört zu 100% der Samtgemeinde. Ihr Sitz ist derzeit noch in Gehrde (ab 2016 in Eggermühlen) und ihr Geschäftsführer Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Horst Baier.

Günstiger als RWE, das Geld bleibt vor Ort.

Dies ist eine Fotomontage. Noch gibt es keine Strom- und Gasabrechnungen der HaseEnergie. Das könnte sich jedoch bald ändern.

Dies ist eine Fotomontage. Noch gibt es keine Strom- und Gasabrechnungen der HaseEnergie. Das könnte sich jedoch bald ändern.

Bürgermeister Baier ist von einer guten Zukunft der HaseEnergie überzeugt. Als Vorteile für Kunden, die zum neuen lokalen Strom- und Gasanbieter wechseln, nennt er: „Die Preise liegen günstiger als bei RWE und bieten daher Vorteile für die Bürger. Das Geld bleibt vor Ort und wir verdienen auch noch Geld für die Samtgemeinde. Die Überschüsse, die Aufträge und das Sponsoring werden den Bürgern und Unternehmen der Samtgemeinde  zugute kommen. Wenn viele mitmachen und zur HaseEnergie wechseln, können wir viel Gutes bewirken, zum Beispiel in der Vereinsförderung oder zur Entlastung des Samtgemeindehaushaltes.“

Mit der HaseEnergie werden große Ziele verfolgt.

Die HaseEnergie ist ein zentraler Baustein zur Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Energiewende. Ihre Ziele sind hoch gesteckt. Dazu gehören:

  • der Erwerb und Betrieb von Gasnetzen und später von Stromnetzen
  • der Verkauf von Strom- und Gasprodukten
  • Erzeugung von Strom aus regenerativen Energien
  • Beteiligung an Windenergieprojekten in der Region
  • Betrieb und Errichtung von Wärmenetzen
  • Beratung von Bürgern bei der Gebäudesanierung und Energieeinsparung
  • der Erwerb und Betrieb von Gasnetzen und später von Stromnetzen
  • der Verkauf von Strom- und Gasprodukten.

Der Punkt Beteiligung an Windenergieprojekten könnte in der Praxis so aussehen: Die HaseEnergie beteiligt sich an lokalen Windkraftprojekten in Gehrde und Rieste. Bürgermeister Baier spricht sich mit Blick auf Gehrde und Rieste für eine direkte Vermarktung des Stroms vor Ort aus und für eine Bürgerbeteiligung.

Es gibt noch viel zu tun.

Logo HaseEnergieDerzeit wird daran gearbeitet, zum 1.1.2016 eine HaseNetz GmbH&CoKG zu gründen, in die RWE bzw. Westnetz die Gasnetze in der Samtgemeinde einbringt. Die HaseEnergie wird sich daran zu 74,9% für 5,8 Millionen Euro beteiligen, u. a., um von den Ausschüttungen zu profitieren. Samtgemeinde-Bürgermeister Horst Baier: „Ich erwarte da 200.000 Euro vor Steuern im Jahr.“

Der Betrieb des Gasnetzes wird weiter von der Westnetz durchgeführt. Technische Probleme sind darum nicht zu befürchten. Zusätzlich wird die HaseEnergie mit Hilfe der Rheinischen Energie (rhenag), einer Beteiligung der RWE, den Vertrieb von Strom und Gas aufnehmen. Die Abwicklung soll zunächst die rhenag übernehmen. Horst Baier: „Wir eröffnen Vertriebsbüros vor Ort. Zunächst werden die Verträge mit der rhenag, aber unter dem Markennamen der HaseEnergie abgeschlossen. In 5 Jahren wollen wir dann viele Aufgaben selbst übernehmen, weitere Arbeitsplätze vor Ort schaffen und dann auch selbst Vertragspartner werden. 2026 können auch die Stromnetze erworben werden.“

Autor
Schlagwörter

Verwandte Beiträge

*

Top