Einwohnerzahl: Fast alle Orte werden wachsen

Rieste, Bersenbrück und Ankum werden nach der neusten Bevölkerungs-Prognose bis 2035 am stärksten bei der Einwohnerzahl zulegen. Zwei Orte verlieren Einwohner.

Nach der Bevölkerungsprognose des Landkreises Osnabrück für den Zeitraum 2016 bis 2035 können einige der 7 Orte in der Samtgemeinde mit deutlich stärkeren Zuwächsen rechnen als zuvor prognostiziert. Das ist eine gute Nachricht. Hier zunächst die neusten Zahlen im Überblick.

Einwohnerzahlen
201720222035+/- Einwohner
Alfhausen3.9354.0034.081+ 146
Ankum7.4367.8128.214+ 778
Bersenbrück 8.4879.0949.875+ 1.388
Eggermühlen 1.7171.6951.684- 33
Gehrde 2.5082.5002.432- 76
Kettenkamp 1.7241.7331.764+ 40
Rieste3.5033.7914.172+ 673

Im Kern werden die Trends der Prognose 2014 bis 2030 im Positiven wie im Negativen durch die neuste Prognose bestätigt. Es gibt aber auch – positiv wie negativ – Veränderungen.

Eggermühlen verliert stärker: Bei der Prognose 2014 bis 2030 wurde für Eggermühlen bis 2030 ein Rückgang auf 1.707 Einwohner prognostiziert. Nach der neusten Prognose steht bei 2030 nur noch die Zahl 1.685, also 28 Einwohner weniger. Bei der Zahl 1.685 soll es in etwa bis 2035 bleiben. In Prozenten ausgedrückt soll Eggermühlen zwischen 2017 und 2035 1,9 % Einwohner verlieren.

Gehrde verliert weniger stark. Bei Gehrde fallen die neusten Zahlen besser aus als bei der Prognose 2014 bis 2030. Damals stand beim Jahr 2030 die Einwohnerzahl 2.325. Nach dieser Prognose steht dort die Zahl 2.451, also 126 Einwohner mehr. Auch wenn der Einwohnerrückgang in dieser Prognose geringer ausfällt: Wachsen wird Gehrde nicht. Es geht weiter leicht abwärts. Im Vergleich zu 2017 soll Gehrde im Jahr 2035 dann 3 % (76) weniger Einwohner haben.

Kettenkamp wächst, aber weniger stark. Kettenkamp soll bis 2035 um 2,3 % (40 Ew.) wachsen. In der  Prognose 2014 bis 2030 sahen die Zahlen noch besser aus. Damals wurden für 2030 noch 1.832 Einwohner prognostiziert. Jetzt sind es nur noch 1.753, also 79 Einwohner weniger. Kettenkamp wird keine Einwohner verlieren, aber der Zuwachs soll geringer ausfallen als in der Prognose 2014 bis 2030 angenommen.

Über die Ergebnisse der Bevölkerungsprognose des Landkreises Osnabrück für den Zeitraum 2014-2030 berichtete klartext unter dem Titel „Sehr viel mehr ältere Menschen“ im Mai 2015. Mehr dazu hier.

Bei der Einwohnerzahl zuzulegen, ist für Gemeinden eine gute Nachricht.

Rieste legt mit 19,2 % am stärksten zu.

Deutlich besser als in der Prognose 2014 bis 2030 schneiden Rieste, Ankum, Bersenbrück und Alfhausen ab.

Rieste: + 19,2 %. Diese Prozentzahl steht für ein Plus von 667 Einwohnern bis 2035 und liegt damit deutlich über dem, was bislang an Bevölkerungszuwachs für Rieste erwartet wurde. Tritt diese Entwicklung ein, würde Rieste Alfhausen überholen und wäre dann der drittgrößte Ort in der Samtgemeinde.

Bersenbrück: + 16,4 %. Rieste soll prozentual zwar stärker zulegen als Bersenbrück, aber bei Bersenbrück haben sich die Zahlen im Vergleich zur Prognose 2014 bis 2030 besonders stark verbessert. Um 500 Einwohner sollte Bersenbrück bis 2030 wachsen. Die neusten Zahlen weisen jedoch bis 2030 ein Wachstum von 998 Einwohnern aus. Zwischen diesem Jahr und 2035 soll die Bersenbrücker Bevölkerung um 1.388 Personen steigen.

Zahlen über Zahlen in der Bevölkerungs-Prognose.

Ankum: plus 10,4%. Deutlich besser als in der Prognose 2014 bis 2030 fallen auch die Zahlen für Ankum aus. Statt der damaligen Zahl 7.874 Ew. steht jetzt beim Jahr 2030 die Zahl 8.130. Das sind 256 Personen mehr als damals prognostiziert. Nach den neusten Zahlen liegt das Wachstum zwischen diesem Jahr und 2035 bei 731 Einwohnern.

Alfhausen: + 3,7 %. Auch Alfhausen soll stärker wachsen als bislang gedacht. In der Prognose 2014 bis 2030 stand beim Jahr 2030 die Zahl 3.785 Einwohner. Nach der jüngsten Prognose steht dort die Zahl 4.055, also 270 Einwohner mehr. Bis 2035 soll es einen weiteren Anstieg geben auf 4.081 Einwohner. Wird die Prognose wahr, verliert Alfhausen jedoch in etwa 20 Jahren knapp seinen Platz als drittgrößter Ort der Samtgemeinde, denn dann zieht Rieste an Alfhausen vorbei.

Samtgemeinde: Anstieg auf über 32.000. Da fast alle Orte zulegen sollen und die meisten sogar stärker als bei der Prognose 2014 bis 2030, steigt auch die Einwohnerzahl in der Samtgemeinde deutlich an – auf 32.225 im Jahr 2035. Im Vergleich zu 2015 (28.517 Ew.) wäre das ein Plus von 3.708 Einwohnern.

Wann ist ein Ort eine Stadt?

In der Samtgemeinde hat nur ein Ort den Stadt-Status: Bersenbrück. An der Einwohnerzahl liegt es nicht. Als Bersenbrück 1956 zur Stadt ernannt wurde, hatte der Ort unter 4.000 Einwohner. Ankum hat schon lange mehr als 4.000 Einwohner, ist aber keine Stadt. Warum nicht?

Um zur Stadt zu werden, muss ein Antrag gestellt werden. So steht es in § 20 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes. Dort heißt es: „Auf Antrag kann das für Inneres zuständige Ministerium die Bezeichnung Stadt solchen Gemeindes verleihen, die nach Einwohnerzahl, Siedlungsform und Wirtschaftsverhältnissen städtisches Gepräge tragen“. Eine festgeschriebene Mindest-Einwohnerzahl gibt es nicht, und darum spielen die Faktoren städtische Strukturen und Wirtschaftskraft eine wichtige Rolle. Lohnt es sich, Stadt zu sein? Direkte finanzielle Vorteile hat das nicht. Bei Gemeinden, die sich um den Stadt-Status bemühen, geht es vor allem um Marketing- und Imagevorteile.

 

Autor
Schlagwörter

Verwandte Beiträge

*

Top