Fairtrade verbindet Oberschule & Gemeinde

Als am Tag vor Valentin die 5. Schulstunde an der August-Benninghaus-Schule eingeläutet wurde, warteten 410 Fairtrade-Rosen und damit reichlich Arbeit auf die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses Religion von Lehrerin Dagmar Wengh. Und dann schneite auch noch Besuch aus der Gemeinde herein.

Besuch bekamen Lehrerin Dagmar Wengh und ihre Schülerinnen und Schüler von Bürgermeister Detert Brummer-Bange, Schulleiterin Gabriele Balgenort und Mechthild Wortmann, Sprecherin der Fairtrade-Steuerungsgruppe der Gemeinde Ankum (von links).

Wie viele Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer der August-Benninghaus-Schule werden in diesem Jahr eine Rose zum Valentinstag bestellen?, das ist alle Jahre wieder im Februar die große Frage an der Ankumer Oberschule. Der Grund dafür: Wie es schon gute Tradition ist, werden über den Verkauf der Rosen Spenden gesammelt für Hilfsprojekte der „Helpers of Mary“ in Afrika. Mit dem Überreichen der Rosen am Valentinstag soll den Bestellern zugleich eine Freude bereitet werden.

Ein Kärtchen an jeder der 410 Rosen befestigen: Das war ganz schön viel Arbeit.

 

Ein neuer Rekord mit 410 Bestellungen.

410 Rosenbestellungen gingen in diesem Jahr ein – und damit wurde die Rekordmarke vom letztem Jahr deutlich übertroffen. Lehrerin Dagmar Wengh ist alle Jahre wieder die organisatorische Konstante bei diesem Engagement. Welche Schülerinnen und Schüler die vielen Rosen mit den Namensschildchen der Empfänger versehen und am Valentinstag verteilen, bestimmt der Stundenplan.

Welche Sitzreihe bereitet die Rosen für welche Klasse auf ?: Bevor es losging mit der Arbeit gab’s eine Einweisung von Lehrerin Dagmar Wengh.

In diesem Jahr verteilte sich die Arbeit auf 2 Tage. Am Tag vor Valentin hatten Achtklässler des Wahlpflichtkurses Religion (WPK Reli 8) hatten alle Hände voll zu tun, um die vielen Rosen für die Verteilung vorzubereiten. Am nachfolgenden Valentinstag schwärmten dann Fünftklässler in einer Vertretungsstunde aus, um die Rosen zu übergeben. Sie ließen sich gerne mit einspannen, weil die Lerngruppen von Dagmar Wengh an diesem Tag in den letzten Vorbereitungen für eine Arbeit bzw. die Sprechprüfungen Englisch steckten. Ein prima Beleg dafür, dass sich alle miteinander für die gute Sache ins Zeug legen.

Und auch sie halfen mit: Beim Transport der über 400 Rosen vom Laden in die Schule wurde Lehrerin Dagmar Wengh von diesen Schülerinnen aus der Klasse 7 unterstützt (von links). © Dagmar Wengh

 

Fairtrade-Rosen auch für Rathaus-Besucher.

Fairtrade verbindet: Unter diesem Motto kamen in diesem Jahr die Oberschule und die Gemeinde Ankum zusammen. Die Rosen-Aktion der August-Benninghaus-Schule inspirierte die Gemeinde dazu, am Valentinstag Fairtrade-Rosen an Rathaus-Besucher zu verteilen, um Bürgerinnen und Bürger „durch die Blume“ dafür zu gewinnen, Produkte aus fairem Handel zu kaufen und Ankums Bestrebungen, Fairtrade-Town zu werden, zu unterstützen.

Einige Schüler erkannten die „Frau Doktor“, aber Mechthild Wortmann (links) war an diesem Tag in anderer als ärztlicher Mission unterwegs – als Sprecherin der Steuerungsgruppe Fairtrade der Gemeinde Ankum.

Als Abholer der fürs Rathaus bestimmten Rosen kamen Bürgermeister Detert Brummer-Bange und Mechthild Wortmann, die Sprecherin der Steuerungsgruppe, die Ankums Bewerbung als Fairtrade-Town vorbereitet, in die Oberschule.

 

Viel Lob und ein Spendenbeitrag vom Bürgermeister.

Der WPK Reli 8 schaffte das Pensum: Am Ende war jede Rose mit einem Kärtchen versehen.

Bürgermeister Brummer-Bange kam nicht mit leeren Händen in den WPK Reli 8: 1 € Spende pro Rose floss für die von der Gemeinde georderten Fairtrade-Rosen in die Spendenkasse der Oberschule für Hilfsprojekte der „Helpers of Mary“. Obendrauf gab es noch Anerkennung und ein großes Dankeschön der Gemeindebesucher für dieses alljährlich große Afrika-Engagement der August-Benninghaus-Schule.

Schulleiterin Gabriele Balgenort sagte angesichts der vielen Rosen, die Schule gehe „rosigen Zeiten entgegen“. Mit 100 bis 150 Rosen, wusste Dagmar Wengh zu berichten, fing man mal an. Im letzten Jahr dann der Sprung auf über 300 Rosen und in diesem Jahr nun sagenhafte 410. 440 Schülerinnen und Schüler habe die Schule, so Schulleiterin Balgenort, und unterstrich damit, wie hoch der Bestellerfolg zu bewerten ist.

Zahlen & Fakten. Nach Zahlen von TransFair werden auf 73 Farmen in 8 Ländern Schnittblumen und Pflanzen nach Fairtrade-Standards angebaut. 53% der Fairtrade-Blumen und -Pflanzen weltweit kommen aus Kenia, rund 36% aus Äthiopien. 829 Mio. Fairtrade-Blumen wurden 2016 weltweit verkauft. Die Hälfte davon in Deutschland.

Auf ein Meer von Rosen trafen die 3 Besucher am Tag vor Valentin bei den Achtklässlern im Wahlpflichtkurs Religion (WPK Reli 8) von Lehrerin Dagmar Wengh.

 

Gemeinsame Fairtrade-Sache: „Das war eine prima Idee“.

Bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen und mehr Umweltschutz sind die Ziele der Fairtrade-Bewegung. Dass es trotz mancher Verbesserung in einem Land wie Kenia noch viel zu tun gibt, weiß man an der August-Benninghaus-Schule durch die langjährigen Kontakt zu den „Helpers of Mary“, zu denen auch Besuche von Dagmar Wengh in Kenia gehören, die dort auch schon eine Fairtrade-Blumen-Farm besuchte.

Interessiert: Bürgermeister Detert Brummer-Bange und Schulleiterin Gabriele Balgenort.

Ihr Rosen-Arbeitspensum schafften die Schülerinnen und Schüler trotz der Unterbrechung durch die Gemeindebesucher. Am Ende der Schulstunde standen die Hunderte Rosen gut sortiert in Eimern und Vasen – bereit für die Übergabe am Valentinstag an die vielen in der Schule, die eine Rose bestellt hatten.

Eine Abordnung der Schule kam dann auch noch ins Ratshaus. In einem waren sich da alle einig: Es war „eine prima Idee“, dass die Gemeinde bei der Rosenaktion mit dabei war und darüber ein weiterer Beitrag in die Spendenkasse floss. Dagmar Wengh war optimistisch, dass die August-Benninghaus-Schule auch am Endes dieses Schuljahres wieder mehrere tausend Euro als Spendenerlös für Hilfsprojekte der „Helpers of Mary“ übergeben kann. Über 2.000 € konnten bereits nach der Basar-Aktion im letzten Advent überwiesen werden.

Bürgermeister Brummer-Bange (mit den Rosen) und die Verwaltungsmitarbeiter (hintere Reihe) freuten sich mit einer Abordnung Schülerinnen des WPK Reli 8 und Lehrerin Dagmar Wengh über die Rosenaktionen der Oberschule und der Gemeinde.

 

Fairtrade und Einkauf im lokalen Handel.

Auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung wartete am Valentinstag die schöne Aufgabe, ihre Kunden mit einer Fairtrade-Rose und einer kleinen Broschüre zu Sinn & Zweck des fairen Handels zu überraschen.

Eine Aktion, die sehr gut ankam. Wie auf Nachfrage im Rathaus zu erfahren war, kam die Fairtrade-Rosen-Überraschung am Valentins-Donnerstag richtig gut an. Es sei auch gut was los gewesen an diesem Tag, an dem das Rathaus auch nachmittags geöffnet ist. Donnerstags hat auch der Bürgermeister seine feste Sprechzeit (15 bis 18 Uhr).

Rote Fairtrade-Rosen für die Valentinsaktion der Gemeinde.

586 Fairtrade-Towns gibt es bereits in Deutschland. Damit sich Ankum als Fairtrade-Town bewerben kann, muss eine bestimmte Anzahl von Mitmachern gewonnen werden aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie und aus der Zivilgesellschaft.

Bürgermeister Detert Brummer-Bange ließ wissen, dass die Gemeinde wohl schon bald eine Bewerbung um den Titel Fairtrade-Town auf den Weg bringen kann. Die Prüfung der Bewerbung wird nach Angaben der Titelverleiher zwei Monate oder gar länger dauern. Ein besonderes Anliegen sei es der Gemeinde, so der Bürgermeister, beides miteinander zu verknüpfen: Das Engagement für fairen Handel und den Einkauf in lokalen Geschäften.

 

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