Flüchtlinge: Wegweisende Bischofs-Worte

Auch in der Samtgemeinde Bersenbrück engagieren sich die Kirchen für Flüchtlinge und Asylbewerber.
Auch in der Samtgemeinde Bersenbrück engagieren sich die Kirchen für Flüchtlinge und Asylbewerber.

Auch in der Samtgemeinde Bersenbrück engagieren sich die Kirchen für Flüchtlinge und Asylbewerber.

 

„Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind für Christen unannehmbar“: Die deutschen Bischöfe sprachen erneut klare Worte unter den Überschrift „Bleiben Sie engagiert“. Hier einige Ausschnitte aus der Stellungnahme.

 

Ein Thema der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 21. bis 24. September in Fulda waren die „aktuellen Herausforderungen der Flüchtlingsproblematik“. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus erteilten die Bischöfe erneut eine klare Absage und sie riefen dazu auf „Bleiben Sie engagiert“. Die Bischöfe sagten u.a.:

Nicht „Hartherzigkeit an die Stelle von Erbarmen setzen und Abschottung an die Stelle von Gastfreundschaft“

Dr. Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück. Foto: © KNA-Bild

Dr. Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück. © Foto: KNA-Bild

„Manche zweifeln, ob unser Land die vor uns liegenden Aufgaben meistern kann. Sie sind besorgt angesichts der sozialen Probleme, die auf uns zukommen. Auch fürchten nicht wenige um die kulturelle Prägung Deutschlands angesichts der großen Zahl von Zuwandernden, die einer anderen Religion und Kultur angehören. Aber wie steht es um die Wertegrundlagen unserer christlich geformten Zivilisation, wenn wir Hartherzigkeit an die Stelle von Erbarmen setzen und Abschottung an die Stelle von Gastfreundschaft, wie steht es um unsere christliche Identität, wenn wir Menschen an den Außengrenzen der Europäischen Union ertrinken lassen? Politische und wirtschaftliche Überlegungen haben ihre Bedeutung. Aber sie dürfen uns nicht davon abhalten, dem Gebot der Nächstenliebe zu folgen.“ (….)

„Und wir alle sind zu Miteinander und Wertschätzung aufgerufen.“

„Die Ankunft von noch mehr Flüchtlingen scheint unausweichlich. So kann der gesellschaftliche Frieden bei uns nur gesichert werden, wenn Deutschland seine Kultur der Integration weiterentwickelt. Bildungs- und Berufsperspektiven müssen geschaffen werden. Und wir alle sind zu Miteinander und Wertschätzung aufgerufen. Dazu gehört von Seiten der ansässigen Bevölkerung die Bereitschaft, sich den Fremden gegenüber zu öffnen. Die Zuwanderer sind ihrerseits gehalten, Recht und Kultur ihrer vorübergehenden oder dauerhaften neuen Heimat anzuerkennen und sich auf das Gemeinwohl unserer Gesellschaft zu verpflichten. Gerade der alltägliche Umgang mit den Flüchtlingen kann Entscheidendes zu einer zügigen und möglichst konfliktfreien Integration beitragen..“ (……)

Mit dem nahenden Winter sind Flüchtlinge noch mehr auf den Hilfsbereitschaft der Menschen angewiesen.

Mit dem nahenden Winter sind Flüchtlinge noch mehr auf den Hilfsbereitschaft der Menschen angewiesen.

 

„Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind für Christen unannehmbar.“

„Mit Sorge beobachten wir, dass Flüchtlinge an manchen Orten Hass und sogar Gewalt erleben müssen. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind für Christen unannehmbar. Denn unabhängig von seiner Herkunft ist jeder Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Dies gehört zur Mitte unseres Glaubens. Deshalb verwirft die Kirche, wie das Zweite Vatikanische Konzil lehrt, jede Diskriminierung eines Menschen um seiner Herkunft, Hautfarbe oder Religion willen, weil dies dem Geist Christi widerspricht (vgl. Nostra aetate 5*). Wer Flüchtlingen und Migranten mit Hass begegnet, der tritt Christus selbst mit Hass entgegen.“

*Nostra aetate heißt: In unserer Zeit. Die Erklärung „Nostra aetate. Über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen“ wurde vom Zweiten Vatikanischen Konzil formuliert. Papst Paul VI. verkündete sie im Oktober 1965 als rechtskräftig.

 

Autor
Schlagwörter

Verwandte Beiträge

*

Top