Gepflanzt: Ankum weiter auf Grün- und Blüh-Kurs

Mit vielen Sträuchern und mit Bäumen schuf die Gemeinde Ankum in einer zweiten Pflanzaktion an der Straße „Im Grunde“ eine weitere Naturoase.

Aus der derzeit noch recht unauffälligen Bepflanzung mit Sträuchern und Bäumen wird sich eine mit jedem Jahr üppiger grünende und blühende Naturoase entwickeln.

Noch sieht die Anpflanzung recht unscheinbar aus, aber schon im Frühjahr wird sich z. B. von der Kita St. Nikolaus aus ein ganz anderer Anblick bieten: Wo bislang eine hohe graue Sichtschutzwand den Ausblick dominierte, wird mit jedem Jahr mehr grünende und blühende Natur das Bild bestimmen.

Die Fläche vor der Bepflanzung.

Gebuddelt und gepflanzt wurde vor einigen Tagen natürlich nicht nur des Ausblicks wegen. Für mehr Naturvielfalt zu sorgen, hat sich die Gemeinde aus gewichtigen Gründen auf die Fahnen geschrieben. Auch in Ankum verschwindet immer mehr Natur, z. B. durch neue Baugebiete und reichlich Verschotterung in Gärten. Das hat weit reichende Folgen. Durch den Schwund an Natur wird z. B. das Insektensterben befördert, das damit einhergehende Aussterben von Vögeln wie auch der Klimawandel. Dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, ist das Ziel des Projekts, gemeindeeigene Flächen ökologisch aufzuwerten.

Der Fläche gegenüber liegt die Kita St. Nikolaus mit ihrer so großen wie naturschönen Spielplatzanlage.

 

Mehrere Baum-Arten, 7 verschiedene Arten Sträucher.

Es braucht Fachwissen für so eine Pflanzaktion, und das brachte im Vorfeld Ralf Gramann ein, Gärtnermeister und grünes Mitglied des Gemeinderats. Er entwarf einen Plan und stellte den Pflanzen-Mix zusammen.

Lilarote Blüten wird dieser Strauch tragen.

Was die Pflanzen angeht, kamen bei den Bäumen Platanen und Zierkirsche zum Einsatz. Die Zierkirsche wird schön blühen, und dass die Blätter der Platanen nach Ahorn aussehen, liegt daran, dass diese Platanen eine Baumart aus der Gattung der Ahorne sind.

Zu den 7 Strauch-Arten und den insgesamt über 100 Sträuchern, die gepflanzt wurden, gehören Schmetterlingsflieder, Forsythie, Weißdorn, Haselnuss und Schlehe. Wo immer Sträucher und Bäume wachsen, entsteht vor allem ein Schutzraum, ein Lebens-, Nist und Brutraum für Tiere. Darüber hinaus binden solche Anpflanzungen Luftfeuchtigkeit, Wärme und Staub.

Bei der Arbeit: Ralf Gramann beim Bagger und der Bauhof-Mitarbeiter Stefan Bemme.

 

Das Design: Drei Dreiecke.

Wie die Bäume und Sträucher arrangieren? Rasenfläche musste allein schon wegen der einzuhaltenden Abstände zu den privaten Nachbargrundstücken erhalten werden. Die verbleibenden Rasenanteile sollten weiterhin gut zu pflegen sein, aber eine Reihenpflanzung war für Ralf Gramann keine attraktive Option. Wie dann pflanzen?

In jedem der Dreiecks-Beete ein Mix aus Bäumen und zahlreichen Sträuchern.

Der Gärtnermeister ließ sich vom dreiecksartigen Zuschnitt der Fläche inspirieren und skizzierte drei Beetflächen in Dreiecksform für die Bäume und Sträucher. Auch dieses Arrangement, so Ralf Gramann, sei eine funktionale Lösung, denn entlang der Ränder der Dreiecke kann der Rasen weiterhin gut bearbeitet werden.

Den Boden bereiten und alles einpflanzen, diese Arbeiten erledigten dann an zwei Tagen Ralf Gramann und jeweils ein Mitarbeiter des Bauhofs der Samtgemeinde. Der Bauhof ist für vielerlei Aufgaben in den 7 Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde zuständig, so auch für Grünflächen und Spielplätze.

 

Die zweite – aber nicht die letzte Pflanz-Aktion.

2018 hatte der Gemeinderat einem Antrag der Grünen zugestimmt, in bestehenden und bei neu geplanten Baugebieten für mehr und eine größere Naturvielfalt zu sorgen. Zu den bestehenden Baugebieten gehört im Süden Ankums die Siedlung „Im Grunde“. Auch dort zu beobachten: Immer mehr steinerne Sterilität. Blühendes gibt es auf vielen Grundstücken gar nicht mehr, dafür umso mehr Pflastersteine & Schotter (mehr dazu hier).

Schotter- und Pflasterstein-Sterilität statt Natur: Das hat auch in Ankum immer mehr um sich gegriffen.

In diesem südlichen Siedlungsbereich liegen mehrere gemeindeeigene Flächen, die bislang nur aus Rasen und dem einen oder anderen Baum bestanden. Solche Flächen ökologisch aufzuwerten, damit wurde 2019 am Karlsplatz unweit der jüngsten Pflanzung begonnen. Gut 2.000 qm Rasenfläche gab es dort. Auf gut 1.000 qm wurden im letzten Jahr 600 Sträucher und 20 Bäume gepflanzt (mehr dazu hier). Außerdem wurde ein Blühstreifen angelegt.

Am Karlsplatz bei der Straße „Im Grunde“: Der 2019 angelegte Blühstreifen und dahinter der Hegebusch aus Hunderten von Sträuchern sowie etwa 20 Bäumen.

Schon bei der 1. Anpflanzung freute sich Bürgermeister Detert Brummer-Bange darüber, „mehr und mehr Grün und Blüten zu erleben und bei Sonnenschein ein reges Summen und Brummen zu vernehmen“.

Bürgermeister Detert Brummer-Bange (links) und Ralf Gramann während der 1. Pflanzaktion am Karlsplatz.

Gemeindeflächen ökologisch aufzuwerten, so der Bürgermeister gegenüber klartext, diesen Weg werde die Gemeinde weitergehen und der gerade erfolgten 2. Anpflanzung würden weitere folgen. Sein Dank gelte Ralf Gramann und den Bauhofmitarbeitern für ihren Einsatz bei dieser zweiten Aktion für mehr biologische Vielfalt.

 

Das nächste klartext-Thema:

Bauarbeiten im Ortszentrum.

Eine Baustelle in Ankum. Die Bauarbeiten in der Ortsmitte sorgen für Gesprächsstoff. Warum gibt es diese Bauarbeiten überhaupt? Wessen Baustelle ist es? Warum wird im Ortszentrum die Straße aufgerissen und nicht per Lenkbohrung, also ohne Aufreissen von Straßen und Wegen, gearbeitet? Wann werden die Arbeiten beendet sein? klartext recherchiert und wird zum Wochenende berichten.

 

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