Herausragend: Die Kolpingsfamilie Ankum

Mit über 66 % mehr Mitgliedern in 8 Jahren ist die Kolpingsfamilie Ankum Spitze im Diözesanverband Osnabrück. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung wurde eine höchst aktive Gemeinschaft sichtbar, die aber auch nach neuen Wegen suchen muss und will.

Mitgliederversammlung 2019 der Kolpingsfamilie. Rechts: der Referent, Diözesansekretär Stefan Düing.

Zur Mitgliederversammlung am 12. März bei Raming in Ankum konnte Markus Heitmann, der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Ankum, Kolpingbrüder und -schwestern aller Altersgruppen begrüßen und mit Diözesansekretär Stefan Düing auch einen Referenten.

Am Vorstandstisch (von links): Manuela Heidemann, Matthias Heidemann, der Vorsitzende Markus Heitmann, Franz-Josef Ewerding und Lothar Garthaus.

Stefan Düing hatte eine Zahl mitgebracht, die ein Beleg ist für die äußerst erfolgreiche Arbeit der Kolpingsfamilie Ankum. Die Zahl der Mitglieder stieg in 8 Jahren von 290 auf 483 und damit um herausragende 66,6 %. Worauf dieser Erfolg gründet, zeigten bei der Mitgliederversammlung die Berichte aus den Ausschüssen.

Ausschüsse & Berichterstatter: Ausschuss „geistliches Leben“ (Manuela Heidemann), „Erwachsene & Senioren“ (Wilhem Lampe), „Bildung + Nikolaus“ (Franz-Josef Ewerding), „Junge Familien“ (Martina Krüsselmann), „Straßensammlungen“ (Marco Ehlting). Für die Kolpingjugend und den Vorstand berichtete Markus Heitmann.

Altersmäßig reichen die Aktivitäten der Kolpingsfamilie von Kids und Jugendlichen bis zu Seniorinnen und Senioren. Inhaltlich wird ein Bogen gespannt von geistlichem Leben über Sport, Spiel und Spaß, Auslandreisen und Ausflügen in die nähere Umgebung bis zu gesellschaftlichem und gesellschaftspolitischem Engagement.

Frauen-Power in Ankum  – und an der Spitze des Kolpingwerks Deutschland. Ende 2018 wurde mit Ursula Groden-Kranich erstmalig eine Frau zur Vorsitzenden dieses katholischen Sozialverbandes gewählt.

 

Bouldern & Bowling, „Lilablaue Nacht“, Fahrrad-Tour.

Spaß, Spiel, Gemeinschaft erleben: Dafür stehen eine Reihe von Aktivitäten. Dass Kids und Jugendliche auf Klettern und Bouldern fliegen, zeigte jüngst z. B. ein Ausflug der Jüngeren. Beliebte Klassiker der Kolpingsfamilie sind auch die Mai-Treffen. Dazu fuhr man im letzten Jahr nach Quakenbrück und wird in diesem Jahr am Treffen in Fürstenau teilnehmen. Diese Treffen seien, so Markus Heitmann, von viel „geselligem Zusammensein“ geprägt.

Zwischen 20 Uhr und 22.15 Uhr arbeitete die Versammlung die Tagesordnung ab.

Richtig Spaß hatten 2018 die Kolpingjugend bei einem Bowlingabend und der Bus voller Frauen, der im letzten August zur „lilalauen Nacht“ der Theatergruppe Andervenne fuhr, organisiert von Heidrun Specker. Eine starke Truppe von um die 50 Frauen allein aus Ankum – das wurde dann sogar mehrfach während des Programms erwähnt.

Martina Krüsselmann (Ausschuss junge Familien) berichtete z. B. von einer Fahrradtour an den Alfsee. Da war man mit 30 Teilnehmern unterwegs. In diesem Jahr lädt die Kolpingsfamilie am 8. und 9. Juni zum Familienzeltlager auf dem Jugend-Zeltplatz Ankum-Aslage ein. Von einem Besuch beim ASD berichtete Wilhelm Lampe. Dort habe man sich ausführlich über das Pflegeangebot informiert. Es sei ein „sehr angenehmer, informativer Abend“ gewesen.

 

Côte d’Azur, Holland, Kroatien, Gardasee, Rom.

Ein Highlight für die Kolpingjugend war im Oktober 2018 die Herbstfreizeit an der Côte d’Azur. Nizza, Monaco, St. Tropez: Das Programm, wusste Felix Kruse zu berichten, begeisterte die über 50 Teilnehmer dieser Fahrt. Im November organisierte die Kolpingjugend Ankum dann einen Ausflug zum Aqua Mundo-Freizeitbad im Center Parc „De Huttenheugte“ in den Niederlanden.

In diesem Jahr führt die Herbstfreizeit nach Kroatien. Das Ziel der Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren: Die Ferienanlage Krk Premium Camping Resort auf der Insel Krk. Diese Fahrt war schon nach einer Woche ausgebucht.

Die Herbstfreizeit 2020 der Kolpingjugend ist Teil der Gemeindefahrt der Pfarreiengemeinschaft Ankum – Eggermühlen – Kettenkamp nach Rom. Die Vorbereitungen laufen, so Markus Heitmann, auf Hochtouren. Wohnen werden die Teilnehmer in einer Freizeitanlage in Ostia. Derzeit besonders im Fokus: Die in den Osterferien stattfindende Familienfahrt zum Gardasee (vom 13. bis 20. April).

Handwerkerball als Kolpingball annehmen. Weniger gut besucht als erhofft war der Handwerkerball im See- und Sporthotel. Der Wunsch: Dass dieser Ball in stärkerem Maße als bisher als Ball der Kolpingsfamilie angenommen wird.

 

Colonia Dignidad, Fair Trade, Spende für Traumfänger.

Herausragend war in 2018 im Rahmen des gesellschaftlichen, gesellschaftspolitischen und sozialen Engagements der Kolpingsfamilie der Einsatz für das Thema „Colonia Dignidad“. Folter, sexueller Missbrauch, Mord: Schreckliche Verbrechen gehen auf das Konto der „Colonia Dignidad“, einer Sekte, die Anfang der 1960-er Jahre vom deutschen Laienprediger Paul Schäfer gegründet wurde. Um das Schicksal der Opfer in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, nahm sich die Kolpingsfamilie Ankum dieses Themas an. Mehr dazu hier. Man stehe auch weiterhin in Verbindung mit den Zeitzeugen des Grauens, so Franz-Josef Ewerding.

Christof May-Johann (2. v. links) konnte einen Scheck der Kolpingsfamilie über 1.600 € entgegennehmen.

Über einen Scheck von 1.600 € freute sich Christof May-Johann, Vorsitzender der Frühförderung Regenbogen e.V. Unterstützen will die Kolpingsfamilie damit das Projekt „Traumfänger“, mit dem sich die Frühförderung seit 2017 in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen in der Trauerphase engagiert. Betreut werden derzeit 15 Kinder im Alter von 6-16 Jahren. Das Geld stammte aus der Tannenbaumsammlung.

Straßensammlungen der Kolpingsfamilie: Dazu gehören die Tannenbaumsammlung und die Altkleidersammlung. 300 € mehr als im letzten Jahr brachte, so Marco Ehltling, die diesjährige Tannenbaumsammlung ein.

Fair – fair zur Umwelt, fair handeln, fair zueinander: Damit befasst man sich aktuell in der Kolpingsfamilie. Fair ist auch Thema in der Gemeinde Ankum, die anstrebt, eine Fairtrade-Town“ zu werden. Um ein möglichst breites Spektrum an Personen für die faire Sache zu gewinnen, ist die Kolpingsfamilie als Vertreter der Zivilgesellschaft mit Markus Heitman in der Fairtrade-Steuerungsgruppe der Gemeinde vertreten. Kolping ist z. B. Teil eines fairen Kaffeeprojekts in Honduras – und diesen Kaffee gibt es nun auch bei der Kolpingsfamilie Ankum. Ausgeschenkt wird er auch beim anstehenden Vorbereitungstreffen zur Reise an den Gardasee.

Den fairen Kolping-Kaffee hatten Markus Heitmann und Franz-Josef Ewerding (links) zur Sitzung der Steuerungsgruppe am 18. Dezember 2018 mitgebracht.

 

„Der Kirche weht ein kräftiger Wind ins Gesicht“.

Diözesansekretär Stefan Düing referierte zum Kolpingangebot und der Kolpingarbeit auf überregionaler Ebene. Die Zeiten, so Düing, seien schwieriger geworden. Der Kirche wehe ein kräftiger Wind ins Gesicht.

Die Kolpingsfamilie Ankum legte bei der Mitgliederzahl in 8 Jahren um herausragende 66,6 % zu.

Anders als in Ankum, wo die Mitgliederzahlen stiegen, ging die Zahl der Mitglieder des Kolpingwerks Deutschland um 10 % zurück. In Bremen gibt es z. B. nur noch 335 Mitglieder in Kolpingsfamilien, davon etwa die Hälfte in Twistringen, das einzugsmäßig mit zu Bremen gehört. Weil so manche Kolpingsfamilie nur noch sehr klein ist, wird Fusion zum Thema – die Zusammenlegung mehrerer Kolpingsfamilien zu einer größeren Einheit. Wie sich für die Zukunft aufstellen? Das ist derzeit ein Thema im Rahmen von „Kolping Upgrade“. Es beschäftigt auch hier.

Kolpingsfamilie dankt. Dank gab es auf der Mitgliedsversammlung für viele. Für die Vielen, die sich engagierten, aber auch für finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde Ankum, die Samtgemeinde und den Landkreis.

Viele Infos zur Kolpingsfamilie von Stefan Düing. Rechts zu sehen: Das Hochgrab von Adolph Kolping, der 1865 starb, in der Minoritenkirche in Köln.

 

Neue Wege gehen: Wortfeiern an ungewöhnlichen Orten.

Vor Herausforderungen steht auch das geistliche Leben. „Die Kirchen leeren sich“, sagte Manuela Heidemann, und regte an, neue Wege zu gehen, z. B. bei der Gestaltung der Kar- und Ostertage mit Kindern. Ebenfalls eine Idee: Wortfeiern an ungewöhnlichen Orten stattfinden zu lassen.

Kreuzweg Taggenbrock: Hier Mitglieder der Kolpingsfamilie beim Arbeitseinsatz 2017.

Zu den zentralen Andachten im Kolpingleben gehören der Karfreitagskreuzweg der Kolpingsfamilie und auch das Kreuztragen in Lage/Rieste. Auch das Kreuztragen ist vom Veränderungsprozess berührt, denn es finden sich nicht mehr genug „tragefähige Männer“, so Manuela Heidemann.

 

Erfolg Nikolaus. Projektarbeit. Zwei Verabschiedungen.

Ein Erfolg ist nach wie vor die Nikolausaktion der Kolpingsfamilie, wie Franz-Josef Ewerding berichtete. Die Anmeldezahlen seien konstant und 2018 besuchten die Nikoläuse 70 Familien mit 146 Kindern. Dass die Kasse stimmt, auch das eine gute Nachricht des Abends.

Die Bereitschaft zum Engagement hat sich verändert, erlebt auch die Kolpingsfamilie Ankum. Dazu gehört z. B., dass es schwieriger wird, Menschen für Längerfristiges wie eine Tätigkeit im Vorstand zu gewinnen. Dem will man, so Markus Heitmann, durch neue Formen wie eine projektbezogene Mitarbeit begegnen.

Moderne Kommunikationsmittel, auch für Nicht-Mitglieder, die an Kolping-Infos interessiert sind.

Für drei Jahre werden die Vorstandsmitglieder gewählt. Wilhelm Lampe und Martina Krüsselmann haben sich engagiert in die Vorstandsarbeit eingebracht. Die Mitgliederversammlung dankte es ihnen bei ihrem Abschied aus dem Vorstand. Nachfolger für sie fanden sich nicht. Es gibt allerdings, so Markus Heitmann, 3 Personen, die sich zeitweise oder projektbezogen engagieren möchten. Wenn der Nachfolger von Pfarrer Ansgar Stolte seinen Dienst angetreten hat, soll die Position, die bislang Ansgar Stolte innehat, neu besetzt werden.

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