Hundesteuer: Je nach Ort unterschiedlich hoch

11. Mai: Korrektur zu Eggermühlen. Wie die Samtgemeinde heute mitteilte, ist die Hundesteuersatzung  Eggermühlen, die auf der Webseite stand, eine veraltete Fassung. In Eggermühlen beträgt die Hundesteuer inzwischen auch 42 €!

Von Alfhausen bis Rieste: Je nach Ort kostet ein Hund zwischen 30 € und 42 € Steuer im Jahr – bei einigen Hunden sogar 420 €. In der Samtgemeinde sind ca. 2.100 Hunde angemeldet.

Steuerfrei, weil ein Diensthund.

Der Hund! Er soll des Menschen bester Freund sein, aber nicht immer ist es um das Verhältnis Hund – Mensch bestens bestellt. Was weniger am Hund, liegt denn an Herrchen oder Frauchen. Ich zahl‘ schließlich Hundesteuer, wozu soll ich dann auch noch wegräumen, was mein Vierbeiner an Häufchen in der Landschaft hinterlässt – scheint sich z. B. der eine und andere Hundehalter zu denken. Dass Kothaufen auch „Tretminen“ genannt werden, hat einen guten Grund: In so einen Haufen reinzutreten, bringt selbst entspannte Spaziergänger zum Fluchen oder gar auf die berühmte Palme.

Solche Hinterlassenschaften in Spaziergänger-Oasen sorgen immer wieder mal für Ärger rund um den Hund.

Häufchen eintüten, das Tier an der Leine führen, das sind zwei der Hundehalter-Pflichten. Aus Gemeindesicht die oberste Pflicht: den Hund anmelden und Steuern für ihn zahlen. Wie hoch die Steuer ist, steht in der Hundesteuersatzung der jeweiligen Gemeinde. Steuerbefreit sind Hunde nur in Ausnahmefällen. Zum Beispiel, wenn sie Hilfsbedürftigen wie blinden oder tauben Menschen zur Seite stehen oder als Diensthunde im Einsatz sind.

Innerhalb von 2 Monaten anmelden. Wer sich einen Hund zulegt oder mit ihm zuzieht, muss das innerhalb von 2 Monaten melden und bekommt danach die Hundesteuermarke. Angemeldet werden kann das Tier in den Bürgerbüros der Gemeinden.

 

Gleiche Steuer, ob klein oder groß.

Höchste Hundesteuer: Alfhausen, Bersenbrück, Gehrde.

Wie hoch ist die Hundesteuer? Wer nur einen Hund sein Eigen nennt, zahlt dafür, je nach Ort, zwischen 2,50 € im Monat (30 €/Jahr) und 3,50 € pro Monat (42 €/Jahr). In welchem Ort welche Steuern fällig werden: siehe Übersicht unten.

Während die Hundesteuern von Alfhausen bis Rieste für den 1. Hund unterschiedlich ausfallen, sind die Steuern für einen zweiten Hund und jeden weiteren Hund fast überall gleich hoch: für den 2. Hund sind 66 € Steuern zu zahlen und für jeden weiteren 90 € pro Jahr.

Erhöht wurden die Hundesteuern in den letzten Jahren nicht. Die Satzungen der Gemeinden sind seit 2012 bzw. 2013 unverändert. Dass eine Hundesteuersatzung auch ein Steuerungsinstrument ist, zeigt sich besonders deutlich am Steuersatz für bestimmte Hunde – um deren Zahl durch eine hohe Steuerbelastung möglichst niedrig zu halten.

 

Mit 420 € richtig teuer: Der „gefährliche Hund“.

Bestimmte Hunde wie Pitbulls oder Mastinos haben schon für viele Schlagzeilen gesorgt. Sie können als regelrechte Kampfmaschinen missbraucht werden und gelten nach den Hundesteuersatzungen als „gefährliche Hunde“. Wer sich hier einen solchen Hund zulegen möchte, muss dafür pro Jahr 420 € Hundesteuer zahlen (Eggermühlen: 300 €).

Schlagzeile aus der Zeitung Der Tagesspiegel.

Als „gefährliche Hunde“ gelten zum einen bestimmte Rassen. Sie werden in zwei Gruppen eingeteilt. Zur Gruppe 1 gehören z. B. Bullterrier sowie Hunde des Typs Pitbull Terrier. Zur Gruppe 2 z. B. der Bullmastif sowie Mastif.

Zu den „gefährlichen Hunden“ können auch „normale“ Hunde gehören – wenn die wegen bestimmter Vorfälle wie Aggressivität oder Beißen von der zuständigen Behörde (Landkreis Osnabrück) als gefährlich eingestuft werden. Die Anzahl der Hunde aus dieser Steuerkategorie liegt nach Auskunft der Verwaltung in der Samtgemeinde Bersenbrück bei „unter 20“.

 

Übersicht: Höhe Hundesteuer, Einnahmen Gemeinden 2017.

Zum Vergleich eine Zahl aus Hamburg: Dort muss für einen Hund 90 € Steuer bezahlt werden und für einen „gefährlichen Hund“ 600 € statt wie hier 420 €. Die Grafik zeigt auch, wieviel Geld in diesem Jahr von Afhausen bis Rieste an Hundesteuer in die Kassen der Gemeinden fließen soll. Quelle: Haushaltspläne 2017.

Ort
1. HundHundesteuer 2017
Alfhausen42,00 €12.800 €
Ankum36,00 €22.000 €
Bersenbrück42,00 €21.000 €
Eggermühlen30,00 €6.000 €
Gehrde42,00 €14.100 €
Kettenkamp36,00 €6.500 €
Rieste36,00 €12.900 €

Hundesteuer bleibt in voller Höhe in der Gemeindekasse.

Für die Gemeinden ist die Hundesteuer eine der wenigen Einnahmen, die sie in voller Höhe behalten kann. Von ihren Hauptsteuereinnahmen wie Gewerbe- oder Grundsteuern muss der Löwenanteil abgegeben werden, so als Samtgemeinde- oder Kreisumlage.

Welche Gemeinde nimmt wie viel Geld ein? Was bleibt ihr davon? Wer zahlt wie viel in die Kasse der Samtgemeinde ein? Hier die Zahlen dazu – von Alfhausen bis Rieste.

Service für Hundehalter.

Durch die Hundesteuer fließt Geld in die Gemeindekassen. Es wird aber auch Geld ausgegeben, so für Behälter, in denen Hundehaltern Tüten für die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge angeboten werden und zur Entsorgung der Tüten. Solche Behälter stehen vor allem da, wo viele Menschen spazierengehen.

Diese Behältnisse müssen gefüllt und geleert werden. Ärgerlicherweise, ist aus Verwaltungen zu hören, erlauben sich einige mit diesen so nützlichen Utensilien ihren „Spaß“. Es kommt vor, dass Behälter, die just mit Tüten befüllt wurden, kurz darauf leergeräumt sind. Mit der Folge, dass Hundebesitzer, die die Tüten brauchen, ins Leere greifen. Gar nicht lustig, denn dadurch erhöht sich die „Tretminen“-Gefahr. Und auf die Gemeinde wird vielleicht auch noch geschimpft, weil angenommen wird, sie würde sich nicht um eine Bestückung mit Tüten kümmern.

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