Im Fokus: Der Netto-Markt

Auf der kurzfristig einberufenen Kettenkamper Gemeinderatssitzung geht es nicht direkt um den Netto-Markt, aber um den entsprechenden Bebauungsplan. Der steht zur Verabschiedung an.

Die Vorbereitungen für den Bau des Kettenkamper Netto-Marktes auf diesem Grundstück laufen bereits. Er soll im Herbst eröffnet werden.

Die Vorbereitungen für den Bau des Kettenkamper Netto-Marktes auf diesem Grundstück laufen bereits. Er soll im Herbst eröffnet werden.

 

Der Edeka-Markt „nah und gut“ überzeugte die Kettenkamper nicht.

Der Edeka-Markt „nah und gut“ überzeugte die Kettenkamper nicht.

Mit der Verabschiedung des Bebauungsplans wird in Kettenkamp der Weg frei gemacht für Ansiedlungen im neuen Kettenkamper Mischgebiet „Im Hagen“. Ein Netto-Markt wird dort, wurde vor einigen Tagen bekannt, im Herbst seine Tore öffnen.
Ein Lebensmittelmarkt ist von zentraler Bedeutung für die Bürger eines Ortes, um sich wohnortnah versorgen zu können. Er ist auch von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung eines Ortes. Mit dem Edeka-Markt „nah und gut“ mitten im Ort ging es nicht bergauf, sondern bergab. Das Angebot wurde nicht größer, sondern zunehmend geringer. Vor diesem Hintergrund ist die Ansiedlung eines leistungsstarken Marktes aus der Perspektive der Kettenkamper Bürger sicher ein Gewinn, aber…

Die Sitzung des Rates der Gemeinde Kettenkamp findet am Donnerstag, 14. April, um 19.30 Uhr in der Gaststätte Walter Ansmann in Kettenkamp statt. Der zeitlich drängendste TOP ist der Bebauungsplan „Im Hagen“. Die Bauarbeiten für den Netto-Markt, der sich dort ansiedelt, haben bereits begonnen.

 

Seit zwei Jahren, war in der Berichterstattung zu lesen, ist Kettenkamp mit dem Projekt Netto-Markt befasst, und der Bürgermeister spricht von weiteren Interessenten (Handel und emissionsarmes Gewerbe) für die übrigen im Mischgebiet zur Verfügung stehenden Grundstücke. Ein Vertreter der Kettenkamper Werbegemeinschaft kam oder meldete sich bislang nicht zu Wort. Ein Indiz dafür, dass die Werbegemeinschaft, was die Ansiedlung des Netto-Marktes angeht und die weitere Entwicklung im Mischgebiet, außen vor blieb?

 

Diese Bäckerei liegt unweit des Netto-Markts, in dem auch ein Backshop eröffnen wird.

Diese Bäckerei liegt unweit des Netto-Markts, in dem auch ein Backshop eröffnen wird.

Das Mischgebiet und die Folgen für die lokalen Gewerbetreibenden.

Die Werbegemeinschaft Kettenkamp vertritt die lokalen Gewerbetreibenden. So notwendig und wichtig Weichenstellungen für die weitere Ortsentwicklung sind und auch die Sicherstellung der Versorgung durch einen Lebensmittelmarkt: Die Werbegemeinschaft ist ein Gesprächspartner von größter Bedeutung, denn die Weichenstellungen der Politik haben Folgen. Auch die Ansiedlung des Discounters Netto-Markt hat Folgen, denn mit Netto kommt u.a. ein Backshop, der an den Umsätzen der Kettenkamper Bäckerei nagen wird.

 

Der Blick aufs Ganze.

Parallel zur Ausweisung und Entwicklung des Mischgebiets die Gesamtentwicklung des Ortes Kettenkamp im Bereich Handel, Gastronomie, Gewerbe auf die politische Tagesordnung zu setzen, in Kooperation mit der Werbegemeinschaft, wäre ein Beitrag zum Blick aufs Ganze gewesen – im Interesse einer insgesamt positiven Entwicklung der Gemeinde. Der bestehende lokale Einzelhandel, teils von der zweiten oder gar dritten Generation geführt, sieht sich auch in Kettenkamp zunehmend unter Druck und in seiner Existenz gefährdet. Wie dem entgegenwirken?
Die Werbegemeinschaft ist prädestiniert dafür, ein wichtiger Begleiter und Gesprächspartner der Politik zu sein, denn sie bringt diejenigen in den Diskurs um die Zukunft der Gemeinde ein, die bislang ein wirtschaftliches Rückgrat der Ortsentwicklung waren und es nach wie vor sind.

 

Das Aus für dieses zweite Schuhgeschäft eines Ankumer Einzelhändlers besiegelt die Ansiedlung einer Deichmann-Filiale.

Das Aus für dieses zweite Schuhgeschäft eines Ankumer Einzelhändlers besiegelt die Ansiedlung einer Deichmann-Filiale.

Vielerorts ein Thema: Ansiedlungen und die Folgen.

Ein Thema sind die Folgen von Neuansiedlungen, vor allem die von Filialen großer Konzerne, auch in anderen Orten wie Bersenbrück oder Alfhausen. So wurde und wird in Alfhausen kontrovers diskutiert, ob für den Ort ein zweiter Lebensmittelmark (Netto; Combi gibt es bereits) wirklich ein Gewinn ist, zumal der Netto-Markt, der auch einen Backshop haben wird, gegenüber einer Alfhausener Traditionsbäckerei angesiedelt wird.
In Bersenbrück fordern zahlreiche Einzelhändler, endlich das bereits erarbeitete Einzelhandelskonzept in Kraft zu setzen, um Planungssicherheit zu haben. „Wer wird“, wurde z. B. gefragt, „als Einzelhändler in sein Geschäft investieren, wenn jederzeit eine die Existenz gefährdende Ansiedlung im Gewerbegebiet erfolgen kann“? In Ankum erlebte das ein Einzelhändler, der seit Generationen im Ort präsent ist. Er investierte in ein zweites Schuhgeschäft. Das Aus für dieses Schuhgeschäft kam, nachdem ein Investor – nur wenige Meter von diesem Geschäft entfernt – eine Deichmann-Filiale ansiedelte.

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