Info-Termin bei der Ankumer Feuerwehr

Eine 700.000-€-Anschaffung und manches mehr: Mitglieder des Feuerwehr-Ausschusses der Samtgemeinde informierten sich am Dienstag, 17. September, bei der Freiwilligen Feuerwehr Ankum.

Ankums Ortsbrandmeister Tim Schulte (3. von links) führte seine Gäste am 17. September durchs Haus.

Um ganz Großes wie eine neue Drehleiter ging es beim Besuch der Ausschussmitglieder bei der Freiwilligen Feuerwehr Ankum und auch um  – aus Laiensicht – scheinbar Kleines wie die Reinigung der Schutzkleidung. De facto ist dieses Thema jedoch eine richtig wichtige Sache.

Ortsbrandmeister Tim Schulte begrüßte und führte die Gäste. Mit Frank von der Haar, Günther Kosmann, Dennis Lindemann, Axel Meyer zu Drehle und Dirk Raming waren 5 Ausschussmitglieder zum 16-Uhr-Termin gekommen. Mit dabei auch Andreas Schulte, der Leiter des Fachdienstes, der für die Feuerwehren zuständig ist.

Viele schwere Brände in diesem Sommer, wie hier im Juli bei Gehrde.

Große Hitze, viele Brände: In diesem Jahr waren die hiesigen Freiwilligen Feuerwehren zeitweise extrem strapaziert und es wurde überdeutlich, welch‘ großer Einsatz da ehrenamtlich erbracht wird. Die Feuerwehren gehören zu den ganz wichtigen Aufgaben der Samtgemeinde Bersenbrück und Feuerwehrbelange stehen immer wieder auf der Tagesordnung des Ausschusses.

Vorne das neue Tanklöschfahrzeug, das nunmehr am 19. Oktober eingeweiht wird.

 

Anschaffungen für fast 1 Mio. €. Einweihungsfeier am 19. Oktober.

Von besonderer Bedeutung sind Neuanschaffungen. Eine – das TLF 3000 – konnten die Ausschussmitglieder in Augenschein nehmen. Dieses Tanklöschfahrzeug kostete 280.000 € und sollte eigentlich am 29. Juni eingeweiht werden. Vom Kranz bis zur Bewirtung hatten viele Feuerwehrmänner alles vorbereitet an diesem Tag – aber dann fiel die Feier wegen eines Großbrands in Tütingen ins Wasser.

Vielleicht, war noch kurz die Hoffnung, ist der Brand nicht so schlimm und die Feier kann doch über die Bühne gehen. Aber, so Tim Schulte, man habe die Rauchschwaden vom Feuerwehrhaus aus gesehen und da war klar: Aus der Einweihung wird nichts an diesem Tag. Nachgeholt wird sie am 19. Oktober. Beschlossene Sache ist bereits eine weitere Anschaffung – eine neue Drehleiter. Sie soll Ende 2021 kommen und wird etwa 700.000 € kosten.

Die in Ankum stationierte Drehleiter ist zur Unterstützung aller Freiwilligen Feuerwehren der Samtgemeinde da.

 

Themen neue Drehleiter und ein „Oldie“.

Die bisherige Drehleiter, bei der die Besucher Halt machten, hat Ende 2021 fast 30 Jahre auf dem Buckel. Fachsimpeln bei der Besichtigung darüber, wie die neue Drehleiter ausfallen wird. Antwort: größer, denn auch hier haben sich die Verhältnisse, so z. B. die Bauhöhen, verändert. Man sei auf „23/12 aus“, so Tim Schulte. 23/12 heißt: Wenn die Drehleiter 12 Meter vom Gebäude entfernt steht, erreicht man mit dem Korb immer noch eine Höhe von mindestens 23 Metern. 5 m mehr Rettungshöhe zu haben als bislang, so Tim Schulte sei wichtig.

Im Einsatz: Die aktuelle Drehleiter, hier bei einer Übung im Jahr 2017.

Zum Abschluss noch ein „Oldie“, Baujahr 1986, der Tim Schulte „Bauchschmerzen bereitet“. Durch ein neues ersetzen müsse dieses Katastrophenschutz-Fahrzeug der Bund, aber der mache „nicht wirklich Anstalten, das zu tun“. Andreas Schulte ergänzte, dass es an verschiedenen Stellen alte Fahrzeuge vom Bund gibt, und dass „keine Aussage zu bekommen ist, in welcher Reihenfolge Ersatz dafür geschaffen wird“. So sehr das Fahrzeug-Design den Besuchern auch gefiel: Im Interesse der Arbeit der Feuerwehren müsste ein neues Löschgruppenfahrzeug her.

Das Design des 33 Jahre alten Löschgruppenfahrzeugs gefiel, seine Funktionstüchtigkeit lässt jedoch sehr zu wünschen übrig.

 

Thema Schutzkleidung.

Hätten Sie’s gewusst? Laut Etikett des Herstellers hat die Schutzkleidung nur eine Lebensdauer von 5 x reinigen. Danach könnte z. B. die Imprägnierung nicht mehr ausreichen – und die ist das A &.O Die Imprägnierung schützt davor, dass sich der Oberstoff der Bekleidung mit Feuchtigkeit vollsaugt. Wird die Kleidung gewaschen oder gereinigt, muss die Imprägnierung erneuert werden.

Besonders wichtig: Die Schutzkleidung.

Weil die Schutzkleidung nach einem Einsatz kontaminiert ist, z. B. durch Öl, Fett, Staub, was die Schutzwirkung beeinträchtigen kann, sollte sie eigentlich nach jedem Einsatz gewaschen oder gereinigt werden. In Ankum ist dem nicht so.

Etwa 150 Einsätze hat die Freiwillige Feuerwehr Ankum pro Jahr. Dass die „Klamotten“ in der Regel nur 1 x im Jahr in die Reinigung gegeben werden, wie Tim Schulte sagte, liegt auch an fehlender Ersatzkleidung –  und streckt die Lebensdauer, wodurch Geld für Neuanschaffungen gespart wird. Herauszuhören war aus seinen Erläuterungen der Wunsch, dass sich in dieser Sache etwas ändert.

Im Gebäudebereich neben der Fahrzeughalle herrscht eine ziemlich schummrig-düstere Atmosphäre.

Was die Zukunft angeht, gibt es im Feuerwehrhaus einigen Veränderungsbedarf. Das hat man in der Samtgemeinde bereits auf dem Zettel. Eine Rolle spielen dürfte all‘ das, wenn demnächst, wie Andreas Schulte sagte, der Feuerwehrbedarfsplan auf die Tagesordnung der Samtgemeindegremien kommt.

 

Jeder Bürger kann die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr unterstützen.

Es fließen so einige öffentliche Mittel in die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren. Nicht vergessen werden sollte darüber: Die Hunderte Feuerwehrmänner und -frauen in der Samtgemeinde arbeiten allesamt ehrenamtlich. Müsste ihre Leistung bezahlt werden, würde das die Steuerzahler Unsummen kosten. Die Ehrenamtlichen der Feuerwehr sind bei den unterschiedlichsten Notfällen für alle Bürger da. Und die Bürger können die Arbeit unterstützen und damit auch Wertschätzung für die Leistungen der Freiwilligen ausdrücken.

Ob Brand, Unfall usw.: Jede Mitgliedschaft im Förderverein ist auch ein Beitrag zur eigenen Sicherheit.

 

Mitglied im Förderverein werden. In Ankum ab 12 € pro Jahr.

Unterstützen können Bürger durch eine Mitgliedschaft in einem Förderverein. Seit diesem Jahr gibt es auch einen Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Ankum. Durch das Geld, das darüber zusammenkommt, kann – über das hinaus, was die Samtgemeinde finanziert –, Weiteres an Ausstattung finanziert werden, kann auch noch besser Nachwuchs gewonnen oder Brandschutzerziehung betrieben werden.

In Ankum gibt es die normale Einzelmitgliedschaft ab 12 € pro Jahr. Familienmitgliedschaft: ab 24 € pro Jahr. Juristische Person: ab 48 € pro Jahr.

Infos & Antrag. Infos zum Förderverein und einen Aufnahmeantrag zum Downloaden gibt es auf der Webseite www.freiwilligefeuerwehrankum.de. Abgegeben werden können die Anträge direkt bei der Feuerwehr Ankum (Briefkasten, Am Schultenhof 4) oder beim Autohaus Berling (Loxtener Straße) bzw. an der BSD Tankstelle (Bersenbrücker Straße). Wer Interesse an einer Mitgliedschaft hat, kann sich auch direkt an die Vorstandsmitglieder wenden. Einfach zwischendurch spenden? Wer das tun möchte, findet die entsprechenden Bankkontodaten auf der Webseite.

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