Kinderbecken in BSB, ein „Soccerplatz“ in Ankum

Ein Kinderbecken im Freibad, bei der Grundschule Ankum ein befestigtes Spielfeld: Das sind zwei der Themen, mit denen sich heute der Bildungsausschuss der Samtgemeinde befasst. 

So könnte das Kinderbecken aussehen. Bei den Spielelementen gibt es so einige Variationsmöglichkeiten. © Aqua Drolics/Samtgemeinde.

Was das Kinderbecken im Freibad in Bersenbrück angeht: Nachdem ein Edelstahlbecken als zu teuer (622.000 €) verworfen wurde, liegt nun ein neuer Vorschlag auf dem Tisch. Und da sind, wie beim Hallenbad-Neubau, Niederländer im Spiel. Dem Ausschuss liegt ein Kinderbecken-Angebot der Fa. Aqua Drolics aus den Niederlanden vor. Dabei handelt es sich um ein Kunststoffbecken.

„Die Größe und Auswahl der Elemente erfolgte in Absprache mit den Schwimmmeistern“, so die Samtgemeinde. Gut 100.000 € kostet die Sache – aber das ist nur der Preis für die Lieferung und Montage des Beckens samt Spielelementen. Weitere Kosten für bauliche Einrichtungen, Filteranlage, unterirdische Rohrleitungen, Pumpen, Betonbohrungen usw. sind in dem Angebotspreis nicht enthalten. Und diese weiteren Kosten gehen ins Geld.

Eine Ansicht aus dem Angebot der niederländischen Firma. © Aqua Drolics/Samtgemeinde

 

Gesamtkosten: Knapp 407.000 € bzw. knapp 330.000 €.

Wie teuer es am Ende wird, hängt von der Klärung der Frage ab, ob es für das Kinderbecken eine komplett neue und eigenständige Badewasseraufbereitung geben muss (Variante 1) oder ob das Becken an den vorhanden Wasserkreislauf des Freibadbeckens angeschlossen werden kann. Der Kostenunterschied beträgt etwa 80.000 €. Gesamtkosten bei der Variante 1 (mitsamt Becken): knapp 407.000 €. Gesamtkosten bei der Variante 2 (mitsamt Becken): knapp 330.000 €.

 

Das Freibad in Bersenbrück. Foto: Samtgemeinde.

Baubeginn: Nach der Freibadsaison.

Der Beschlussvorschlag der Samtgemeinde lautet: „Die Verwaltung wird beauftragt, die Planung und Ausschreibung für den Neubau eines Kleinkinderbeckens im Freibad Bersenbrück auf der Grundlage eines Kleinkinderbeckens, wie von der Fa. Aqua Drolics angeboten, vorzubereiten und durchzuführen.

Mit dem Bau soll nach der Freibadsaison 2019 begonnen werden. Vorab ist konkret durch die Verwaltung zu prüfen, ob die Variante 2 – Neubau des Beckens mit Anschluss an den vorhandenen Wasserkreislauf des Freibadbeckens – technisch umsetzbar ist.“ Das letzte Wort hat dann der Samtgemeinderat. Die nächste Sitzung findet am 26. Juni statt.

 

In Ankum: Befestigter Fußballplatz auf der Grünfläche der Grundschule.

Große Zufriedenheit nach dem Umzug der Grundschule Ankum mit den neuen Räumlichkeiten am Kattenboll. Nur eines wurde vermisst: ein Bolzplatz. Die Wiese ist nur bedingt zum Austoben geeignet, denn sie liegt in einer Senke, in der sich nach Regen das Wasser sammelt und versickert. Was bedeutet, dass die Fläche häufig nass, matschig und damit nicht bespielbar ist.

Platz gibt’s, aber durch eine Senke ist der hintere Teil der Wiese oft so glitschig und matschig, dass dort nicht gespielt werden kann.

In der Samtgemeinde, die zuständig ist für die Schule, hatte man die Sache bereits auf dem Schirm, allerdings mit dem Zeitfaktor „C“ (Umsetzung in zwei Jahren oder später möglich). Nun brachten ein Antrag der Grundschule und ein Beschluss im Ankumer Gemeinderat Bewegung in die Sache.

 

Die Schulgemeinschaft will sich finanziell beteiligen.

Wie wichtig der Schulgemeinschaft ein solcher Platz ist, lässt sich an der Bereitschaft zur Mitfinanzierung ablesen. So teilte die Schule der Samtgemeinde im März mit, der Schulelternrat habe bereits beschlossen, den Erlös des nächsten Schulfestes, das im nächsten Jahr am 19. Juni stattfinden soll, „in die Finanzierung einfließen zu lassen“. Darüber hinaus sei die Schule bereit „einen Sponsorenlauf für diesen Zweck durchzuführen“. Auch der Förderverein der Grundschule habe bereits Rücklagen gebildet zur Unterstützung des Spielfelds.

Man war auf Besichtigungstour: so bei dieser Anlage in Neuenkirchen/Bramsche. Die hat eine Spielfeldgröße von 30 x 15 m und dient als reines Fußballfeld. © Samtgemeinde.

 

UWG-Antrag im Gemeinderat: 30.000 € für einen „Soccerplatz“.

Auch die Gemeinde Ankum will sich an den Kosten beteiligen. Dieses Angebot geht zurück auf einen Antrag der UWG im Gemeinderat, dafür 30.000 € in den Hauhalt einzustellen. Dem wurde in der März-Sitzung zugestimmt.

Die Gesamtkosten für einen solchen Platz beziffert die Samtgemeinde derzeit auf 100.000 €. Zu den Unterlagen für die Ausschussmitglieder gehört auch eine Luftaufnahme. In der wurde als Beispiel eine Anlage mit den Maßen 35 x 20 m positioniert.

Oben links in Grün: So könnte ein 35 x 20 m großes Spielfeld bei der Grundschule platziert sein.

 

Ein Konzept entwickeln. 

Der Beschlussvorschlag für den Bildungsausschuss lautet: „Gemeinsam mit der Grundschule Ankum sind Ideen und ein Konzept für ein Spielfeld an der Grundschule zu entwickeln. Größe, Spielbelag und Nutzbarkeit sind dabei zu berücksichtigen. Mit dem Konzept ist eine Kostenschätzung zu erstellen, die zur erneuten Beratung vorgelegt wird und gleichzeitig einen Vorschlag zur zeitlichen Realisierung der Maßnahme beinhaltet.“

 

Kunstrasen und das Problem Mikroplastik

Wenn denn der Ausschuss diesem Vorschlag zustimmt, ginge es bei der Konzeptentwicklung auch um den Belag. Kunstrasen ist da zumeist der Weg. Doch Kunstrasen steht immer mehr in der Kritik.

Kunstrasen gibt viel Mikroplastik ab.

„Kunstrasenplätze sind laut Fraunhofer-Institut zurzeit die drittgrößte Quelle für Mikroplastik in der Umwelt. Demnach werden von Sportplätzen allein in Deutschland rund 11.000 Tonnen Mikroplastik jährlich abgegeben. Das wäre sieben Mal so viel, wie von Kosmetikprodukten verursacht wird, die deshalb schon länger in der Kritik stehen“, so im April in Öko-Test zu lesen. (1)

Bei den Wahlen am 26. Mai war eine regelrechte „grüne Welle“ zu erleben. Mehr Umweltschutz, das zeigt auch das Beispiel Kunstrasen, und Klimaschutz gehen jedoch nicht spurlos an uns vorbei, sondern fordern jedem etwas ab und erfordern schwierige Entscheidungen. Es gibt z. B. Kunstrasen-Alternativen zum herkömmlichen Angebot, aber auch die haben Nachteile. Ob Umweltaspekte beim Belag für einen Soccerplatz eine Rolle spielen, bleibt abzuwarten. Zunächst einmal steht eine Entscheidung über den Beschlussvorschlag an.

(1) siehe:  https://www.oekotest.de/freizeit-technik/Kunstrasen-im-Fussball–eine-Katastrophe-fuer-die-Umwelt-_600905_1.html

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