Minister-Besuch im NBZ am Alfsee

Umweltminister Olaf Lies besuchte am heutigen Mittwoch das Naturschutz- und Bildungszentrum (NBZ) am Alfsee.

Umweltminister Olaf Lies (vordere Reihe 3. von links) und Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier (2. von links) mit Teilen der Gästegruppe in der Ausstellungshalle.

Von Osnabrück kommend, machte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies am heutigen 8. Mai am Alfsee Station, im Naturschutz- und Bildungszentrum (NBZ), das im Herbst eröffnet werden soll. Erwartet wurde er von einer 18-köpfigen Gruppe, darunter Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier und der Dipl.-Biologe Jürgen Christiansen, Leiter der Biologischen Station Haseniederung e. V., die zuständig ist für die pädagogische Arbeit des NBZ.

Architekt Hüdepohl (auf den Plan zeigend) mit Olaf Lies (links) und Horst Baier bei seiner Präsentation.

Treffpunkt war die große Ausstellungshalle, und dort zog ein gebürtiger Alfhausener, der Dipl.-Biologe Norbert Niedernostheide, nicht nur den Minister mit seinen Ausführungen zu der Ausstellung, die derzeit in Vorbereitung ist, in seinen Bann. Niedernostheide entwickelte anschaulich anhand mehrerer Schaubilder, was demnächst zu sehen sein wird: Dass und wie sich der Alfsee zu einem Naturschutzareal von Rang entwickelt hat – so z. B. zu einem Mauser-, Durchzugs-, Rast- und Überwinterungsgebiet für Wasservögel wie Taucher, Schwäne, Enten, Säger, Rallen, Möwen oder Seeschwalben –, und dass der Alfsee zugleich eine Heimat-Region ist mit einer spannenden Geschichte, die voller packender Geschichten steckt.

Entspannt in einer entspannten Runde: Olaf Lies (rechts) mit Gesprächspartnern.

 

„Genau das, was wir brauchen“.

Umweltminister Lies (SPD) kam fast auf den Tag 2 Jahre nach seinem grünen Vorgänger Stefan Wenzel an den Alfsee. Wenzel hatte damals einen Scheck über gut 1,2 Mio. € Fördergelder überreicht, der den Durchbruch für dieses Alfsee-Projekt brachte. Horst Baier, der über Jahre Klinken putzte, um möglichst viele Fördergelder einzuwerben, begrüßte den Minister-Gast und blickte noch einmal kurz auf die Vorgeschichte zurück.

Wasservögelrevier Alfsee.

Sind die Gelder, die in das NBZ fließen, gut investiertes Geld? Die Antwort von Olaf Lies: „Ja, absolut“. Sichtbarkeit, so der Minister, sei entscheidend, um Menschen mitzunehmen. Und schon jetzt sei wahrnehmbar, dass die Ausstellung im NBZ genau das leisten werde – Landschaft und Natur sichtbar zu machen und darüber Menschen mitzunehmen.

Es sei auch gut gelungen, beides zu berücksichtigen: Zum einen das Naturerleben am Alfsee und zugleich den geschichtlichen Teil, die Entstehung der Alfsee-Region. „Das finde ich gut“, so Lies, „das ist genau das, was wir brauchen: Dass ein Gefühl dafür entsteht, was hier an Lebensraum geschaffen wurde. „Nur wenn Menschen begeistert werden, z. B. durch Projekte wie das NBZ, erzählen sie es weiter“. Für Olaf Lies ist das „die Grundlage dafür, dass der Natur- und Umweltschutz gestärkt werden kann“. „Wenn wir Menschen begeistern können, so Lies, „haben wir sie für den Natur- und Umweltschutz als Unterstützer gewonnen.“

 

„Das ist ideal“.

Das ehemalige Bootshaus am Alfsee bald ein Naturschutz- und Bildungszentrum: Auch für Jürgen Christiansen ein Grund zur Freude. Vor 25 Jahren, sagt er beim Minister-Besuch gegenüber klartext, habe man als kleiner Verein begonnen. Fast unglaublich, schwingt in seinen Worten mit, was daraus geworden ist. Man habe sich 2008 schon einmal mit dem Landkreis zusammengetan und damals im Prinzip gedanklich entwickelt, was nunmehr Gestalt annimmt. Zu dem Zeitpunkt habe es aber noch nicht die „Zeichen der Zeit“ gegeben, so Christiansen.

Vor dem NBZ: Ein erster Austausch zwischen (von rechts) Jürgen Christiansen, Olaf Lies und Horst Baier.

Die Zeichen der Zeit, dass die Bedeutung des Natur- und Umweltschutz erkannt wird, werden inzwischen deutlicher gesehen. Dennoch war es ein langer Weg, bis der Samtgemeinderat grünes Licht gab für dieses Projekt. Das NBZ, sagte Horst Baier im Interview mit klartext, „war eines der schwierigsten Projekte in meiner bisherigen Amtszeit mit unzähligen Gesprächen auf allen Ebenen (mehr dazu hier).

Hatten Spaß miteinander: Reinhold Heidemann (links) und Anton Harms.

Für den zuständigen Fachdienst der Samtgemeinde, vertreten durch den Leiter Reinhold Heidemann und Jürgen Brockmann, ist das NBZ eine spannende, weil außergewöhnliche Aufgabe. Es kommt nicht allzu oft vor, dass eine Verwaltung mit einem kreativen Projekt wie einer großen Ausstellung befasst ist. Vertreten auch: Das Architekturbüro Hüdepohl-Ferner. Für die Gemeinde Rieste war Bürgermeister Sebastian Hüdepohl gekommen. Unter den Gästen auch der SPD-Landtagsabgeordnete Guido Pott, Mitglied im Umweltausschuss des Landtags. Ebenfalls mit dabei: Ewald Beelmann, der Wirtschaftsförderer der Samtgemeinde.

 

Das letzte der drei großen Alfsee-Projekte.

Anton Harms, Geschäftsführer der Alfsee GmbH, wird nächstes Jahr in den Ruhestand gehen. Auch wenn das alte Bootshaus in den Besitz der Samtgemeinde überging: Das Naturschutz- und Bildungszentrum ist eines der drei großen Alfsee-Projekte, die zu den Herzensangelegenheiten von Anton Harms gehören. Dass auch dieses Projekt kurz vor der Zielgeraden ist, dürfte er ebenso gerne sehen wie Co-Geschäftsführer und Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier.

Zum Abschluss ein Gruppenbild mit Umweltminister Lies.

Wenn es überhaupt noch einer weiteren Begründung für das Projekt NBZ bedurft hätte, dann kam die vor zwei Tagen aus Paris. Dort wurde ein von 145 Wissenschaftlern erarbeitender Report des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) präsentiert, in dem ein bislang nie dagewesenes Artensterben konstatiert wird. Artenvielfalt sei unsere Lebensversicherung, war aus Paris zu hören. Artenrückgang und Artensterben ist nichts, was nur weit von uns entfernt zu beklagen ist. Es vollzieht sich auch hier. Umso wichtiger das Naturschutz- und Bildungszentrum – um das Bewusstsein für die Bedeutung des Natur- und Umweltschutzes zu stärken.

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