Projekttage: So viel Tolles auf die Beine gestellt!

Projekttage in der von-Ravensberg-Schule: Zu gerne hätte die Schulgemeinschaft heute im Rahmen eines Tags der offenen Tür gezeigt, was alles an den Projekttagen vom 11. bis 13. März entstand, aber die Präsentation vor einem großen Publikum fiel wegen Corona aus. Wie sehr sich Schülerinnen und Schüler dennoch für ihre Projekte ins Zeug legten, erlebte klartext vor Ort.

Projekt „Handlettering“: Eines der zahlreichen Projekte in der von-Ravensberg-Schule.

Ab Montag, 16. März, wird – wie alle Schulen – auch die von-Ravensberg-Schule in Bersenbrück bis zum 18. April geschlossen sein und es wird in dieser Zeit nur eine Notbetreuung geben. Glück im Corona-Unglück für die Bersenbrücker Oberschule: Die lange vorbereiteten Projekttage konnten noch weitestgehend wie geplant veranstaltet werden.

Beste Projektlaune auch bei den sportlich Aktiven.

Wie bedauerlich es gewesen wäre, diese Tage abzusagen, erlebte klartext bei einem Schulbesuch am Donnerstag, 12. März, dem Tag zwei der Projekttage. Was für ein abwechslungsreiches Bild in den Klassenzimmern! Da wurde, je nach Projekt, gesiedet, gemixt, geformt, gerührt, kunstvoll geschrieben, wurde ein Mordfall mit forensisch-chemischen Mitteln gelöst, ein neues Frisbee-Spiel erfunden, wurde geschauspielert, eine Fashion-Show kreiert usw.

 

Bei Lehrern wie Schülern: Im Vorfeld viel Engagement.

Dass aus dem „Tag der offenen Tür“ nichts werden würde, war am zweiter Projekttag bekannt, aber von Frust keine Spur – zeigte der Besuch bei einer Reihe von Projektgruppen in Begleitung von Lehrerin Nina Schulterobben.

Langes güldenes Haar: Kunst-Projekt Rapunzel-Säule.

Die Projekttage zu verschieben, wurde zwar erwogen, aber dagegen sprach, so Nina Schulterobben, wie sehr sich die Schülerinnen und Schüler auf die Projektwoche und auf ihre jeweiligen Projekte gefreut hatten. Einer der Gründe für die Vorfreude: Die Schülerinnen und Schüler waren mit einbezogen in die Themen-Findung und brachten eine Reihe von Vorschlägen ein, die auch umgesetzt wurden. Die Themen „Cocktails“, „Russisches Theater“ und „Let’s Dance“ waren z. B. Schüler-Ideen.

Mit welchem Eifer und welcher Freude die Beteiligten bei der Sache waren, zeigte sich am zweite Projekttag an allen Ecken und Enden – in Klassenzimmern ebenso wie in den Sporthallen und sogar auf dem Flur. Dort verwandelte die Arbeitsgemeinschaft Kunst zwei Säulen in Kunstwerke. Ganz groß in School-Art ist die von-Ravensberg-Schule (mehr dazu hier), was auch die jüngsten Säulen-Gestaltungen bestätigen. Faszinierend die große Bandbreite der Themen, die im Rahmen der Projektwoche bearbeitet wurden. Klassenzimmer für Klassenzimmer ein völlig anderes Bild.

Mini-Öffnung am Freitag. Am letzten Projekttag, am Freitag, 13. März, fand im ersten Block noch Projektarbeit statt. Danach öffneten sich im zweiten Block die Türen für die Schulgemeinschaft. Schulintern konnten alle ausschwärmen, um sich die Projekte anzuschauen und zu erleben, zu probieren oder zu kaufen, was vorbereitet und geschaffen wurde.

Naturkosmetik selber herstellen: Da kamen viele Naturzutaten zum Einsatz.

 

Projekt Naturkosmetik: Shampoos und Meersalz-Peeling.

Olivenöl, Mandelöl, Meersalz, ätherische Öle und so manche Naturzutat mehr auf den Tischen: In der Projektgruppe „Kosmetische Produkte aus natürlichen Inhaltsstoffen“ wird nach Rezept abgemessen, es wird gerührt und abgefüllt. Die selbstgemachten Shampoos sind schon fertig. Im Entstehen ist ein Meersalz-Peeling.

Ein Schuss Öl fürs Meersalz-Peeling.

Produkte selber herzustellen, ist aber nur ein Teil der Projektarbeit. Zuvor lernten die Beteiligten z. B., ihren Hauttyp zu bestimmen. Ebenfalls ein Thema: Warum Schönheit von innen kommt, warum eine gesunde Ernährung das beste Schönheitsmittel ist für Haut & Haare. Vieles von dem, was an Gutem in der Küche zum Einsatz kommt wie Pflanzenöle, Honig oder auch Meersalz, ist zugleich von bester hautpflegender Qualität, wenn diese Naturstoffe zu kosmetischen Produkten verarbeitet werden. Das Meersalz-Peeling z. B., das die Schülerinnen herstellten, hat zudem den Vorteil, dass auf umweltbelastende Peelings verzichtet werden kann, denn in manch‘ konventionellem Peeling-Produkt steckt Mikroplastik in Gestalt winziger Kügelchen, die einen Beitrag leisten zur großen Umweltbelastung der Flüsse und Meere durch Plastikmüll.

Spannend: Einem Täter mit kriminalistischem Spürsinn und moderner Wissenschaft auf die Spur kommen.

 

Mordfall: Dem Täter per Naturwissenschaft auf der Spur.

Eine Klassentür weiter ein ganz anderes Projekt. Ohne die Wissenschaft – ohne Biologen, Chemiker, Mediziner z. B. – würde es Kriminalisten in so manchem Fall kaum gelingen, Täter zu überführen.

Die Fallbeschreibung.

Die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe „Mordfall“ haben es mit einem schweren Verbrechen zu tun. Worum es geht, wird als Fallbeschreibung auf die Tafel projiziert. Welche Spuren hat der Täter hinterlassen und was ist per Wissenschaft aus den Spuren herauszulesen? Ein Fußabdruck und Erde im Klassenraum gehören z. B. zu dem zu analysierenden Spurenmaterial. Kann die Erde an den Schuhen eines Verdächtigen die Person in Verbindung bringen mit dem Tatort? Die Projektgruppe „Mordfall“ war dem Täter auf der Spur – mit kriminalistischem Scharfsinn und zugleich mit wissenschaftlichen Methoden.

Konzentriert bei der Aufgabe, eine Landschaft im Glas zu gestalten.

 

„Landschaften im Glas“ samt Tausendfüßler.

Arbeit mit Moos.

Rechtzeitig auf dem Fußboden entdeckt: Ein Tausendfüßler, der wohl mit dem Moos und den zahlreichen anderen Pflanzen in den Klassenraum kam, in dem Schülerinnen und Schüler schon eine ganze Reihe von Miniatur-Landschaften in Gläsern gestaltet hatten.

Veritable kleine Ökosysteme entstanden da im Rahmen des Projekts „Landschaften im Glas“. Ob auf der Fensterbank oder auf dem Tisch, im heimischen Wohnzimmer, im Büro oder in Klassenräumen: Ein bepflanztes Glasgefäß ist eine attraktive Dekoration und bringt Natur ins Haus.

Fertig! Zwei der Mini-Landschaften im Glas, die im Rahmen dieses Projekts entstanden.

 

Geschüttelt und gerührt: Projekt Cocktails.

Sie haben es drauf! Im Handumdrehen sind in der Projektgruppe „Cocktails“ vier farbenfrohe Drinks fix und fertig. Messer, Bretter, Shaker, Messbecher, lange Löffel, Waage und Gläser: Als hätten sie nie etwas anderes gemacht, sitzen die Griffe zu den Werkzeugen und den Zutaten, die für den jeweiligen Cocktail benötigt werden. Das Auge trinkt mit, auch das wird beherzigt, und so fehlt es auch nicht an der Deko für den Drink.

Servierbereit: Die Drinks des Cocktail-Projekts.

Da saß jeder Griff.

Bei diesen Cocktails darf es gerne ein Glas mehr sein, denn alle Kreationen – selbstverständlich alkoholfrei – sind nicht nur ein Genuss. Getankt wird zugleich, wie die Rezepte verraten, eine gute Portion Gesundheitsförderndes wie Vitamine. So war der „KiBa“ ein Mix aus Kirsch- und Bananensaft, der „Sunrise“ eine Komposition aus Pfirsichnektar, Cranberrysaft, Cranberrys, Rosmarinzweigen und Mineralwasser, der „Cocktail Rio“ eine Kreation aus Orangensaft, Limonade, Grenadine, Limettensaft und Limettenscheiben und die „Pina Colada“ eine aus Ananassaft, Kokosmilch, Sahne und etwas Zucker. Cheers!

Handlettering nicht nur auf Papier, sondern auch auf Kerzen.

 

Handlettering: Die kunstvolle Art zu schreiben.

Sehr trendy das Projekt „Handlettering“ und damit die Kunst, mit verschiedenen Materialien Schrift besonders schön zu malen und zu zeichnen. Individualität und Einzigartigkeit drückt sich darin aus. Zum Geburtstag mit einer 08/15 Karte einladen? Wer sich auf Handlettering versteht, hebt sich von anderen ab, schafft durch die eigenhändige Gestaltung Einmaliges.

Individueller Oster-Gruß.

Handlettering hat eine lange Tradition. Wir kennen es z. B. von handschriftlich gestalteten Holzschildern, von historischen Straßenschildern, von Inschriften in Fachwerkbalken, Werbemitteln  oder von kunstvoll gestalteten Karten.

Beeindruckend, zeigten die Werke der Schülerinnen und Schüler, was da an kleinen Kunstwerken entstand, von individuellen Grußkarten zu Ostern bis zu Dekorativem auf Kerzen. Jeder und jede drückte sich auf seine und ihre Weise aus, per Schrift oder per Kombination aus Schrift und bildlichen Elementen.

Gemeinsamer Blick auf das fertige Produkt: Ist das Seifen-Werk gelungen?

 

Selbst hergestellt: Kunstvolle Seifen.

Wie entsteht eigentlich Seife? Wir benutzen sie täglich, aber wer hat schon einmal darüber nachgedacht, wie Seife hergestellt wird? Vorher keine Ahnung gehabt, gaben einige aus der Projektgruppe Seifen freimütig zu. Inzwischen sind alle schlauer, die jüngeren wie auch die älteren Schülerinnen und Schüler.

Das sind unsere: Diese zwei zeigten nur zu gerne die von ihnen geschaffenen Seifen.

Warum von „Seifen-Sieden“ gesprochen wird, haben sie selbst beim Köcheln erlebt. Einfach nur Produkte herstellen, die ihren Reinigungszweck erfüllen – damit gab man sich beim Seifen-Projekt nicht zufrieden.

Jede Seife ein Unikat.

Geschaffen wurden Unikate, unterschiedlich in Farbe und Form, und so manches Stück ein kleines Kunstwerk, weil Dekoratives eingearbeitet wurde. Auch das wollte erst einmal gelernt sein. So muss z. B. beim Einbringen einer Blüte in Schichten gearbeitet werden. Da wird dann in die Form zuerst die Deko hineingelegt, dann wird etwas Seife eingefüllt, die kurz erhärten muss. Und so kann es dann schichtweise weitergehen.

Von Fashion-Show bis Traumfänger basteln. Außer den von klartext besuchten Projekten gab es noch so einige mehr. Eine Papierwerkstatt z. B., Spielebau im Werkraum, es wurden Traumfänger gebastelt, es gab das Thema Fashion Show mit Models, ein Filmprojekt mit dem Titel Gewalt, Kulinarisches von der Schülerfirma, Russisches Theater, die Medien-Scouts brachten sich ein wie auch die Schauspiel AG. Ebenfalls im Angebot: ein Café mit Gesellschaftsspielen.

Testlauf auf einer der selbstgebauten Minigolf-Bahnen.

 

Selbstgebaut: Minigolfanlage in der Aula.

Wer hat nicht schon einmal Minigolf gespielt. 1955 wurde die erste Anlage in Deutschland eröffnet und seitdem ist Minigolf ein Vergnügen für die ganze Familie. Minigolf zu spielen ist einfach, aber wie so eine Anlage bauen? Keine leichte Aufgabe für das Projekt Minigolf, aus Vorhandenem etwas zu schaffen, bei dem Spielfreude aufkommt. Bei den Bahnen, die am Donnerstag bereits standen, wurde auch gleich mal ausprobiert, ob funktioniert, was man sich hatte einfallen lassen.

„Ultimate Frisbee“: Ein erster Versuch, das selbst geschaffene neue Spiel zu spielen.

 

„Ultimate Frisbee“ und anderer Sport im Team.

Beim ersten Blick in die Sporthalle der Eindruck, dass dort ein Training für zukünftige Stuntmen läuft. Ein Parcours aus mehreren Trampolinen war da z. B. aufgebaut, und den absolvierte so mancher mit einer Abfolge gekonnter Sprünge und Drehungen. Kooperationssport sprich‘ Sport im Team war das Thema der Sportprojekte in den beiden Hallen. Und während die Schülerinnen und Schüler in einer Halle Parcours aufbauten und übten, stand in der zweiten Halle anderes an. Sich ein neues Spiel ausdenken war die Aufgabe. „Ultimate Frisbee“ war dieses neue Spiel, dessen Spielregeln natürlich in Testspielen erst einmal eingeübt werden mussten.

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