Mit Detert Brummer-Bange, Klaus Menke und Michael Wübben stehen für Ankum weiterhin vertraute Gesichter. Totale Harmonie im Rat – und den einen oder anderen launigen Wortwechsel.

Bürgermeister Detert Brummer-Bange (Bildmitte), sein Stellvertreter Klaus Menke (rechts) und (links) der Verwaltungsvertreter Michael Wübben mit den beiden mit Blumen bedachten Geehrten: Ralf Gramann (rechts) und Johannes Dettmaring.
Zwei Ratsmitglieder – Johannes Dettmaring (UWG) und Ralf Gramann (Bündnis90/Die Grünen) – wurden in der 1. Sitzung des neuen Ankumer Gemeinderats am 10. November für ihre 20-jährige Ratsarbeit geehrt und machten eine ganz neue Erfahrung: Sie erlebten zum ersten Mal, dass ein Bürgermeister in eine zweite Amtszeit geht.
Detert Brummer-Bange (UWG) wurde einstimmig zum Bürgermeister gewählt und damit für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. An seiner Seite hat er vertraute und einstimmig bestätigte Gesichter: Klaus Menke (UWG) als stellvertretenden Bürgermeister und Michael Wübben als Verwaltungsvertreter des Bürgermeisters.
„War mal schön, da zu sitzen“.
Für die erste Erheiterung im Saal sorgte Heinrich Möller. Als Ratsältester hatte der SPD-Mann diese 1. Sitzung eröffnet und leitete sie bis nach der Wahl des Bürgermeisters. Nach dem Votum für Detert Brummer-Bange war Heinrich Möllers Arbeit getan und der neue Bürgermeister übernahm den Platz des Sitzungsleiters am Kopfende des Tisches. „War schön, mal da zu sitzen“, kommentierte Heinrich Möller seinen Abgang.

Die beiden SPD’ler Sabine Boitmann und Heinrich Möller konnten sich über ihr Los-Glück freuen.
Von Heiterkeit begleitet: Die 4 Los-Entscheidungen.
Gleich 4 x kam in dieser Ratssitzung die kleine Kiste mit den Losen zum Einsatz. Auf dem einen Loszettel: SPD, auf dem anderen: Grüne. Man habe die Lose aus „Nachhaltigkeitsgründen“ noch vom letzten Jahr aufgehoben, merkte Brummer-Bange an, der als Glücksfee im Einsatz war. Michael Wübben kontrollierte die Zieh-Prozedur mit launiger Strenge. Beim Ziehen in die kleine Kiste schauen – das ließ er dem Bürgermeister nicht durchgehen. Insgesamt 4 x kamen die Lose zum Einsatz. Das Glück war der SPD hold: 3 x wurde das Los SPD gezogen, nur 1 x das Los Bündnis90/Die Grünen.
Bei den Losentscheidungen ging es um die Ausschüsse.
In dieser Ratssitzung organisierte sich der neue Gemeinderat. So wurde festgelegt, dass es, wie bereits in den letzten 5 Jahren, 3 Ausschüsse geben wird, in denen jeweils 5 stimmberechtigte Ratsmitglieder arbeiten werden. Die Ausschüsse sind: „Planen, Bauen, Infrastruktur und Umwelt“, „Jugend, Sport, Kultur, Soziales und Senioren“ sowie „Regionale Wirtschaft, Marketing und Tourismus“.
Ein weiterer Ausschuss ist der Hauptausschuss, auch Verwaltungsausschuss genannt. Dem kommt im Vergleich zu den anderen eine Sonderstellung zu. Dieser Ausschuss tagt grundsätzlich nicht öffentlich. Dort wird zum einen besprochen, was der Geheimhaltung unterliegen muss. Es wird dort aber auch besprochen und vorbereitet, was auf öffentlicher Bühne in den Sitzungen des Gemeinderats zur Entscheidung auf den Tisch kommt.
Gemeinderat Ankum (21 Sitze)
Welche der vier Fraktionen im Ankumer Rat – UWG, CDU, SPD und Grüne – wie viele Personen in einen Ausschuss entsenden darf, dafür gibt es ein Berechnungsverfahren. Grundsätzlich soll jede Fraktion vertreten sein, aber da jeder Ausschuss eine festgelegte Zahl von Mitgliedern hat, können Losentscheidungen nötig werden.

Geehrt wurden Johannes Dettmaring (links) und Ralf Gramann für ihre 20-jährige ehrenamtliche Ratstätigkeit vom Niedersächsischen Städte und Gemeindeverbund. Die Urkunden und den Blumenstrauß überreichte der Ankumer Bürgermeister.
„Ich bin ja für Gerechtigkeit“.
Die Situation in Ankum: Von den jeweils 5 Mitgliedern der Ausschüsse entfallen laut Berechnungsmodus 3 auf die UWG und 1 auf die CDU. Macht zusammen 4. Wer wird das 5. Mitglied? Ein Vertreter der SPD oder der Grünen? Beide, SPD wie Bündnis90/Die Grünen, sind mit zwei Mitgliedern im Rat vertreten. Und so wurde per Los entschieden, wer den 5. Platz als stimmberechtigtes Mitglied im Ausschuss besetzt. Die „Verlierer-Partei“ wird auch in den Ausschüssen vertreten sein, aber nur als beratendes Mitglied.
Der 1. Losentscheid freute die Grünen: Ralf Gramann, der Fraktionsvorsitzende, wird als stimmberechtigtes Mitglied im Verwaltungsausschuss sitzen. Die SPD ist mit Heinrich Möller beratend vertreten.
Alle drei anderen Losentscheide gingen zugunsten der SPD aus. Und damit wird sie in jedem der drei Ausschüsse mit je 1 stimmberechtigten Mitglied vertreten sein. Die Grünen sind in diesen Ausschüssen mit beratenden Mitgliedern vertreten.
Interessanterweise war es vor fünf Jahren, als ebenfalls 4 x zwischen SPD und den Grünen gelost wurde, genau andersherum gelaufen. Damals gingen die Grünen 3 x als Sieger aus der Ziehung hervor. Und so kommentierte Ralf Gramann die diesjährige Pechsträhne mit einem „ist ok, ich bin ja für Gerechtigkeit“.

Ende Oktober wurden in einer Ratssitzung die ausscheidenden Ratsmitglieder verabschiedet. Sie wurden mit Urkunden bedacht und mit Ansteckern mit Ankum-Motiv. Nicht mit auf dem Bild: der ebenfalls ausgeschiedene Dirk Raming.
Neue Gesichter, neue Ideen.
An der Spitze der Gemeinde Ankum stehen vertraute Gesichter. Im Rat sind jedoch zahlreiche „Neulinge“ vertreten. 10 Ratsmitglieder wurden in der letzten Sitzung des alten Ankumer Gemeinderats verabschiedet. Ihre Plätze bei der UWG, der CDU und den Grünen nehmen nun neue Gesichter ein. Besonders viele Newcomer sitzen in den Reihen der CDU, und zwar 5 der insgesamt 6 Ratsmitglieder.

Gewählt für die Jahre 2016 bis 2020: Diese Ratsmitglieder (nicht anwesend sein konnten 3), Bürgermeister, stellv. Bürgermeister und Verwaltungsvertreter des Bürgermeisters.
Ausgeschieden sind die CDU-Ratsmitglieder Frank Gössling, Enno Hesse, Sascha Dewitz, Maren von der Heide und Günther Kosmann. Die neuen Ratsmitglieder der CDU sind: Andreas Hettwer, Marion Korte, André Kampe, Theodor Dückinghaus und Franz-Josef Ewerding. Dazu kommt Johannes Lagemann.
Bürgermeister Detert Brummer-Bange begrüßte alle Neuen und sagte, er freue sich auf eine „interessante Ratsperiode“. 10 Neue, das bedeute sicher „viele neue Ideen, um positiv für Ankum zu wirken“. Nach der Ratssitzung wartete vor der Tür des Sitzungssaals ein Essen. Es gab Schnitzel und Kartoffelsalat. Das Bier dazu fehlte natürlich auch nicht.