Ehrenmalplatz als grüner Kern einer neuen Mitte?

Wo und wie könnte in Rieste eine erkennbare Ortsmitte entstehen? Nach dem Dorfentwicklungsplan im Bereich Ehrenmalplatz, Malgartenerstraße und Bahnhofstraße.

Schaffen, was Rieste noch nicht hat: Eine erkennbare Ortsmitte. Der Ehrenmalplatz könnte ein Herzstück dieser neuen Mitte sein. Quelle Plan: IPW, Wallenhorst.

Schaffen, was Rieste noch nicht hat: Eine erkennbare Ortsmitte. Der Ehrenmalplatz könnte ein Herzstück dieser neuen Mitte sein. Quelle Plan: IPW, Wallenhorst.

Das Projekt Ehrenmalplatz sorgte in jüngster Zeit in Rieste für Diskussionen. Die Gestaltung dieses Platzes ist ein eigenständiges Thema und spielt zugleich eine Rolle im großen Projekt „Dorfentwicklungsplan Alfseeregion“*. Über ein Gestaltungskonzept für den Ehrenmalplatz und die Beantragung von Fördermitteln wurde im Januar in Rieste entschieden. Vor einigen Wochen lag dann der Bericht zur Dorfentwicklung vor, in dem der Ehrenmalplatz ebenfalls eine Rolle spielt: als Teil einer Ortsmitte, die im Bereich Ehrenmalplatz, Malgartenerstraße und Bahnhofstraße entstehen könnte.

In August folgen zu diesem Themen-Komplex Termin auf Termin: Der Sitzung Bauausschuss am 8. folgt am 15. eine gemeinsame Sitzung der Gemeinderäte von Alfhausen und Rieste (Hotel Piazza am Alfsee, 19.00 Uhr). Am 18. August findet dann in Rieste die von der UWG beantragte Bürgerversammlung statt: 19 Uhr, Gaststätte zu alten Küsterei auf Lage.

 

Bildschirmfoto 2016-08-08 um 11.15.45175 Seiten Dorfentwicklungsplan.

So viel Stoff wie im „Dorfentwicklungsplan Alfseeregion“ enthalten ist, ist auf einen Schlag kaum zu verdauen. Bei diesem Plan geht es um Rieste und Alfhausen. 2014 waren beide Orte gemeinsam in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen worden – mit dem Ziel, dass beide Gemeinden „gemeinsam die Zukunft als Dorfregion gestalten“. Seitdem haben viele Riester und Alfhausener Bürger daran mitgewirkt, sich Gedanken über die Ortsentwicklung zu machen, über die Dorfgemeinschaft und das Vereinsleben, über den Tourismus, über Leben und Arbeiten auf dem Lande usw.

Der Ehrenmalplatz: Teil eines größeren Ganzen.

Im Fokus der Aufmerksamkeit steht derzeit der Ehrenmalplatz. Für ihn liegt eine Planung vor und es gibt Fördergelder für die Realisierung.

Der Ehrenmalplatz.

Eine lebendige Ortsmitte – das war eines der Themen der Dorfentwicklung. Wo schlägt Riestes Herz, wo hat Rieste seine Mitte? „Ein Ortskern ist in Rieste städtebaulich nicht ohne weiteres identifizierbar“, heißt es dazu im Dorfentwicklungsplan. Sollte Rieste eine erkennbare Ortsmitte entwickeln und wenn ja wo? Im Dorfentwicklungsplan gibt es dazu einen Fingerzeig: „Ein Schwerpunkt ist aber im Bereich Dorfplatz mit Ehrenmal – Malgartenerstraße – Bahnhofstraße zu erkennen“. Dieses Areal könnte zu einer erkennbaren Ortsmitte werden. „Funktionalität und Gestaltung hinsichtlich der Aufenthaltsqualität sind zu optimieren“, heißt es zum Ehrenmalplatz im Dorfentwicklungsplan. Rieste will optimieren, hat im Januar eine Gestaltung verabschiedet, Fördermittel beantragt – und eine Zusage bekommen.

In der Ratssitzung am 20. Juni standen zwei Anträge zum Ehrenmalplatz zur Debatte und sorgten für eine interessante und lebhafte Diskussion.

Über den Ehrenmalplatz wurde 2x im Gemeinderat debattiert, seitdem die aktuelle Planung unter Ausschluss der Öffentlichkeit verabschiedet worden war. Zuletzt in der Ratssitzung am 20. Juni.

Die Bürger umfassend über die Platz-Planung informieren.

Viele Meetings, viel Arbeit.

Dorferneuerung: Viele Meetings, viel Arbeit. Quelle Foto: IPW*

Riester Bürger, die sich im Rahmen der Dorferneuerung engagierten, brachten auch Ideen zur Gestaltung des Ehrenmalplatzes ein. Das Engagement der Bürger, die viel Zeit für die Arbeit Dorfentwicklungsprogramm aufbrachten, verdient die Anerkennung aller. Dass der Ehrenmalplatz im Frühjahr in Rieste für Diskussionen sorgte, liegt vor allem daran, wie in den Ratsgremien damit umgegangen wurde.

Die Gestaltung eines Platzes – das ist eine Angelegenheit, die in eine öffentliche Sitzung gehört. Das modifizierte Umgestaltungskonzept, das zur Beantragung der Fördermittel eingereicht wurde, wurde nur hinter verschlossenen Türen, in nicht-öffentlichem Rahmen, präsentiert. Zeitdruck ist ein dafür oft bemühtes Argument. Das zeugt jedoch von wenig Respekt vor dem Kommunalverfassungsgesetz (§ 64) und ist in der Regel auch nicht haltbar.

Bislang wurde die Planung, die zur Beantragung der Fördergelder eingereicht wurde, noch nicht öffentlich – auch nicht in einer öffentlichen Ratssitzung – vorgestellt.

Dass mal Leben herrscht auf dem Ehrenmalplatz, wie hier am ersten Mai, ist selten. Das soll sich ändern.

Finden die Bürger die vorgesehene Neugestaltung gut? Stehen die massiv gestiegenen Kosten in einem angemessenen Verhältnis zu dem, was an Gestaltung kommen soll? Um eine breitere Öffentlichkeit zu informieren, beantragte Markus Revermann für die UWG-Rieste in der Ratssitzung im Mai eine Bürgerversammlung zum Ehrenmalplatz. In der Ratssitzung im Juni wurde dem einstimmig zugestimmt. Die Versammlung kommt – am 18. August.

Inzwischen steht der Ehrenmalplatz für drei Themen.

Das Thema Nr. 1 ist das Gestaltungskonzept, auf dessen Basis die Fördermittel beantragt wurden. Thema Nr. 2 ist der Ortskern. Nach dem Dorfentwicklungsplan ist der Ehrenmalplatz eine nicht ganz unwichtige Facette im Zusammenhang mit der Gestaltung einer erkennbaren Ortsmitte. Sehen die Riester im Bereich Ehrenmalplatz, Malgartener Straße, Bahnhofstraße ihre Mitte?

Sie kommt: Die von den UWG-Räten Revermann (rechts) und Richter geforderte Info-Veranstaltung.

Beantragten eine Bürgerversammlung: Die UWG-Räte Revermann (rechts) und Richter.

Thema Nr. 3: Transparenz. Mehr Transparenz und mehr Bürgerbeteiligung war die Begründung der UWG Rieste für ihren Antrag auf eine Bürgerversammlung. Am 18. August werden sich die Riester ein eigenes Bild von den Gestaltungsplänen zum Ehrenmalplatz machen können und haben zudem die Gelegenheit, sich einzubringen in die weitere Debatte über die Entwicklung ihres Ortes. Es wird an dem neuen Rat sein, der am 11. September gewählt wird, den Dorfentwicklungsplan Alfseeregion mit Leben zu füllen.

*Dorfentwicklungsplan Alfseeregion, IPW Ingenieurplanung Wallenhorst, Juni 2016

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