Senioren-Wünsche: Fast 1.200 haben geantwortet

Eine gute Entwicklung: Länger bei guter Verfassung das Leben genießen.

In großer Zahl beantworteten Senioren im Alter von 70 + den Fragebogen der Samtgemeinde und äußerten einen Strauß von Wünschen. Einer davon: mobiler sein, z. B. per Bürgerbus.

Eine gute Entwicklung: Länger bei guter Verfassung das Leben genießen. Foto: © Robert Kneschke - Fotolia.com

Aktiv am Leben teilnehmen, das ist der Wunsch vieler Senioren. Foto: © Robert Kneschke – Fotolia.com

Per Pressemitteilung informierte die Samtgemeinde über erste Ergebnis der im Januar gestarteten Befragungsaktion bei über 70-Jährigen. Gefragt wurde z. B. nach den Lebens- und Freizeitgewohnheiten, ob Unterstützung bei der Haus- und Gartenarbeit gewünscht wird, wie es um die Mobilität und die Einkaufsmöglichkeiten bestellt ist. Gabriele Linster, die Seniorenbeauftragte, initiierte die Befragung und wertete die Fragebögen aus. Erste Erkenntnisse sind:

  • Von den 1.160, die bislang geantwortet haben, leben etwa 900 Personen in gemeinsamen Haushalten mit Partnern oder Familie, 250 leben allein, weniger als 20 in einer Senioren-WG.
  • Ein häufiger Wunsch: ein oder mehrere Seniorentreffpunkte.
  • Wie von A nach B kommen? Zu den häufig geäußerten Wünschen gehört auch der nach alternativen Mobilitätsangeboten wie etwa einem Bürgerbus.

    Viel Fragebogen-„Material“ für Gabi Linster und Horst Baier. Foto: Samtgemeinde.

  • Ein Lieferservice oder die Möglichkeit der Lebensmittelversorgung durch einen rollenden Frischewagen wurde ebenfalls häufig gewünscht.
  • In Bersenbrück gab jeder 3. über 70-Jährige an, dass ein Herrenausstatter beziehungsweise ein Bekleidungsgeschäft für Senioren vermisst wird.
  • Der fehlende Aufzug am Bersenbrücker Bahnhof oder ein neuer Bahnhalt in Alfhausen würde für manche die eigene Mobilität erleichtern, wurde bei der Auswertung deutlich.
  • Als hinderlich werden zugeparkte oder schlecht gepflegte Radwege sowie Hundekot auf Wegen und Straßen gewertet.
  • Etliche Senioren wünschen sich Unterstützung bei der Garten- und Hausarbeit, viele möchten grundsätzlich mehr Beratungsangebote.
  • Neben Fernsehen und Radio ist die lokale Zeitung für die meisten Menschen über 70 immer noch das zentrale Medium. Handy, Computer und andere digitale Medien werden nur wenig genutzt, obwohl einige ihr Interesse daran bekundeten und sich für seniorengerechte Computerlehrgänge interessierten.
  • Interesse am ehrenamtlichen Engagement ist ebenfalls ein Ergebnis der Umfrage. So würde eine ganze Reihe der Befragten gerne ehrenamtlich aktiv werden, sucht aber noch nach dem richtigen Bereich.

Auch jetzt noch mitmachen: 2.850 Fragebögen wurden an über 70-Jährige verschickt. Wer seinen Bogen noch nicht zurückgeschickt hat, kann das auch jetzt noch tun – per Post oder per Abgabe in den jeweiligen Gemeindebüros. Wer keinen Fragebogen bekommen hat, kann ihn nachfordern: Telefon: 05439/ 962 153, E-Mail: linster@bersenbrueck.de.

 

Ehrenamtliche halfen mit, die fast 3.000 Fragebögen auf den Weg zu bringen. Foto Samtgemeinde.

Teils sehr persönliche Einschätzungen.

In der Pressemitteilung äußern sich Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier wie auch Gabriele Linster zum Ergebnis der Befragungsaktion. „Die Rücklaufquote von über 40 Prozent zeigt deutlich, wie groß das Interesse von Seniorinnen und Senioren ist, die uns ihre Bedürfnisse, Wünsche und Anregungen mitgeteilt haben“, so Horst Baier über die gute Resonanz. „Wir haben viele ausführliche Rückmeldungen mit zum Teil sehr persönlichen Einschätzungen und Ansprüchen erhalten. Das ist eine gute Basis für weitere seniorengerechten Maßnahmen“, ergänzt die Seniorenbeauftragte Gabriele Linster. „Nach der Auswertung“, so Baier, „können wir jetzt noch gezielter daran arbeiten, bedarfsgerechte Angebote für die älteren Generationen zu entwickeln und schon bestehende Möglichkeiten ergänzen oder erweitern“.

Seniorentreff & Medien-Sprechstunde. Im Medienforum in Bersenbrück gibt es alle 14 Tage einen Seniorentreff (nächster Termin: 6. April, 9.00 – 11.00 Uhr, Bibliothek, Ravensbergstr. 15a). Am 4. Mai wird der Treff zur Medien-Sprechstunde. Da trifft Jung auf Alt: Von Schülern der Berufsbildenden Schulen können sich interessierte Senioren fit machen lassen für den Umgang mit den neuen digitalen Medien. Wenn der Bedarf da ist, nicht nur zu diesem Termin.

 

In geselliger Runde: Hier bei einer Einladung der UWG Ankum zum Kaffeeklatsch.

Schon heute gehört hier etwa jeder 10. Einwohner zur Altersgruppe 70 +, und deren Zahl wird in den nächsten Jahren immer weiter steigen. „Die Menschen über 70 sind quasi per Geburtsdatum Experten für Fragen zum Leben im Alter, von ihnen erfahren wir aus erster Hand, wo es Probleme und welche Wünsche es gibt“, sagte Gabriele Linster im Januar zum Start der Fragebogenaktion.

Dass so viele Senioren ihre Wünsche geäußert haben, ist reichlich „Stoff“ für bedarfsgerechte Weichenstellungen. Und sie äußern sich weiter: Kaum war die Pressemitteilung der Samtgemeinde auf den Weg gebracht worden, hatte Gabriele Linster schon über 40 weitere Fragebögen auf dem Tisch…

 

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