Termine Adventsbasar – und eine Kenia-Reportage

Wofür sich die Ankumer August-Benninghaus-Schule am 18. + 21. November wieder beim Adventsbasar engagiert, zeigt eine Reportage vom Besuch der Hilfsprojekte in Kenia.

Auch beim diesjährigen Basar wird der Adventsbasar der Augus-Benninghaus-Schule wieder viel Schönes bieten. Hier ein Bild vom letzten Jahr.

Auch in diesem Jahr wird der Adventsbasar der August-Benninghaus-Schule wieder viel Schönes bieten. Hier ein Bild vom letzten Jahr.

Die stolze Summe von 4.000 € brachte die August-Benninghaus-Schule im letzten Schuljahr durch zahlreiche Aktivitäten für Hilfsprojekte in Kenia zusammen. Dafür legten sich Schülerinnen und Schüler, unterstützt von der Schule, kräftig ins Zeug. Und sie tun es weiterhin.

Termine Adventsbasar: Freitag, 18.11., sowie Montag, 21.11., ist der Basar sowohl für die Besucher des Elternsprechtages als auch für die Öffentlichkeit von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Beim St.-Nikolausmarkt wird die August-Benninghaus-Schule den Basar mit einem Stand unter den Kirchenbögen fortsetzen.

Im letzten Jahr konnte sich klartext selbst davon überzeugen, wie sehr sich Schülen und Schule ins Zeug legen, um über den Verkauf der Dinge, die sie herstellen, Spenden für Kenia zu sammeln.

Im letzten Jahr konnte sich klartext selbst davon überzeugen, wie sehr sich Schüler und Schule ins Zeug legen, um über den Verkauf der Dinge, die sie herstellen, Spenden für Kenia zu sammeln.

Das Spendenkonto wieder füllen.

Beim diesjährigen Adventsbasar soll wieder so einiges Geld zusammenkommen, um das Spendenkonto zu füllen. Wie viel Einsatz damit verbunden ist, beobachtete klartext im letzten Jahr. Hier der Bericht. Er macht auch Appetit darauf, den diesjährigen Basar zu besuchen. Es wird nämlich wieder viel geboten wie Advents- und Türkränze, adventliche Dekorationsartikel aus Holz und Textilien, zahlreiche Leckereien – alles selbst hergestellt von Schülern, Lehrern und Eltern. Zudem gibt es in der weihnachtlich geschmückten Mensa Kaffee und Kuchen. Warum sich das Spenden lohnt und wie dringend weitere Spenden benötigt werden, zeigt der folgende Reisebericht.

Wenn Sie das Spendenprojekt „Die Helpers of Mary in Afrika“ unterstützen möchten, kaufen Sie Produkte beim Adventsbasar in der Schule oder beim St.-Nikolausmarkt. Wenn Sie Interesse daran haben, die „Helpers of Mary“ langfristig zu unterstützen, informieren Sie sich gerne auf www.bartholomaeus.org.

Herzliche, erschreckende, erheiternde, bewegende Erlebnisse

Mit über 4.000 € im Gepäck waren Dagmar Wengh und sechs Mitreisende bei zwei Hilfsstationen der „Helpers of Mary“ zu Besuch. Was die Reisenden erlebten, fasste die Schule in diesem Bericht zusammen und sie steuerte auch die Fotos bei.

Ein großes Vergnügen für die Kleinen: Zusammen mit Dagmar Wengh das gespendete Mikado-Spiel zu teste,.

Ein großes Vergnügen für die Kleinen: Zusammen mit Dagmar Wengh das gespendete Mikado-Spiel zu testen.

Bereits zum dritten Mal machte sich Oberschul-Lehrerin Dagmar Wengh von der August-Benninghaus-Schule in Ankum auf den Weg nach Kenia, um die Hilfsstationen der „Helpers of Mary“ persönlich zu besuchen und die im vergangenen Schuljahr bei vielen Aktionen gesammelten Geld- und Sachspenden zu überreichen. Erstmals hatte die Lehrkraft die Reise selbst organisiert und neben der ehemaligen Kollegin Vera Hartke, deren Mann und Patenkind auch ihre eigenen drei Töchter mitgenommen. Man war also auf eigene Faust und eher privat unterwegs.

Seit 2011 unterstützt die August-Benninghaus-Schule die afrikanischen Hilfsprojekte des indischen Ordens „The Society of the Helpers of Mary“ und sammelt seitdem jährlich 3.000 bis 4.000 € mit Hilfe vieler Verkaufsaktionen in und außerhalb der Schule. Ein Teil des Geldes stammt von Schulklassen, die ein Patenkind in einem der kenianischen Waisenhäuser haben.

Die Schönheit und die Probleme Afrikas kennenlernen.

Die Reise sollte eine entspannte Mischung aus Urlaub und Hilfseinsatz werden, bei der vor allem die mitreisenden Kinder im Alter von 11 und 13 Jahren die Schönheit, aber auch die Probleme Ostafrikas kennen lernen sollten, ohne überfordert zu werden. „All meine Hoffnungen wurden nicht nur erfüllt, sondern deutlich übertroffen“, schwärmt Dagmar Wengh. „Wir haben von allem reichlich gesehen und wurden immer wieder aktiv eingebunden: Savanne, Safari und Straußenfarm, viel Gesang und Tanz, demgegenüber katastrophale Straßen und Verkehrsverhältnisse, ärmlichstes Wohnen, schließlich die erfolgreiche tolle Sozialarbeit der „Helpers of Mary“ in den Waisenhäusern und mit den Frauengruppen.“

Das Abschiedsbild nach der Spendenübergabe.

Das Abschiedsbild nach der Spendenübergabe.

Das Wiedersehen war überwältigend.

Schon die Begrüßung an Tag 1 im Waisenhaus „Holy Family Children’s Home“ im Dorf Barut nahe der Großstadt Nakuru fiel sehr herzlich aus: Die Gäste wurden dort am frühen Morgen mit Gesang von Kindergartenkindern willkommen geheißen, welche dafür extra eine Stunde später zur „Nursery School“ kamen. Nach einer Besichtigung von zwei Wohngebäuden verbrachte die Ankumer Delegation eine ganze Weile mit den 18 Waisenkindern im Baby- und Kleinkinderalter, inklusive deren Füttern zur Mittagszeit.

Für Dagmar Wenghs 24-jährige Tochter war dieser Vormittag geprägt von Emotionen und Freudentränen, hatte sie doch in genau diesem Waisenhaus vor vier Jahren mehrere Monate gearbeitet. Das Wiedersehen der Kinder und ehemaligen Mitarbeiterinnen war überwältigend.

Gleich am zweiten Tag der Afrikareise konnte die Reisegruppe die „Ndingi Academy“ besichtigen, die katholische private „Primary School“, die derzeit noch alle Kinder des Waisenhauses von Klasse 4 bis 8 besuchen. Das kenianische Schulsystem schreibt den Schulbesuch aller Kinder in einer „Primary School“ von Jahrgang 1 bis 8 vor. Jedoch haben die staatlichen Schulen oft sehr große Klassen und das Bildungsniveau ist entsprechend gering. Ziel der „Helpers of Mary“ ist es deshalb, den Kindern den Besuch einer Privatschule zu ermöglichen, was jedoch viel Schulgeld kostet.

Die Kinder in Lenia erlebten viel Neues wir hier ein Tierlotto-Spiel. Aber auch die Besucher lernten dazu und konnten viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln.

Die Kinder in Kenia erlebten viel Neues wir hier ein Tierlotto-Spiel. Aber auch die Besucher lernten dazu und konnten viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln.

In unvorstellbar schlechtem Zustand.

Erwartet hatten die deutschen Besucher also eine vergleichsweise gut ausgestattete Schule und waren erschrocken, als sie das genaue Gegenteil zu sehen bekamen. Zwar lernen nur sieben bis 25 Kinder in den einzelnen Klassenräumen – und anhand der in jedem Raum öffentlich ausgehängten Zensuren sind die guten Lernerfolge deutlich zu erkennen – jedoch befindet sich die Schule baulich in unvorstellbar schlechtem Zustand mit beschädigten Wänden, vielfach kaputten alten Lehrmaterialien und zahlreichen großen Löchern im Fußboden. Geld ist weder für Renovierung noch für Reinigungskräfte vorhanden, sodass die Schüler in den Mittagspausen alle Räume selbst putzen müssen.

Eine der Erfahrungen, die viele Besucher in Kenia und anderen Ländern Afrikas machen: Egal, wie schlecht die räumlich Bedingungen sind: Der Lerneifer der Kinder ist bewundernswert.

Eine der Erfahrungen, die viele Besucher in Kenia und anderen Ländern Afrikas machen: Egal wie schlecht die räumlich Bedingungen sind – der Lerneifer der Kinder ist bewundernswert.

„Die sind alle so leise und diszipliniert“.

Da das „Holy Family Children‘s Home” nicht mehr genügend Geld hat, um allen Kindern den Besuch der Privatschule zu ermöglichen, gehen die Kinder der Klassen 1 bis 3 unterdessen in die staatliche Schule des Dorfes, in die „Barut Primary School“. Auch diese konnten die deutschen Besucher besichtigen und waren wiederum überrascht: Zwar zeugen die auch hier öffentlich aushängenden Zensuren vom deutlich niedrigeren Leistungsniveau und die Klassengrößen sind mit 70 bis 100 Kindern erschreckend groß, dafür befindet sich die Schule jedoch baulich in gutem Zustand und die Lehrer werden deutlich besser bezahlt. An einer Unterrichtsstunde Englisch in Klasse 2 mit 88 Schülern (!) konnten die Ankumer teilnehmen und besonders Naoko und Yumi Wengh waren erstaunt: „Die sind alle so leise und diszipliniert, viel leiser als wir mit nur 25 Kindern in der Klasse.“

Die Besucher inmitten einer Frauengruppe mit geschenkten Masai-Tüchern.

Die Besucher inmitten einer Frauengruppe mit geschenkten Masai-Tüchern.

Eine Herzensangelegenheit: Die Begegnung mit einer Frauengruppe.

Auf Wunsch der verantwortlichen „Helpers of Mary“, Schwestern Ujwala und Alphonsa, hatte die Besuchergruppe über 200 kg Sachspenden mit nach Kenia gebracht, vor allem Babybedarf, Kleidung und Spielzeug. Letzteres wurde in den folgenden Tagen mit den Kindern den Waisenhäusern ausgiebig getestet. Gesellschaftsspiele kannten sie noch überhaupt nicht und mussten sowohl die konkreten Spielregeln als auch das Spielen an sich in bestimmter Reihenfolge erst einmal erlernen. Im Gegenzug durften die deutschen Kinder viele Sing- und Kreisspiele in englischer Sprache und in Kisuaheli genießen und waren begeistert.

Eine Herzensangelegenheit von Dagmar Wengh war der Besuch eines Dorfes und der Kontakt zu einer der neun Frauengruppen, die die „Helpers of Mary“ ins Leben gerufen haben, um den mitreisenden Kindern die Wohnverhältnisse von armen Familien auf dem Lande Kenias und ihre gleichzeitig große Lebensfreude vor Augen führen zu können. Das Zusammentreffen mit über 60 Frauen und Vertreterinnen aller neun Gruppen bei einem Wohnhaus wurde zu einem großartigen Fest mit Gesang und rituellem Überreichen von Geschenken, für jeden ein Masai-Tuch. Die Hausbesitzerin war von den Zwillingstöchtern von Dagmar Wengh so begeistert, dass sie diese gleich dabehalten und gegen je eine Kuh eintauschen wollte. Mutter und Töchter lehnten übereinstimmend den Handel ab, aber das Gelächter war sehr groß.

Es geht um das Schicksal vieler Kinder. Hier freut sich Dagmar Wengh darüber, dass es dem Schul-Patenkind gut geht.

Es geht um das Schicksal vieler Kinder. Hier freut sich Dagmar Wengh darüber, dass es dem Schul-Patenkind gut geht.

Gloria – das jüngste Patenkind.

Nach sieben Tagen in der Region Nakuru ging es abschließend für weitere drei Tage nach Kitengela bei Nairobi, wo die „Helpers of Mary“ seit dem letzten Jahr ein zweites Waisenhaus mit dem Namen „Divine Providence“ betreiben. Auch hier gab es wieder eine herzliche Begrüßung mit Gesang, und die Schwestern freuten sich über die Sach- und Geldspenden. Außerdem genossen die kenianischen, hauptsächlich Masai-Kinder die vielen Spielstunden mit den deutschen Besuchern und umgekehrt genauso. Schließlich gab es auch Kontakt zum jüngsten Patenkind der August-Benninghaus-Schule, der fünf Monate alten, kurz nach der Geburt in einem Krankenhaus ausgesetzten so niedlichen Gloria.

 

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Eine coole Sache: Mal auf einem Strauß zu reiten.

Zum Abschluss eine Safari im Nationalpark.

Neben den Aufenthalten in den beiden Waisenhäusern der „Helpers of Mary“ bei Nakuru und in Kitengela bei Nairobi sollte der reine Urlaub nicht zu kurz kommen. Immerhin waren es Herbstferien! So gönnte sich die Reisegruppe eine Safari im Nakuru Nationalpark, bei der sie neben hunderten von Zebras, Büffeln, Gazellen, Antilopen und anderen Wildtieren auch Warzenschweine, Nashörner, Giraffen und – die Krönung jeder Safari – Löwen zu sehen bekam. Ein Besuch auf einer Straußenfarm hatte als Höhepunkt das Reiten auf einem Strauß zum Inhalt. Und das Handeln um die Preise auf dem Souvenirmarkt in Nakuru war nicht minder beeindruckend.

Die Reise war für alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis. Dagmar Wengh konnte in der August-Benninghaus-Schule viel Neues berichten – und es wurden gleich wieder die nächsten sozialen Aktivitäten geplant, um weiterhin Geld zu sammeln für die bedürftigen und so vorbildlich arbeitenden Hilfsstationen in Afrika.

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