Über 400 Schülerinnen und Schüler, 46 Lehrkräfte: Die Ankumer Oberschule fuhr zum 150-Jährigen nach Hamburg. Wie die 12 Bilder zeigen: Trotz widrigen Wetters wurde es ein toller Tag.
Eine ganze Schule auf Tagesfahrt! Das hat Seltenheitswert, aber es gab ja mit dem 150-jährigen Jubiläum, das die August-Benninghaus-Schule in diesem Jahr feiert, einen besonderen Anlass. Bei weit über 400 Teilnehmern bedarf es einer akribischen Vorbereitung. Die leistete eine Arbeitsgruppe rund um Lehrerin Bärbel Heidebauer. © Bildrechte für alle Fotos: August-Benninghaus-Schule.
Schade nur, dass es der Wettergott nicht gut meinte mit den Hamburg-Besuchern. Der Verkehr ebenfalls nicht. Auf der Hinfahrt steckten die 7 Busse gleich mal in einem Stau, wodurch die Anreise 4 Stunden dauerte.
Trotz dieser schlechten Rahmenbedingungen erlebten die Ausflügler „einen unvergesslichen aufregenden Tag“, so die Schule, und schildert in einem Bericht, was die Klassen – von den 5. bis zu den 10. – erlebten.
Start mit einer gemeinsamen Hafenrundfahrt. Nach der Ankunft in Hamburg „eilten alle durch Starkregen und Hagel zu den fünf schon bereitstehenden Barkassen für eine Hafenrundfahrt.
Nach einem heißen Kakao oder Tee an Bord waren alle wieder guter Dinge und machten fleißig Fotos von und mit den Sehenswürdigkeiten rund um den berühmten Hamburger Hafen. Speicherstadt, Container- und Kreuzfahrtschiffe, das Musicalhaus von König der Löwen und Elphi (die Elbphilharmonie) – es gab viel zu sehen und interessante Erklärungen zu hören.“
Ehemaligentreffen im Festzelt. Das Ehemaligentreffen am 9. Juni ab 19 Uhr wird das Highlight der Feiern zum 150-Jährigen. Karten im Vorverkauf: In der Buchhandlung Möllmann, Ankum, in der Bücherwelt, Bersenbrück, bei Geschenkartikel Lammers, Merzen, Westerholter Straße 7. Preis: 8 €. Mehr dazu hier.
Verschiedene Programme am Nachmittag. Die 5. und 6. Klassen fuhren, berichtet die Schule weiter, „zu Hagenbecks Tierpark, wo jede Klasse für sich zunächst an einer sehr lebendig gestalteten Führung zu einem Spezialthema teilnahm.
Die einen erlebten „Große Katzen – Wo? Im Zoo!“, die nächsten „Elefanten, Bisons und andere Riesen“, wieder andere „Pinguin, Seebär & Co.“, „Die Tiere Afrikas“, „Tiere Asiens“ oder „Haustiere und ihre wilden Verwandten“.
Auch während der Führung regnete und hagelte es, aber selbst unter den durchnässten Jüngsten gab es am Ende keine Zweifel: „Wir wollen nicht früher nach Hause. Wir wollen doch noch zum Streichelzoo!“, rief Melany aus Klasse 5a bei der Abstimmung über Abbruch oder Verbleib im Zoo. Viele verließen am Ende den Tierpark mit einer Plüschversion ihrer Lieblingstiere – und leerem Portemonnaie.
Mit den Klassen 7 und 8 ging es ins Miniaturwunderland in die Speicherstadt. Die Schüler brachten durchaus schon Vorstellungen von „kleinen Welten“ mit – was sie aber in diesem Gebäude vorfanden, übertraf diese bei weitem in Feinheit, Schönheit und Detailtreue. Schüler und Lehrer waren sprachlos.
An allen Ecken konnten sie auf Knopfdruck noch etwas in Bewegung setzen: Lichter gingen an, Seilbahnen fuhren, Eisläufer tanzten und selbst ein Konzert von Helene Fischer war detailgetreu nachgestellt.
Die Jahrgänge 9 und 10 erlebten ihre zweite Phase der Schulfahrt in sogenannten „EscapeRooms“, wo sie in Kleingruppen in thematisch unterschiedliche Räume geführt wurden und zusammenarbeiten mussten, um schwierige Rätsel zu lösen und zu entkommen.
Die Rooms waren nicht ohne! Hier galt es beispielsweise, die Themen „Mafia“ und „Chemie-Labor“ zu bewältigen, was bei allen zu erhöhtem Adrenalinausstoß führte.
Die schuleigene Schülerfirma der August-Benninghaus-Schule hatte die Fahrt ordentlich bezuschusst, so dass jeder Schüler von den Einnahmen bzw. Gewinnen der Firma wieder etwas zurückbekam. Für Familien mit mehreren Kindern gab es zusätzliche Vergünstigungen.
„Kinky Boots“: Musicalbesuch am Abend. „Während sich die jüngeren Schülerinnen und Schüler ab 17.30 Uhr wieder auf den Heimweg nach Ankum machten, blieben die meisten aus den Jahrgängen 8 bis 10 noch länger in Hamburg, um am Abend das Musical „Kinky Boots“ zu sehen. Um halb acht öffnete sich der Vorhang und ließ einen Blick zu auf eine völlig andere Welt als die aus Ankum bekannte – die Welt der Dragqueens mit ihren Kinky-Boots! Die Oberschüler erlebten tollen Gesang, irre Tanzeinlagen und Choreografien, echt witzige Szenen aber auch welche, die nachdenklich stimmten.
Schon in der Pause zeigten sich vor allem die Mädchen total begeistert. Einige der männlichen Zuschauer hatten allerdings leichte Schwierigkeiten, mit den grellen und extrovertierten Queens warm zu werden. Doch auch diese mussten sich von der fantastischen Stimmung mitreißen lassen, die immer wieder zu Szenenapplaus führte und am Ende mit, standing ovations‘ erst langsam abklang.“
Die Schule schließt ihren Bericht mit den Worten: „Die Rückfahrt verging wie im Flug; in der Nacht fährt es sich eben doch viel angenehmer als zur morgendlichen Rushhour. Als die letzten Busse gegen 1.30 Uhr in Ankum ankamen, konnten alle auf einen ereignisreichen Tag zurückblicken, dem eigentlich nur eins gefehlt hatte – die Sonne!“