Unterdurchschnittlicher Krankenstand

Um die 370 Mitarbeiter hat die Samtgemeinde, und die sind „die wichtigste Ressource für eine zukunftsorientierte Kommunalverwaltung“ – schreibt die Samtgemeinde in einem Papier zum Krankenstand für das Jahr 2018. Da zeigen die Zahlen: Der Krankenstand ist im Vergleich unterdurchschnittlich.

Die meisten Verwaltungsmitarbeiter haben ihren Arbeitsplatz im Samtgemeinde-Rathaus in Bersenbrück.

© www.aok.de

 

Wie zum Beispiel der jährliche „Fehlzeiten-Report“ der AOK seit Jahren zeigt, gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Krankenstand und Betriebsklima.

Der Zusammenhang ist auf den Nenner zu bringen: Wenn sich die Mitarbeiter wohl, gut und loyal behandelt fühlen, wenn sie das Gefühl haben, etwas Sinnvolles zu tun, dann ist der Krankenstand geringer als bei einem schlechten Arbeitsumfeld.

In der Samtgemeinde Bersenbrück gibt es seit 3 Jahren einen jährlichen Krankenstandsbericht. Der fürs letzte Jahr wurde am 26. November im Finanzausschuss vorgelegt. Warum überhaupt ein Krankenstandsbericht? Da verweist die Samtgemeinde auf Aussagen des Deutschen Städte- und Gemeindetags.

 

4.075 Krankheitstage. Durchschnittlich 10,95 pro Mitarbeiter.

So ist in der Vorlage zu lesen: „Für die Kommunalverwaltungen sind die Mitarbeiter/innen die wichtigste Ressource für eine zukunftsorientierte Kommunalverwaltung.“ Körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden sei eine wesentliche Voraussetzung für effektives und effizientes Verwaltungshandeln. „Daher sollte es ein vorrangiges Ziel sein, die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten.“


Wie ist es um den Krankenstand bei den Samtgemeinde-Mitarbeitern bestellt? Die Gesamtzahl der Krankheitstage lag 2018 bei 4.075. Auf jeden Mitarbeiter entfielen durchschnittlich 10,95 Krankentage.

Was die Zahlen angeht, weist die Samtgemeinde darauf hin, dass bei ihrer Zählung –  im Unterschied zu den von den Krankenkassen regelmäßig veröffentlichten Zahlen – auch die Fehltage berücksichtigt werden, für die kein ärztliches Attest vorgelegt wird. Das schlage sich insbesondere in der Kategorie 1 (Kurzzeiterkrankungen) nieder.

 

Krankenstandsquote: 5,46 % und damit unterdurchschnittlich.

Die Krankenstandquote der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lag im Jahr 2018 bei insgesamt 5,46 %. Was die Höhe der Quote angeht, so wird die an Zahlen des Deutschen Städtetags gemessen. Laut Mitteilungsvorlage gehe „aus dem Krankenstandbericht des Deutschen Städtetages vom 25.06.2019 hervor, dass bei Städten der Größenklasse 5 (unter 50.000 Einwohner) eine durchschnittliche Krankenstandsquote in Höhe von 6,29 % vorliegt. Die Samtgemeinde Bersenbrück liege somit, wie bereits in den Vorjahren, unter dem Durchschnitt und verbesserte sich da, was die Unterdurchschnittlichkeit angeht, weiter gegenüber 2017.

Seit 2072 besteht die Samtgemeinde.

Eingeteilt werden die in der Samtgemeinde angefallenen Krankheitstage in Kategorien. Die Kategorie 1: 1-3 Krankheitstage. Auf diese Kategorie entfallen insgesamt 748 Krankheitstage (18,36 %). Das bedeutet gegenüber dem Jahr 2017 einen Anstieg um 1,83 Prozentpunkte.

Die Kategorie 2: 4-42 Krankheitstage. In dieser Kategorie waren mit insgesamt 2.249 Krankheitstagen (55,19 %) wieder die meisten krankheitsbedingten Fehltage zu verzeichnen. Gegenüber 2017 eine Steigerung um 6,75 %.

Die Kategorie 3: über 42 Krankheitstage. Auf diese Kategorie entfielen insgesamt 1.078 und damit 26,46 % der Fehltage. Im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 8,56 Prozentpunkte. Laut Mitteilungsvorlage war dieser Wert bereits im Jahr 2017 um 9,57 % gegenüber dem Jahr 2016 gefallen.

Eingeschränkt vergleichbar. In der Mitteilungsvorlage wird darauf hingewiesen, dass die Krankenstandsquote – entgegen der Statistik des Deutschen Städtetages – auf Basis der tatsächlichen Arbeitstage, das heißt, ohne Wochenenden und Feiertage, ermittelt wurde. Das sei von Arbeitgeberseite gängige Praxis. Wegen abweichender Erhebungsmerkmale sei darum ein Vergleich des Krankenstandes „nur eingeschränkt möglich“.

Durch Kita-Neubauten in fast allen Orten die Samtgemeinde (hier die Einweihung in Ankum) sind zahlreiche neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzugekommen.

 

Gesundheitsmanagement: Samtgemeinde sieht Erfolge.

Die Gesundheit der Beschäftigten fördern, ihre Leistungsfähigkeit erhalten durch den Auf- und Ausbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements: Die Samtgemeinde sieht sich da auf dem richtigen Weg, wenn sie wissen lässt: Ein Hinweis darauf, dass hierdurch Erfolge erzielt werden können, sei, „dass der Gesamtkrankenstand der Beschäftigten bei der Samtgemeinde Bersenbrück gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken ist, während die durchschnittliche Krankenstandsquote nach Erhebungen des Deutschen Städtetages bei dessen Mitgliedskommunen deutlich gestiegen ist (Beamte 0,65 %, Tarifbeschäftigte 0,44 %).“

 

Breites Spektrum an Mitarbeitern.

Andreas Güttler (rechts), Horst Baier. © Samtgemeinde.

Wer annimmt, dass unter den Mitarbeitern der Samtgemeinde viele Beamte sind, der irrt. Laut Stellenplan für das Haushaltsjahr 2019 sind es 18. Streng genommen braucht es Beamte auch nur für „hoheitliche Tätigkeiten“, fürs Standesamt z. B. Laut Kommunalverfassungsgesetz müssen auch der Samtgemeindebürgermeister und der Erste Samtgemeinderat Beamte sein.

Zu den um die 370 Mitarbeitern der Samtgemeinde gehören zum einen all‘ die, die im Rathaus in Bersenbrück tätig sind, und die Verwaltungsmitarbeiter in den Außenstellen, also den 7 Mitgliedsgemeinden. Ein beträchtlicher Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entfällt auf Kitas und Schulen wie Erzieherinnen und Erzieher, Hausmeister, Mensa-Mitarbeiter, Reinigungskräfte. Beim Bauhof sind bis zu 30 Mitarbeiter beschäftigt.

 

Wo hoher Altersdurchschnitt, da leicht gesenkt.

Im Zusammenhang mit der Krankenstandstatistik wird vom Deutschen Städtetag auch der Altersdurchschnitt der Bediensteten betrachtet. Laut Mitteilungsvorlage „liegt dieser in den Mitgliedsstädten bei 46,22 Jahren. Gegenüber dem Vorjahr ist dieser Wert um 0,18 Jahre gesunken. Bei der Samtgemeinde Bersenbrück liegt der Altersdurchschnitt mit 43,30 Jahren weit unter diesem Wert.

Bauhof-Standort Ankum.

Betrachtet man allerdings nur die Verwaltungsbediensteten, liegt der Wert mit 46,64 Jahren sogar geringfügig über dem Wert des Deutschen Städtetages. Allerdings konnte der Wert bei der Samtgemeinde Bersenbrück gegenüber dem Vorjahr (47,02 Jahre) um 0,38 Jahre gesenkt werden.

Weiterhin wird darauf hingewiesen, „dass der hohe Altersdurchschnitt im Bereich Bauhof durch das Ausscheiden einiger älterer Beschäftigter und der damit verbundenen Nachbesetzung in den letzten Jahren von 50,28 auf 49,80 Jahre gesenkt werden konnte“.

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