Zig Millionen: Bau-Boom in Ankum

Allein im Ortsinnern um die 60 neue Miet- und Eigentumswohnungen, dazu 2 Baugebiete und mehrere außergewöhnliche Großprojekte. Wo tut sich was? Hier neuste Fakten und Bilder.

Wie hier auf der Baustelle von Middendorf Bau werden sich auch andernorts in Ankum Baukräne drehen.

Bauen, bauen, bauen! In diesem Jahr und auch in den nächsten beiden Jahren werden sich in Ankum die Baukräne drehen. Beim Bau von Wohnungen sind HaseWohnbau mit 22 Wohnungen und Middendorf Bau mit aktuell 14 Wohnungen und geplanten weiteren 6 die größten Investoren.

 

Wohnungen: Sehr begehrt.  

Bauland ist extrem knapp. Vor diesem Hintergrund ist es umso höher zu bewerten, dass in Ankum auf innerörtlichen Grundstücken zahlreiche Wohnungen entstehen. Und die sind begehrt. So machte Middendorf-Bau die Erfahrung (siehe unten), dass die Eigentumswohnungen viel schneller weggingen als erwartet.

Reichlich Bautätigkeit, vor allem im nördlichen Ankum. Unten: Die Projekte zu den Ziffern.

Mit großer Nachfrage ist auch bei Bauplätzen in Baugebieten zu rechnen – die es in Kürze wieder in Ankum geben wird. Die signifikantesten Veränderungen werden einige besonders große Projekte mit sich bringen. Aus der Nummerierung in der Karte ist ersichtlich, welches Projekt wo realisiert wird.

 

1 Ferien-Apartments am See: Dobelmann

Apartment-Anlage am See. © Dobelmann/Twisselmann & Dehling.

Im März 2017 zeigte Investor Georg Dobelmann erstmalig zwei große Projekte, die er in Ankum realisieren möchte. Eines dieser Projekte: Auf einem gut 5.000 qm großen Grundstück am See sollen 38 Ferien-Apartments entstehen – als Ergänzung zum Zimmerangebot des See- und Sporthotels. Geplant ist eine naturnahe Gestaltung mit terrassenförmig angeordneten, ein- und zweigeschossigen Häusern.

Für das Grundstück musste die Gemeinde einen Bebauungsplan auf den Weg bringen. Das Verfahren wurde in der Ratssitzung im Oktober 2017 gestartet. In dieser Sitzung stellte Markus Dehling (Architekturbüro Twisselmann & Dehling) nochmals die Pläne vor.

Fast alle Ratsmitglieder sahen in diesem Bauprojekt einen positiven Beitrag zur weiteren Entwicklung des Tourismus in Ankum. Derzeit steht noch der Abschluss der artenschutzrechtlichen Prüfung aus. Wenn das Gutachten vorliegt (möglicherweise im Sommer), kann die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans erfolgen.

 

2 Wohnungen Aslager Straße: HaseWohnbau

Das Grundstück (links beim Zaun) liegt sehr zentral, quasi im Schatten des Kirchturms.

Es geht bald los an der Aslager Straße. Die Kellerwände wurden bereits geliefert, so Horst Baier, Geschäftsführer der samtgemeindeeigenen Wohnungsbaugesellschaft HaseWohnbau. Die Ankumer Firma Kleine Kuhlmann stehe in den Startlöchern und werde beginnen – sobald das Vorbauunternehmen seinen Part erledigt hat.

Projekt Aslager Straße. © HaseWohnbau.

Innovativer sozialer Wohnungsbau: 8 Wohnungen werden von HaseWohnbau (www.hasewohnbau.de) an der Aslager Straße gebaut. Das Haus wird über knapp 535 qm Mietfläche verfügen. Im Untergeschoss: die Abstellräume für die Wohnungen. Im Erdgeschoss und im Obergeschoss: je 3 Wohnungen. Im Dachgeschoss: 2 Wohnungen. Angeboten werden auch rollstuhlgerechte Wohnungen.

Die Kaltmiete wird bei nur 5,60 € pro qm liegen. Niedrige Nebenkosten sollen durch energiesparendes Bauen erreicht werden. Damit auch die Stromkosten niedrig sind, wurde ein spezielles Konzept entwickelt. Die Lage ist auch für Mieter mit Behinderungen wie z. B. Rollstuhlfahrer ideal, denn der Weg ins Ortszentrum ist ebenso kurz wie der Weg zu den Lebensmittel- und anderen Einkaufsmärkten.

 

3 Hauptstraße 33: Dobelmann

Mit dem Hotel Schmidt und dem einstigen Haus Oevermann besitzt Investor Georg Dobelmann zwei Schlüsselimmobilien im Herzen von Ankum. Das Hotel Schmidt soll umgebaut werden.

Dieses Hauptstraßen-Projekt von Georg Dobelmann verläuft von der Postpassage (links) zum Hotel Schmidt. Der Durchgang „Pastors Stiege“ (grünes Tor) bleibt erhalten. © Dobelmann/Twisselmann & Dehling.

Der rechte Gebäudeteil. © siehe oben.

Das Haus Oevermann und das benachbarte Imbiss-Gebäude werden abgerissen. Dort entsteht ein Neubau. Gewerbliche Nutzung ist für das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss vorgesehen. Im Dachgeschoss soll es Wohnungen geben.

Auch der Imbiss Brinkmann könnte einen Platz in dem Neubau finden. Weil der Bau 10 m nach hinten versetzt gebaut werden soll, war eine Änderung des bestehenden Bebauungsplans nötig. Die wurde von der Gemeinde auf den Weg gebracht.

Überall Hochbetrieb. Ob Planungsbüros oder die Bauwirtschaft: Da nicht nur in Ankum, sondern nahezu überall viel gebaut wird, herrscht Hochbetrieb – was auch zu Zeitverzögerungen führen kann. Viele Bauvorhaben, das bedeutet auch: Viel Arbeit für die damit befassten Gemeinden und ihre Verwaltungen.

 

4 Wohnungsbau Michels Stiege: Seelmeyer

Das 1. Haus ist fertig.

Das erste Haus (mit vier Wohnungen) des Investors Clemens Seelmeyer (bauXpert) in Michels Stiege – unweit des Heimathauses – ist bereits fertig. Auf der davor liegenden Fläche wird noch ein zweites Haus gebaut.

In der Nachfolge der bisherigen, abgerissenen Häuser entsteht damit neuwertiger Wohnraum in ruhiger und zentrumsnaher Ankumer Lage.

 

5 Mehrgenerationenquartier: ASD

Kolpingstraße: In der Nachbarschaft zur neuen Kita und neben dem geplanten Dorfpark entsteht das „Mehrgenerationenquartier“ des ASD. © ASD/Heilig.

In diesem Frühjahr kann endlich der Spatenstich erfolgen, hofft Kathrin Wojtun-Wernsmann aus der Geschäftsführung des Ambulanten Sozialen Dienstleistungszentrums (ASD). Das „Mehrgenerationenquartier“ des ASD ging 2017 als Sieger aus dem Bieterverfahren für ein Grundstück an der Kolpingstraße hervor. Mehr dazu hier. Nach Feinarbeiten am Konzept, im Zusammenspiel mit der Gemeinde/den Ratsfraktionen, wird auf dem knapp 4.000 qm großen Grundstück ein Pflege- und Wohnprojekt mit besonderem Charakter entstehen.

Klinker und geneigte Dächer (bis auf das Kulturforum): Der nördliche Trakt hat drei Geschosse, der südliche nur zwei. © ASD/Heilig.

© Gemeinde Ankum.

Die Gesamtnutzfläche beträgt knapp 2.500 qm. Entstehen wird eine Pflegeeinrichtung plus generationsübergreifendes Wohnen. Außerdem, so in der Begründung zum Bebauungsplan zu lesen, wird als Teil des Ganzen ein Veranstaltungsraum (Kulturforum) entstehen, der auch „anderen Vereinen, Gruppen oder sonstigen Nutzern im Ort offen steht“.

„Auch der Gemeinschaftsgarten der Pflegeeinrichtung (Garten der Sinne) soll der Öffentlichkeit zugänglich sein. Es wird ein Gehweg angelegt, der die Gartenfläche mit dem Areal des zukünftigen Dorfparks verbindet. Mit dem geplanten Kulturforum und dem öffentlich zugänglichen Garten der Sinne erhält die Dorfgemeinschaft Einrichtungen, die das kulturelle Angebot im Dorf bereichern.“

 

6 Neue Kita: Gemeinde Ankum – Samtgemeinde

Der am tiefsten gelegene Bereich: Er soll zur Krippe werden, wenn der Bedarf für weitere Krippenplätze da ist.

Ist die groß! Staunt so mancher, seitdem die neue Kita an der Schulstraße Gestalt angenommen hat. 1.522 m² bebaute Fläche, etwa 3,5 Mio. € Baukosten: Das sind stattliche Zahlen. 90 % der Baukosten trägt die Gemeinde Ankum, 10 % die Samtgemeinde.

Wieviel Kita-Plätze werden gebraucht? Schon während des Kita-Baus wurde entschieden, eine vorgesehene Erweiterung, 110 qm groß, gleich mitzubauen. Nach Auskunft der Gemeinde verläuft der Bau weiterhin planmäßig. Den Betrieb wird die neue Kita mit Beginn des Kindergartenjahres zum 1. August 2018 aufnehmen.

Eine Etage höher: Bürgermeister Detert Brummer-Bange macht sich ein Bild vom Bau-Fortschritt.

Wenn die Kita an den Start geht, ist Ankum kostenmäßig aus dem Schneider, denn für den Betrieb ist die Samtgemeinde zuständig. Sorge bereitet mehr und mehr das Personal, denn der Arbeitsmarkt für Erzieherinnen und Erzieher ist leergefegt. Für Ankum fand sich jedoch eine Kitaleitung, so Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier. Die „wurde schon im Nebenjob eingestellt, um den Bau und die Eröffnung vorzubereiten.“ Zum übrigen Personal sagt Horst Baier: „Die Erzieherinnen sind im Moment im Auswahlverfahren. Die Einstellung eines Hausmeisters und einer Reinigungskraft ist noch in Vorbereitung.“

 

7 Wohn- und Geschäftshaus Quitt Straße/B 214

Soll einem Neubau Platz machen.

Seitdem das Eiscafé Venezia ausgezogen ist und als „Belluno“ an der Ecke Hauptstraße/B 214 ein neues Domizil fand, steht dieses Haus nun völlig leer und hat vor einiger Zeit den Besitzer gewechselt. In Vorbereitung ist nach klartext-Informationen der Abriss des baufälligen alten Gebäudes und der Bau eines neuen Wohn- und Geschäftshauses.

Vorne die B 214, vom hinteren Gebäudeteil aus sind es nur wenige Schritte bis zur Hauptstraße: Eine Lage, die sich gleichermaßen fürs Wohnen wie für gewerbliche Nutzung empfiehlt.

 

8 Wohnungen Kastanienallee: HaseWohnbau

Das 2. Projekt von HaseWohnbau in Ankum: 14 Mietwohnungen an der Kastanienallee.

An der Kastanienallee liegt neben dem Friedhof ein Privatgrundstück, das inzwischen von der Wohnungsbaugesellschaft HaseWohnbau gekauft wurde. Läuft alles nach Plan, soll noch in diesem Jahr mit dem Bau von 14 Mietwohnungen begonnen werden.

Grundstück und Scheune (vorne rechts) © Gemeinde Ankum.

Zum Stand sagt HaseWohnbau-Geschäftsführer Horst Baier: Der Auftrag zum Abriss der Scheune sei bereits erteilt worden. Derzeit arbeite der Architekt an den Detailplänen, danach dann die Ausschreibungen. Wenn alles läuft wie geplant, könne nach dem Sommer mit dem Bau begonnen werden.

In der Begründung der Gemeinde zum Bebauungsplan heißt es: „Die Gemeinde Ankum unterstützt dieses Bauvorhaben, da dadurch ein Beitrag zur Entspannung des Wohnungsmarkts im Ort geleistet wird. Die Nachfrage nach kleineren Mietwohnungen ist nach wie vor groß.“

Ruhig und sehr zentral wird wohnen, wer in eine der Wohnungen an der Kastanienallee einzieht. Attraktiv auch die Nähe zur Kirchburg und der von einigen Fenstern aus wohl sehr schöne Blick auf Vogelboll und Kirche.

 

9 Wohnungen: Middendorf Bau

Was zwischen der Wilhelm-Ellermann-Straße und der Konrad-Adenauer-Straße entsteht, unweit der B 214, ist bereits im Rohbau erkennbar: ein Haus mit 8 Wohnungen und ein Haus mit 6 Wohnungen. Bezugsfertig, so Philipp Hindersmann von Middendorf Bau, zuständig für Projektentwicklung, werden die Wohnungen im November sein.

So werden die beiden Häuser mit insgesamt 14 Wohnungen aussehen (im November bezugsfertig), die sich derzeit noch im Rohbau befinden. © Middendorf Bau.

Wer eine Eigentumswohnung kaufen möchte: Nur noch 3 der im Bau befindlichen 14 Wohnungen stehen zum Kauf zur Verfügung, so Hindersmann. Mit seinen etwa 5.000 qm bietet das Grundstück Platz für mehr als die beiden Häuser, die sich derzeit im Bau befinden. Nach derzeitigem Planungsstand könne, sagt Philipp Hindersmann, ein weiteres Haus mit 6 Wohnungen folgen. Alles weitere sei noch offen.

 

10 Hallenbad-Neubau: Samtgemeinde

Ein Neubau wäre ein großer Gewinn.

Das abrissreife Hallenbad bei den beiden Schulen am Kattenboll soll durch einen Neubau ersetzt werden. Auf den Weg gebracht hat der Samtgemeinderat inzwischen erste Schritte. So wird eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die Kriterien für die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs erarbeiten soll.

Ob es eines klassischen Architektenwettbewerbs bedarf oder ob ein anderer Ausschreibungsweg gegangen werden kann, ist eine noch offene Frage. Angesichts des Zustands des alten Hallenbads dränge jedoch, so Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier, die Zeit. Gehen die Dinge weiterhin den sich bislang abzeichnenden Gang, könnte der Samtgemeinderat den Weg für einen Baubeginn in 2019 frei machen.

 

11 Baugebiet „Alte Ziegelei“: Kreissparkasse

Bauplatz händeringend gesucht: Zumindest gut 30 der in Ankum so dringend benötigten Plätze sind in Sicht. In diesem Frühjahr sollen die Erschießungsarbeiten für das 4,5 ha große Baugebiet „Alte Ziegelei“ beginnen. Vermarktet werden die Bauplätze von der Kreissparkasse Bersenbrück.

Das Baugebiet „Alte Ziegelei“ der Kreissparkasse Bersenbrück. Alter Baumbestand (markiert durch die großen Bäume) bleibt erhalten. © Gemeinde Ankum.

Entstehen sollen Einzelhäuser, Doppelhäuser wie auch Mietwohnungsbau. Entlang der Erschließungsstraßen Bergesch und Alte Ziegelei werden größere Baukörper mit bis zu 4 Wohnungen zugelassen. Im rückwärtigen geschützteren Bereich des Plangebiets soll aus städtebaulichen Gründen eine geringere Dichte vorherrschen. Dort sind nur 2 Wohneinheiten erlaubt.

Die Gemeinde hat sich dafür entschieden, den Bebauungsplan auf der Basis der von den Fachplanern entwickelten Variante 1 zu erstellen. Die biete den großen Vorteil, so die Begründung zum Bebauungsplan, „bei einer baulichen Entwicklung in östlicher Richtung das neu zu bauende Regenrückhaltebecken zu erweitern“. Regenrückhaltebecken sind ein Tribut an die zunehmende Bodenversiegelung durch Bebauung und Straßen sowie an die Folgen des Klimawandels.

 

Baugebiet im Norden: Gemeinde Ankum

Per Baugebiete groß ausdehnen will sich Ankum in Zukunft nach Norden, wie die rosa Flächen zeigen.

Die in Ankum große Nachfrage nach Bauplätzen kann mit dem Baugebiet „Alte Ziegelei“ nicht befriedet werden. Darum plant die Gemeinde ein 7,5 ha großes Baugebiet im Norden des Ortes. Diese 7,5 ha sind etwa 1/3 der Fläche des im Plan rosa eingefärbten Gebiets. Mit der Ausgestaltung und der Erarbeitung des Bebauungsplans sind derzeit Fachplaner beschäftigt. Das zeitliche Ziel ist: im Frühjahr 2019 mit den Erschließungsarbeiten zu beginnen.

Was in Ankum mit diesem Baugebiet auf den Weg gebracht wird, basiert auf einem Flächennutzungsplan, bei dem 20 Jahre vorausgeschaut wurde. Dazu sagte Bürgermeister Detert Brummer-Bange in der Ratssitzung im April 2017: „Aufgrund der sich sehr positiv entwickelnden Bevölkerungszahlen haben wir im Laufe der letzten 2 Jahre den Bedarf an Wohnbauland ermittelt. So werden wir in den nächsten 20 Jahren ca. 40 ha für die Wohnbebauung brauchen.“ Etwa 40 ha – das entspricht 230 bis 240 Bauplätzen.

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