Problem Lkw-„Plage“ – mitten in Ankum

Die generelle Not von Lkw-Fahrern, einen Ruhe-Parkplatz zu finden, stellt auch Ankum bei den Bushaltestellen am Neuen Marktplatz vor ein Problem. Das soll gelöst werden.

Mehrere Lkws: So sieht’s inzwischen häufig aus. Rechts die Einfahrt zum Wohnmobil-Stellplatz.

Ein gut gelegener Platz mitten in Ankum, das hat sich unter Wohnmobilisten herumgesprochen – und auch unter Lkw-Fahrern aus deutschen und osteuropäischen Landen, die nun häufig gegenüber dem Wohnmobil-Stellplatz stehen. Gar keine gute Entwicklung, findet Joachim Bosse, der „gute Geist“ des Stellplatzes und Bürgervertreter im Ausschuss für regionale Wirtschaft, Marketing und Tourismus. Er meldete sich in der Ratssitzung am 14. Juni während der Einwohnerfragestunde mit einer engagierten Schilderung des Problems zu Wort.

 

Und dann noch die Not mit der Notdurft.

Zu beobachten ist auf Ankums Busverkehrsplatz, dass regelmäßig, auch übers Wochenende, Lkws freie Flächen als Park- und Ruheplatz „besetzen“. Geschlafen wird in den Fahrzeugen, aber was ist mit Toiletten, wenn die gegenüber gelegenen Ladengeschäfte geschlossen sind?

Als Notlösung für die Notdurft, zeigen Spuren, geht’s auch ab ins Freie, in stille Ecken beim Wohnmobil-Stellplatz. Da muss etwas geschehen, so Joachim Bosse – und erntete Zustimmung.

Keine schöne Aussicht für die Wohnmobilisten und eine zusätzliche Lärmquelle.

 

Zustellen, Schilder aufstellen: Eine möglichst schnelle Lösung finden.

Schlechte Bezahlung, lausige Arbeitsbedingungen: Viele LKW-Fahrer leiden unter den Globalisierungsfolgen, so Bürgermeister Detert Brummer-Bange, dennoch müsse in Ankum gehandelt werden. Man könne z. B. Schilder („Nur für Busse“) aufstellen, so der Bürgermeister in der Sitzung.

Auf Nachfrage erklärt er, dass eine möglichst schnelle Lösung gefunden werden soll, denn der Riegel aus Lkws vor der Nase der Wohnmobilisten mindere auch die Attraktivität des 4-Sterne-Platzes.

Schon wenige Wochen nach der Eröffnung vor 2 Jahren konnte das 170. Wohnmobil gefeiert werden. Bürgermeister Detert Brummer-Bange (Bildmitte) und Joachim Bosse (rechts) überreichten Geschenke.

Dass der Stellplatz so gut angenommen und bewertet wurde, gereicht Ankum zum Vorteil, denn die Gäste lassen so einiges Geld im Ort. Ein guter Ruf, so der Bürgermeister, ist aber auch schnell dahin, denn die Wohnmobilisten sind engmaschig untereinander vernetzt. Eine schnelle Lösung könne z. B. sein, die Fläche so zustellen, dass dort für Lkws kein Platz mehr ist.

 

Blumenkübel oder „mobile Pflanz-Container“.

Visitenkarte Blümenkübel.

Der so zentrumsnah gelegene Platz mit Blick auf den „Artländer Dom“ ist auch ohne Lkws in seiner Kahlheit kein Schmuckstück. Ankum hat inzwischen an Ortseingängen attraktive Visitenkarten, mit den Kreiseln und auch mit den Blumenkübeln, in denen sogar Palmen wachsen. Solche Kübel stünden wohl auch dem Neuen Marktplatz gut zu Gesicht.

Angedacht wurde auch schon mal eine andere Idee von Werner Havermann, auf dem Neuen Marktplatz große Container mit höheren Bäumen aufzustellen. Mobil müssten die XXL-Container sein, um sie bei Veranstaltungen wie der Kirmes aus dem Weg räumen zu können.

Gebraucht wird der Platz, wo jetzt die Lkws stehen, im normalen Alltag zumindest in Teilen. So nutzen ihn z. B. Busse als Parkfläche, um die Zeit bis zur nächsten Abfahrt zu überbrücken, oder auch Busse, die Touristen zum Sightseeing nach Ankum bringen.

 

Das grundlegende Problem wird bleiben.

Neu ist nicht, so Michael Wübben, Verwaltungsvertreter des Bürgermeisters, dass sich Lkws im Ort Plätze suchen. Hinter dem Aldi (an der Alfons-Schulte-Straße) gab es es bereits Probleme mit den langen, schweren Brummis, die dort parkten und auch so einiges am Straßenrand kaputtgefahren haben.

Für den Neuen Marktplatz eine Lösung zu finden, wäre ein Gewinn. Es bleibt jedoch der Druck, dem Brummi-Fahrer, die ja nicht nur auf der Autobahn, sondern auch über Land unterwegs sind, heutzutage ausgesetzt sind. Wo können sie halten um einzukaufen, wo stehen, um die Pausen einzuhalten? Solange nicht viel mehr Güterverkehr auf dem Schienenweg abgewickelt wird, werden sich die Lkws weiterhin ihren Platz auch in Ortschaften wie Ankum suchen – suchen müssen.

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Ein Kommentar

  1. Alfred Römer

    Das Problem ist, daß der „staatl.anerkannte Erholungsort“ die Toiletten am Marktpatz abgerissen hat, damit dort mehr Platz für die Kirmes, Otoberfest und andere Events ist, damals wurde das mit Vandalismus begründet, den es nach meinen Beobachtungen nicht in dem Ausmaß gab, es waren wohl „Lobbyisten“, die den Abriß der Toiletten wollten.
    Ein neues viel größeres Problem tut sich nun am Ankumer See auf. Dort entwickelt sich nicht nur eine Szene von trinkenden Jugendlichen, die Müll hinterlassen und auch Ihre Notdurft dort am Seeufer verrichten. Erholungsuchende werden durch höllisch laute russische Musik vertrieben und angepöbelt. Die Grünflächen sind übersät mit Enten-Gänse und Hundekot, Kinder können dort nicht laufen wegen möglicher Gesundheitsgefahr. Der See ist wahrlich kein touristisches Aushängeschild mehr. Anscheinend ignoriert die Gemeinde diese Fakten. Wenn der Tourismus gefördert werden soll, muß man auch etwas dafür tun.

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