Grundschule Ankum: Ein Vorzeigeprojekt

So wie diese Kinder können sich bald auch Ankums Grundschulkinder freuen: über ihre neuen Schulräume am Kattenboll. Foto: © contrastwerkstatt - Fotolia.com

„Einen ganz neuen Politik-Stil in der Samtgemeinde kennengelernt“.


Dass es gelingen könnte, am Kattenboll einen tristen Bau aus den 1970er Jahren in eine einladende neue Grundschul-Landschaft zu verwandeln, daran glaubten anfangs nur wenige. Dennoch gelang es, viele für dieses Ziel zu begeistern – durch eine intensive Einbeziehung von Bürgern, Lehrern, Schülern und Eltern.

SPD-Samtgemeinderat Manfred Krusche sprach in der Ratssitzung vom 11. März 2013 von einem „ganz neuen Politik-Stil“, der mit Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Horst Baier Einzug gehalten habe. Baier sei es „gerade bei diesem brisanten Thema“ gelungen, „alle Betroffenen zu beteiligen und auf dem Weg mitzunehmen“.

Von welcher Qualität das Grundschulkonzept ist, zeigten die Reaktionen, auch von CDU-Vertretern, im Samtgemeinderat. Dort wurden sogar Befürchtungen laut, es könnten Ansprüche bei anderen geweckt werden. Sprich: Andere Orte könnten fordern, auch so eine tolle Grundschule haben zu wollen, wie sie Ankum bekommt.

Unterrichtsraum

Besonders ist: Zu jedem Unterrichtsraum gibt es einen Förderraum mit einem Fenster für den Blickkontakt zur Lehrkraft.

Die neue Ankumer Grundschule wird ein Vorzeigeprojekt.

Das Konzept für den Umbau der Räume am Kattenboll zu einer modernen Grundschule mit Gruppenräumen und attraktiver Innengestaltung entwickelte das Architekturbüro Sökeland & Leimbrink. Für die Umsetzung wurde mit Sigrid Stjerneby aus Göttingen eine Innenarchitektin gewonnen, die sich bundesweit einen Namen gemacht hat als Expertin für eine innovative Verbindung von Innenarchitektur und Pädagogik.

  • Ein Kernelement des pädagogischen Konzepts ist die Gestaltung der Räume. Ihr Zuschnitt spielt eine wesentliche Rolle. Und so erwarten Schüler und Lehrer statt abgegrenzter Klassenräume offene Lernlandschaften, in die die Flure als Ruhe- und Aktionsflächen mit einbezogen werden.
  • Tageslicht, Farben und Beleuchtung spielen bei der Neugestaltung ebenfalls eine herausragende Rolle, um eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle wohl fühlen. Das ist für den Bereich Ganztagsschule von besonderer Bedeutung, denn für Ganztagsschüler ist die Schule nicht nur ein Unterrichtsraum, sondern zugleich Wohnbereich.

Einige Wünsche bleiben offen.

Verwirklicht wird bei der neuen Grundschule die Hauptsache: ein modernes pädagogisches Konzept. Die schönen Pläne für die Außenanlagen bleiben noch in der Schublade. Ihre Umsetzung würde 646.000 Euro kosten. Zu teuer. Zur Verfügung stehen nur 190.000 Euro. Mehr Geld wird die Samtgemeinde nicht beisteuern.

  • Auch die Gemeinde Ankum wird nicht zahlen. Dirk Raming (UWG): „Für Schulen ist die Samtgemeinde zuständig. Wenn Ankum jetzt Geld beisteuert, schaffen wir einen Präzedenzfall und sollen dann bei der nächsten Gelegenheit vielleicht auch wieder zahlen.“ Nun sind Ideen gefragt. Es könnten zum Beispiel Spenden eingeworben werden.

„Es wird zu einer Veränderung im Ortskern kommen“, sagte Ratsherr Günther Kosmann (CDU) in der Samtgemeinderatssitzung, in der über die Verlagerung der Schule abgestimmt wurde, „und es ist abzuwarten, ob der Verlust wieder durch Neugestaltung aufgefangen wird.“ Für die Neugestaltung des bald frei werdenden Areals an der Kolpingstraße wurden und werden in Ankum, ebenfalls unter der Beteiligung von Bürgern und Organisationen wie dem Heimatverein, Pläne geschmiedet. Das Gelände geht mit Datum 1. Januar 2016 wieder in den Besitz der Gemeinde Ankum über. Mehr dazu hier.

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