Es gab eine deutliche Mehrheit

Mit 18 Ja-Stimmen und damit mit einer klaren Mehrheit fielen im Samtgemeinderat die Würfel zugunsten des Sporthallenprojekts aus Kettenkamp.

Mit besonderer Spannung wurde die Abstimmung über die Sporthallenprojekte in der Sitzung des Samtgemeinderats am Mittwoch, 3. Mai, von den Zuschauern aus Eggermühlen und Kettenkamp erwartet. Vor dieser Abstimmung befasste sich der Rat zunächst noch mit einem Antrag der Fraktion UWG Ankum.

Der Antrag lautete: „Der SV Kettenkamp, TV Kettenkamp und Fortuna Eggermühlen geben die Hallennutzungszeiten in den Turnhallen der Gemeinde Ankum ab dem 01.08.2017 ab. Die frei werdenden Zeiten werden dem SV Quitt Ankum zur Verfügung gestellt.“

Zur Begründung hieß es in dem Antrag, dass der SV Quitt Ankum durch den Abriss der Turnhalle an der Kolpingstraße den Platz für Hallensportarten wie Tischtennis, Karate und andere verliert und damit für Sportarten, die „grundsätzlich nur in Sporthallen stattfinden“. Im Unterschied dazu würden die Hallenzeiten der Vereine aus Kettenkamp und Eggermühlen „grundsätzlich nur durch Sportarten genutzt, welche die Hallenzeiten lediglich zur Überbrückung der Schlechtwetterphase im Winter benötigen“.

Im Rat: sachliche Beiträge, eine schwierige Entscheidung.

Das Ankum-Projekt stand nicht mehr zur Debatte.

Die UWG Ankum, hieß es weiter in dem Antrag, könne einem Hallenbau in Eggermühlen oder Kettenkamp nur zustimmen, „wenn die Frage der Ankumer Hallenzeiten ab August 2017 im Vornherein geklärt ist“. Diesem Antrag wurde in leicht abgeänderter Form bei 2 Enthaltungen zugestimmt. Auf die Änderung hatte man sich im Samtgemeindeausschuss verständigt. Die Änderung beschränkt sich im Wesentlichen darauf, dass der Beschluss mit den Worten beginnt, die Verwaltung werde damit beauftragt, den Vereinen SV Kettenkamp, TV Kettenkamp und Fortuna Eggermühlen mitzuteilen, dass die Hallennutzungzeiten ab dem 1. August 2017 freigegeben werden. Die frei werdenden Zeiten werden dem SV Quitt Ankum zur Verfügung gestellt.

Mit dieser Beschlussfassung waren Schlüsselforderungen aus Ankum erfüllt: Es ist sichergestellt, dass die alte Grundschul-Turnhalle wie geplant abgerissen werden kann, und dass dem Quitt nach dem 1. August ausreichend Hallenkapazitäten zur Verfügung stehen. Damit stand das Hallen-Projekt Ankum nicht länger zur Debatte. Es ging nur noch um eine Entscheidung zwischen dem Eggermühlen- und dem Kettenkamp-Projekt.

So unvorhersehbar wie schon lange nicht mehr.

Welches der beiden Sporthallen-Projekte soll es werden, lautete dann die Frage? Vor internen Herausforderungen stand insbesondere die CDU-Fraktion, denn in ihren Reihen sitzen sowohl Eggermühlener wie Kettenkamper Räte, darunter beide Bürgermeister, und damit Vertreter der beiden Gemeinden, die in den letzten Wochen mit großer Intensität um den Sporthallenzuschlag rangen.

36 Ratsmitglieder verteilen sich auf 5 Fraktionen bzw. Gruppen (CDU/FDP, SPD/Bürgerliste Alfhausen, UWG Ankum, UWG Samtgemeinde, Bündnis90/Die Grünen). Der 37. Stimmberechtigte ist Dr. Horst Baier.

18 Ja-Stimmen fürs Kettenkamp-Projekt.

Mit 18 x Ja zum Kettenkamp-Projekt fiel die Mehrheit deutlich aus. 5 Ja-Stimmen entfielen auf das Eggermühlen-Projekt. Es gab aber auch 10 Enthaltungen, zum überwiegenden Teil aus den Reihen der CDU-Fraktion. Die Abstimmung verlief nicht entlang der politischen Fraktionen. Sie verlief entlang der Frage soll es ein Mehr an Möglichkeiten für den Vereinssport geben – durch den Bau einer 3. Halle, der Ballsporthalle in Kettenkamp –   oder ist es ausreichend, Ersatz zu schaffen für die in Ankum wegfallende Hallenkapazität? Mit dieser Frage verbunden ist zugleich die Kostenfrage.

Mit dem Votum für den Bau einer Ballsporthalle in Kettenkamp setzte sich der von der Samtgemeindeverwaltung favorisierte Projektvorschlag durch. Er ist zugleich das Projekt, das für die Samtgemeinde mit den höchsten Kosten verbunden ist. Die Lösung in Kettenkamp schaffe die besten Rahmenbedingungen für den Vereinssport, hatte Samtgemeindebürgermeister Horst Baier dazu bereits im Vorfeld gesagt.

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