Sporthalle: Es tut sich nichts in Kettenkamp

Die Grundschul-Turnhalle: Ob Kettenkamp eine neue Halle bekommen wird, steht noch in den Sternen.

Kettenkamps Bürgermeister Reinhard Wilke (CDU) tritt beim Projekt Sporthalle auf der Stelle. Ein Finanzierungskonzept, wie es bereits seit April gefordert wurde, liegt bis heute nicht vor. Nun soll es die Samtgemeinde richten.

Die Grundschul-Turnhalle: Ob Kettenkamp eine neue Halle bekommen wird, steht noch in den Sternen.

Die Grundschul-Turnhalle: Ob Kettenkamp eine neue Halle bekommen wird, steht noch in den Sternen.

In einer vor einigen Wochen in Kettenkamp verteilten CDU-Publikation war zu lesen: „Das Thema Sporthalle beispielsweise wird von uns aktiv angegangen und wir arbeiten intensiv daran, eine Finanzierungsmöglichkeit auf die Beine zu stellen.“ Der Blick auf die Fakten zeigt, das viel Zeit ergebnislos verstrichen ist.
Kettenkamp bekam im April Post von der Samtgemeinde mit der Aufforderung, ein Finanzierungskonzept vorzulegen. Es hätte bis zum 1. August fertig sein sollen. Der aktuelle Stand: Bis zur Samtgemeinderatssitzung am 15. Oktober lag noch immer kein solches Konzept vor.
Mit Datum 5. August schrieb Kettenkamps Bürgermeister Wilke einen Brief an Samtgemeindebürgermeister Dr. Baier. Mehr dazu hier. Darin war u. a. zu lesen, Ankum solle Geld zum Bau der Sporthalle beisteuern. Geredet wurde mit Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange (UWG) jedoch nicht. Weder vor dem Brief noch danach. Bis zum 15. Oktober führte Kettenkamps Bürgermeister Wilke in dieser Sache kein Gespräch mit seinem Ankumer Amtskollegen.

Wird die Ankumer Grundschul-Turnhalle im Frühjahr nächsten Jahres abgerissen, haben vor allem Vereinssportler aus Eggermühlen und Kettenkamp ein Problem, weil mit dem Abriss Trainingsraum wegbricht.

 

Nun soll es die Samtgemeinde richten.

Bürgermeister Reinhard Wilke (CDU) konnte bislang keine Finanzierung für eine Sporthalle auf die Beine stellen. Screenshot: http://www.bersenbrueck.de

Bürgermeister Reinhard Wilke (CDU) konnte bislang keine Finanzierung für eine Sporthalle auf die Beine stellen. Screenshot: http://www.bersenbrueck.de

In der Samtgemeinderatssitzung am 15. Oktober konnte Bürgermeister Wilke keine Fortschritte in Sachen Finanzierungskonzept präsentieren. Es blieb bei vagen Äußerungen wie die Halle könne unter 1,5 Millionen Euro kosten. Konkret war nur eine Aussage: Bürgermeister Wilke bezifferte die jährlichen Unterhaltskosten für eine solche Halle auf 35.000 bis 40.000 Euro. Soviel Geld aufbringen, sagte er, „kann Kettenkamp nicht.“
Aus dem Plan der Samtgemeinde, als Ausgleich für den Abriss der Grundschul-Turnhalle in Ankum 500.000 Euro bereit zu stellen, um für Ankum, Eggermühlen und Kettenkamp Lösungen für den Vereinssport zu ermöglichen, entwickelte Kettenkamp einen Plan, der die Samtgemeinde in die Pflicht nimmt.

Die Sanierung der Kettenkamper Grundschule und der Umbau der Aula sollen im kommenden Jahr realisiert werden. Nach der derzeitigen Planung würden sich die Kosten auf fast 1,7 Millionen Euro belaufen. Das ist zu teuer. Mehr als 1,4 Millionen stehen nicht zur Verfügung.

Die Sporthalle soll eine neue Grundschul-Turnhalle werden, weil die bestehende Turnhalle „abgängig“ sei, so der Kettenkamper Ratsherr Michael Johanning. Dieser Einschätzung – die Halle sei quasi abbruchreif – widersprach Samtgemeindebürgermeister Horst Baier. Die Turnhalle müsse zwar energetisch saniert werden, aber als Grundschul-Turnhalle könne sie, auch wenn sie hohe Energiekosten verursache, noch für einige Jahre weiter betrieben werden.
Was Kettenkamps Bürgermeister Wilke nicht tat, soll jetzt Samtgemeindebürgermeister Baier tun: Alle Bürgermeister – aus Eggermühlen, Kettenkamp, Ankum – an einen Tisch holen, um die Lage zu klären.

 

„Es muss bald was passieren, weil nötig“.

Gemeinsame Arbeit im Ausschuss: Franz Buitmann (CDU), der Vorsitzende, und (rechts) Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange (UWG).

Gemeinsame Arbeit im Ausschuss: Franz Buitmann (CDU), der Vorsitzende, und (rechts) Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange (UWG).

Auf eine baldige Lösung drängte nicht nur Franz Buitmann (CDU), der Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Familie, Jugend und Sport. Schon vorher hatte Manfred Krusche, Fraktionschef der SPD, davon gesprochen, das Ziel müsse sein, „baldmöglichst eine neue Halle für den Vereinssport im Raum Ankum“ zur Verfügung zu haben. „Ohne ein Finanzierungskonzept“, sagte Manfred Krusche in Richtung Kettenkamp, „brauchen wir auch keine Hallenplanung.“
Ankum ließ, was die 500.000 Euro der Samtgemeinde angeht, in den letzten Monaten Kettenkamp den Vortritt. „Ihm sei“, so Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange, „an einer guten Entwicklung Kettenkamps gelegen und eine Sporthalle könne die Ortsentwicklung voranbringen.“ Was den Zeitfaktor angeht, dämpfte er die Erwartungen an eine schnelle Lösung im Rahmen eines Gesprächs der Bürgermeister.
„Ich kann“, so Brummer-Bange, „in diesem Gespräch keine Zusagen machen. Er verwies auf die doch beträchtliche Summe und stellte fest: „Die Vergabe von Geldern obliegt dem Gemeinderat. Bei uns ist es üblich, dass solche Dinge beraten werden.“ Nachdem Kettenkamp über Monate auf der Stelle trat, wird die Zeit für eine Lösung knapp. Und so heißt es wieder einmal: Fortsetzung folgt.

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