3 Bürgermeister: Bis Hesepe entlang der A1

Zahlreiche Aktivitäten in Sachen Stromtrasse: Heute um 17.00 im Rathaus Ankum, Dienstag machten 3 Bürgermeister die Bürgerproteste im Ministerium zum Thema.

Im Ministerium in Hannover waren (von links): Gehrdes Bürgermeister Günther Voskamp, Detert Brummer-Bange, Bürgermeister von Ankum und Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier.

In Hannover waren (von links): Gehrdes Bürgermeister Günther Voskamp, Detert Brummer-Bange, Bürgermeister von Ankum, und Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier.

Drei Bürgermeister im Ministerium: Um den Bürgerprotest durch Forderungen an das Land Niedersachsen und den Netzbetreiber zu unterstützen. Zum Beispiel in Sachen Trassenverlauf entlang der Autobahn bis Hesepe. In einer Pressemitteilung informierten die Beteiligten über das mehrstündige Gespräch.

Widerstand gegen eine Stromtrasse formiert sich in mehreren Orten in der Samtgemeinde Bersenbrück. Hier demonstriert die Ankumer Anti-Trassen-Initiative vor dem Rathaus.

In mehreren Orten organisieren Bürgerinitiativen den Protest gegen eine Stromtrasse.

Zum Hintergrund des Treffens heißt es: „Über das Gebiet der Samtgemeinde Bersenbrück soll eine neue Stromtrasse geführt werden, um den an der Nordsee und im Nordkreis Osnabrück produzierten Strom nach Süden abführen zu können. Die Planungen des Trassenverlaufes und des Standortes eines Umspannwerkes werden derzeit von der Netzbetreiberfirma Amprion vorangetrieben. In der Samtgemeinde Bersenbrück haben sich in Gehrde, Ankum und Alfhausen Bürgerinitiativen gegründet, um möglichst eine Trassenführung über die betroffenen Gemeinden zu verhindern.“

Trassenverlauf entlang der Autobahn A1 vertieft untersuchen.

Zum Verlauf des Gesprächs heißt es: „Die Bürgermeister der Samtgemeinde Bersenbrück, Dr. Horst Baier, der Gemeinde Gehrde, Günther Voskamp und der Gemeinde Ankum, Detert Brummer-Bange, stellen sich hinter die Bürgerproteste und haben gemeinsam die Forderung an das Land Niedersachsen und den Netzbetreiber gestellt, einen Trassenverlauf entlang der Autobahn A1 vertieft zu untersuchen.“

Das Gespräch fand im niedersächsischen Ministerium für Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung statt. Heute, 4. August, findet im Rathaus in Ankum ein Treffen der Bürgerinitiative „Gegen Stromtrasse Rüssel/Sitter/Tütingen/Westerholte“ mit Vertretern aller Fraktionen des Gemeinderates statt.

Eine Frage, die Bürgermeister beschäftigt: Könnte es zum blau markierten Verlauf der Stromtrasse von der Autobahn bei Holdorf Richtung Gehrde und Alfhausen kommen?

Mehr zur Richtung Gehrde abknickenden Trasse: hier.

„Es ist bislang nicht nachvollziehbar im Rahmen des Raumordnungsverfahren begründet worden, warum die östliche Trassenvariante bei Holdorf endet und nach Gehrde in Richtung Westen abbiegt“, erläutert Baier das Anliegen. Die drei Bürgermeister fordern daher, die Weiterführung der Trasse entlang der Autobahn in Richtung Süden bis zur bereits bestehenden 380 kv-Trasse auf der Höhe von Hesepe näher zu untersuchen. Diese Trassenführung ist zwar länger, zerschneidet aber keine gewachsenen und bislang unbelasteten Kultur- und Landschaftsräume. Die Autobahn und die bestehende 380 kv-Leitung könnten im Sinne einer Bündelung genutzt werden.“

Ein weiteres Thema: Standortsuche Umspannwerk.

Gesprächsgegenstand war auch das Thema Umspannwerk. In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Zudem sollte die Standortsuche für das Umspannwerk in das Raumordnungsverfahren eingebunden werden. Baier verwies auf die Forderungen der Bürgerinitiativen zur Prüfung des Niedersachsenparks und des ehemaligen Flugplatzes in Wittenfelde bei Vörden als möglichen Standort für ein Umspannwerk. Auch hier muss nachvollziehbar dargestellt werden, warum diese Standorte nach Ansicht von Amprion nicht in Frage kommen.“

Die Gesprächspartner in Hannover waren die Leiterin der Landesraumordnung, Frau Hildegard Zeck, der zuständige Mitarbeiter für das Verfahren beim Amt für regionale Landesentwicklung, Herr Bernhard Heidrich sowie Herr Manfred Tammen vom Umweltministerium.

Einbindung der Bürgerinitiativen verbessern.

In Bersenbrück machten die Stromtrassengegner der Samtgemeinde gemeinsam bei einer Demonstration auf ihr Anliegen aufmerksam.

In Bersenbrück machten die Stromtrassengegner der Samtgemeinde gemeinsam bei einer Demonstration auf ihr Anliegen aufmerksam.

Gefordert wurde zudem, dass durch das Land Niedersachsen eine aktivere Rolle bei der Berücksichtigung der Bürgerproteste wahrgenommen wird. „Nach unserer Einschätzung hat das vom Bund finanzierte Informationsbüro in Quakenbrück vom Bürgerdialog Stromnetz noch nicht die erhoffte Wirkung erzielt“, so Brummer-Bange. „Insbesondere die Einbindung der Bürgerinitiativen in den Planungsprozess muss sich noch verbessern“, fordert der Ankumer Bürgermeister. Auch Voskamp äußerte sich kritisch darüber, dass die Bürgerinitiativen von sich aus Veranstaltungen organisieren müssten, um an die notwendigen Informationen zu kommen.

Das Land Niedersachsen hat zugesagt, mit der Firma Amprion ein Gespräch zu führen, um die vorgebrachten Forderungen zu erörtern. Auch mit dem Bürgerdialog Stromnetz soll über eine Verbesserung der Informationsangebote gesprochen werden. Baier, Voskamp und Brummer-Bange haben darauf hingewiesen, dass auch der Landkreis Osnabrück und die Bürgerinitiativen die vorgebrachten Forderungen unterstützen.“

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