Shopping: Es tut sich einiges in Bersenbrück

Den Einkauf in der Innenstadt noch attraktiver machen: Wie das gelingen kann, dazu hat sich die Bersenbrücker PlanerWerkstatt einiges einfallen lassen.

01-WorkshopIm Rahmen der PlanerWerkstatt, einer Initiative von Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier und Wirtschaftsförderer Ewald Beelmann, kommt seit April diesen Jahres ein Kreis von Einzelhändlern und anderen Interessierten zusammen, um mit kleinen und großen Ideen für frischen Wind in der innerstädtischen Einkaufslandschaft zu sorgen. Unterstützt wird der Kreis von Experten (Planungs-Agentur Mensing, Industrie- und Handelskammer).

06-Taschen-FuehlenInzwischen hat man 3 x getagt, und einige Puzzle-Teile des großen Aufgabenpakets nehmen Gestalt an. So könnten im November, beim „Martins-Shopping“, Taschen signalisieren: „Ich hab‘ in Bersenbrück Mitte geshoppt“. Und in dem Satz steckt eine weitere Idee: „Bersenbrück Mitte“ soll das Areal mit den Haupteinkaufsmeilen Bramscher Straße und Lindenstraße in Zukunft heißen. Eine Tasche anbieten – das klingt einfach, macht aber trotzdem viel Arbeit.

Kooperation. In Bersenbrück gibt es eine Fördergemeinschaft und den Arbeitskreis Bersenbrück Mitte, ein Zusammenschluss, der in der PlanerWerkstatt entstand. Beide sind dabei, sich besser miteinander zu verzahnen und Strukturen für eine Zusammenarbeit zu schaffen.

Die Tasche: Von der Idee zum Produkt.

Welche Art Tasche soll es sein, war die erste Frage? Werkstatt-Aktive sammelten Taschen aus anderen Orten und Städten, um Anschauungsmaterial zu bieten. Und so hieß es erst einmal schauen & fühlen. Welches Material gefällt? Welches ist stabil und wetterfest? Welche Form gefällt? Und schließlich die schwierige Frage: Was soll drauf stehen als starkes Signal für Bersenbrück Mitte?

Idee: Arndt Hauschild

Idee: Arndt Hauschild

Für die gesamte Stadt Bersenbrück wird derzeit von einer Agentur ein neuer Markenauftritt erarbeitet. Zu den Maßnahmen, die zur Debatte stehen, gehört auch ein neues Logo. Sollte das auf die Tasche? Die PlanerWerkstatt brachte eine eigene Idee (Bersenbrück Mitte, siehe Abbildung) ins Spiel. Sie wünscht sich auch einen eigenen Kuller für BSB Mitte und schrieb an Stadtdirektor Dr. Horst Baier. Diverse Kuller sind eine weitere Idee zum neuen Markenauftritt der Stadt. Gegenüber klartext sagte Horst Baier dazu: „Am 16. August stellt der Medienpark in einem Workshop neue Logos für die Stadt vor. Dann sprechen wir auch über die Kuller.“

In der Diskussion für bersenbrücks neuen Markenauftritt: solche Kuller. Copyright Idee: Medienpark x-image Werbeagentur.

Als eine der Ideen für Bersenbrücks neuen Markenauftritt in der Diskussion: solche Kuller. Gewünscht von der PlanerWerkstatt: auch ein Kuller Bersenbrück Mitte.

Das Aus für das Einzelhandelskonzept beförderte Frust.

Los ging’s in der 1. Sitzung der PlanerWerkstatt noch mit reichlich Frust, der sich bei innerstädtischen Einzelhändlern angesammelt hatte. Ein Grund dafür: Im Juli hatte die CDU-Stadtratsmehrheit das in langer Vorarbeit entwickelte Einzelhandelskonzept kurzerhand zu den Akten gelegt. Dieses Konzept sollte dem Ziel dienen, die Innenstadt zu stärken, einem Geschäftssterben entgegenzuwirken und eine wohnortnahe Versorgung sicher zu stellen soll.

Wie die Chancen des Einzelhandels verbessern? Experten sprechen sich für ein Einzelhandelskonzept aus. Es regelt, welcher Einzelhandel in die Innenstadt gehört und was in Gewerbegebiete (Foto: neue Hallen auf dem LNK-Gelände). Die CDU-Ratsmehrheit lehnte es ab, das Bersenbrücker Einzelhandelskonzept in Kraft zu setzen. Mehr dazu hier.

Innenstadt – Gewerbegebiete: Darum ging’s beim Einzelhandelskonzept.

2014 war über Monate – unter Mitarbeit aller Ratsfraktionen, also auch der CDU, der Fördergemeinschaft, der IG-Innenstadt und der Industrie- und Handelskammer (IHK) – ein solches Einzelhandelskonzept entwickelt worden. Trotz Mitwirkung der CDU dann das Aus im Stadtrat. Bei einer Veranstaltung im Oktober 2015 forderten Inhaber alt eingesessener Innenstadtgeschäfte, der Vertreter der IHK, die Grünen- und der SPD-Vertreter erneut, das Konzept in Kraft zu setzen. Vergeblich. Mehr dazu hier. Bei nicht wenigen, die an der Erarbeitung des Konzepts beteiligt waren, machten sich in der Folge Frust und Resignation breit. „Trotz und alledem nach vorne schauen“, wurde aber schnell in der PlanerWerkstatt zum Motto – um den diversen Herausforderungen für den stationären Einzelhandel, nicht zuletzt dem Internet-Shopping, zu begegnen.

Internet

Vor Ort kaufen: Das hält unsere Orte lebendig.

Die PlanerWerkstatt befasst sich mit diversen Projekten.

So wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, braucht es auch mehr als nur ein oder zwei Ideen, um Bersenbrück Mitte als Einkaufs-Landschaft zu beleben. Im Rahmen der PlanerWerkstatt wird z. B. auch an einem Online-Marktplatz gearbeitet. Mehr dazu hier. Damit der Wirklichkeit wird, müssten möglichst viele Geschäftsleute ihr Scherflein dazu beitragen, nicht nur ideell, auch finanziell. Ein dickes Brett ist die Aufgabe „City-Management“, die darauf abzielt, in Bersenbrück Mitte ein möglichst großes Angebot an Geschäften zu erhalten. Was es derzeit gibt, zeigt der klartext-Shopping-Plan. Zum Downloaden gibt’s den Plan hier.

Als PDF (auf das Bild oder hier klicken) zum Herunterladen und Ausdrucken: Bersenbrücks Einkaufs-Meilen Lindenstraße und Bramscher Straße mit ihren Läden und ihrer Gastronomie – plus Öffnungszeiten.

Lindenstraße und Bramscher Straße mit ihren Läden und ihrer Gastronomie – plus Öffnungszeiten.

Auch ein Thema: Die Finanzierung.

Schönes, auch dafür steht Kreuzkamp, muss nicht teuer sein.

Bersenbrücks Läden haben einiges zu bieten.

Unterstützung bei der Finanzierung gibt es. So stellte der Wirtschaftsförderer Ewald Beelmann eine Kofinanzierung der Stadt Bersenbrück für den Online-Marktplatz in Aussicht, und es wird Fördermittel aus dem Zukunftsfonds Ortskernentwicklung geben. Mehr dazu hier. Zudem brachte Bündnis90/Die Grünen in den Stadtrat einen Antrag ein und fand damit eine Mehrheit. Beschlossen wurde: „Die Verwaltung wird beauftragt, 20.000 € in den Haushalt einzustellen zur Finanzierung eines Unterstützungsprogramms für Dienstleister und Einzelhandel. Die beantragten Beiträge sind jeweils vom Verwaltungsausschuss zu genehmigen.“ Dieser Topf eröffnet weitere Möglichkeiten.

Was die Politik angeht: Für die Bersenbrücker Grünen und die SPD steht das Thema Einzelhandelskonzept weiter auf der Tagesordnung. Ihrer Meinung nach soll und muss es weiterentwickelt und in Kraft gesetzt werden. Die PlanerWerkstatt  verfolgt weiterhin die Ziele, die sie sich gesetzt hat. Die nächste Sitzung findet am 7. September im Hotel Hilker statt.

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