Der neue Bersenbrücker Markt: Gewinn oder Gefahr?

Nimmt immer mehr Gestalt an: Der neue Verbrauchermarkt im Bersenbrücker Gewerbegebiet West.
Nimmt immer mehr Gestalt an: Der neue Verbrauchermarkt im Bersenbrücker Gewerbegebiet West.

Nimmt immer mehr Gestalt an: Der neue Verbrauchermarkt im Bersenbrücker Gewerbegebiet West.

In Bersenbrück entsteht im Industriegebiet West ein 8-Millionen-Euro-Verbrauchermarkt. Er wird 2.700 qm groß (plus Shops im Eingangsbereich) und damit viel größer als alles, was bislang in der Samtgemeinde existiert. Noch mehr Einkaufsmöglichkeiten zu haben, scheint ein Gewinn zu sein. Aber: Der neue Markt wird die Einkaufslandschaft verändern. Das gilt in besonderem Maße, wenn dort ein Kaufland-Markt eröffnet wird.

Bestehende Märkte geraten in Gefahr.

Jedes neue Geschäft will und muss Umsatz machen. Bei einem Kaufland-Markt in der Größe des neuen Bersenbrücker Markts wäre von 12 Millionen Euro Umsatz pro Jahr auszugehen. Wir Verbraucher sollen dort also gut 230.000 Euro pro Woche ausgeben oder über 38.000 Euro am Tag.

  • Das bedeutet: Tag für Tag 1000 Menschen, die dort für knapp 40,00 Euro einkaufen.

Woher kommen diese vielen Menschen? Nur aus Bersenbrück? Sicher nicht. Eine weitere Frage, die sich stellt: Haben die Menschen so viel Geld, dass sie weiterhin einkaufen, wo sie bislang eingekauft haben – und noch zusätzlich Geld im neuen Verbrauchermarkt ausgeben? Man muss nur rechnen können, um zu wissen, dass ein weiterer großer Lebensmittelmarkt bestehende Märkte in Bersenbrück und darüber hinaus in Gefahr bringt.

Experten haben ausgerechnet, dass die Kaufkraft der Bersenbrücker schon für die bereits bestehenden Lebensmittelmärkte nicht ausreicht. Würde ein Kaufland-Markt im Gewerbegebiet eröffnen, könnten wohnortnahe Märkte in Bersenbrücks Innenstadt schließen müssen. Auch Läden außerhalb Bersenbrücks gerieten in Gefahr.

Derzeit sind unsere Orte gut mit Lebensmittel-Märkten versorgt.

Zur Zeit haben alle Orte der Samtgemeinde Bersenbrück zumindest einen Lebensmittelladen und damit kurze Wege zum Einkauf. Wie die folgende Übersicht zeigt, gibt es in einigen Orten aber nur einen Lebensmittelmarkt. Müsste der schließen, wäre es mit der wohnortnahen Versorgung vorbei.

  • Ankum hat mehrere Lebensmittel-Märkte. Müsste ein Markt aufgeben, wäre das ein Verlust – auch für Eggermühlener und Kettenkamper, die die zusätzlichen Einkaufsmöglichkeiten zu schätzen wissen.
  • Bersenbrück, zeigt die Übersicht, hat auch schon ohne einen Kaufland-Markt ein sehr großes Angebot an Lebensmittelmärkten.

Alfhausen: Combi | Netto
Ankum: Edeka | Lidl | Aldi
Bersenbrück: Aldi | Combi | K&K | Lidl | 2 x Netto | Globo
Eggermühlen: nah & gut (Edeka)
Gehrde: Conti
Kettenkamp: nah & gut (Edeka)
Rieste: Combi

 

Seite 1: Der neue Markt in Bersenbrück: Gewinn oder Gefahr?
Seite 2: Der Bersenbrücker Markt geht nicht nur Bersenbrück etwas an

 

Autor
Schlagwörter

Verwandte Beiträge

*

Top