Eggermühlen: Den Ort stärken mit Bauplätzen und KiTa

Es gibt noch Bauplätze im Eggermühlener Baugebiet „Hinterm Schultenhof“.
In wenigen Monaten fertig: Die neue KiTa.

In wenigen Monaten fertig: Die neue KiTa.

In Eggermühlen entsteht eine attraktive KiTa. Sie ist ein Gewinn für Eggermühlener Familien, kann aber auch dazu beitragen, Familien vom Wohnort Eggermühlen zu überzeugen. Auch ein Baugebiet dient nicht zuletzt dem Zweck, Bauwillige von außerhalb anzulocken. Solche Projekte sind wichtige Bausteine, um die Zukunft zu sichern.

Das Eggermühlener Baugebiet „Hinterm Schultenhof“ umfasst 33 Bauplätzen und wurde vor fast genau sechs Jahren erschlossen. Vor allem in den ersten Jahren verlief der Grundstücksverkauf schleppend. Inzwischen sind nur noch fünf Grundstücke zu haben.

Das Baugebiet „Hinterm Schultenhof“ hat einiges zu bieten. Es liegt gegenüber einem Wäldchen, bietet 6-16 MB DSL, die Grundstücke sind nach Süden ausgerichtet und das Oberflächenwasser darf verrieseln, was Kosten spart. Außerdem ist der Preis recht ­günstig. 38 Euro sind für den Quadratmeter zu bezahlen (voll erschlossen, inklusive Endausbau).

Eine schwierige Aufgabe: Die Zukunft kleiner Gemeinden sichern.

Es gibt noch Bauplätze im Eggermühlener Baugebiet „Hinterm Schultenhof“.

Es gibt noch Bauplätze im Eggermühlener Baugebiet „Hinterm Schultenhof“.

Kleine Gemeinden wie Eggermühlen haben es schwer, ihre Zukunft zu sichern. Einer der belastenden Faktoren ist das zunehmende Ungleichgewicht zwischen Alt und Jung. Die Zahl der jungen Menschen geht zurück, die der älteren steigt. Wie Eggermühlen richten auch andere Kommunen ihr Augenmerk darauf, vor allem für Familien mit Kindern attraktiv zu sein, sie im Ort zu halten und neue anzulocken.

Die Zukunft einer Kommune zu sichern, ist allerdings eine breit gefächerte Aufgabe. Dazu gehört auch, so Bürgermeister Markus Frerker, eine gute nicht sichtbare Infrastruktur. Schließlich möchten die Menschen an der besten modernen Kommunikationstechnologie teilhaben, zum Beispiel um zu skypen.

Eggermühlen wurde für das Jahr 2025 ein Einwohnerschwund von 8,7 % vorausgesagt. Die Zahlen für 2030 sehen nach der Prognose des Landkreises Osnabrück (2014-2030) besser aus. Danach verliert Eggermühlen nur 28 Einwohner. Kleinkinder bis 3 Jahre könnte es 2030 sogar mehr geben als derzeit. Insgesamt sinkt die Zahl der jungen Leute aber auch in Eggermühlen. Mehr dazu hier.

Diese Karte zeigt den Stand 23.3.2015. Inzwischen wurden weitere Grundstücke verkauft.

Diese Karte zeigt den Stand 23.3.2015. Inzwischen wurden weitere Grundstücke verkauft. Quelle: www.bersenbrueck.de/staticsite/staticsite.php?menuid=2629&topmenu=5

Markus Frerker verweist auch darauf, dass in Eggermühlen in Straßen mit älteren Häusern die in die Jahre gekommenen Wasserrohre durch neue ersetzt wurden. Kauft jemand so ein älteres Haus, ist zumindest sichergestellt, dass diesbezüglich für die nächsten 25 Jahren Ruhe ist.

Baugebiete sind ebenfalls ein Faktor der Zukunftssicherung. Bei der Ausweisung von Baugebieten sind viele Gemeinden jedoch in der Zwickmühle: Ein Baugebiet kostet erst einmal viel Geld. Auch das Eggermühlener Baugebiet „Hinterm Schultenhof“ hat einiges Geld verschlungen, für den Kauf der Flächen und für die Erschließung.

Zu großer Optimismus kann teuer werden.

Gibt es keine Baugrundstücke, kann niemand neu bauen. Das könnte dazu führen, dass Menschen wegziehen. Ohne Baugebiet können auch keine Häuslebauer zuziehen, um die Einwohnerzahl zu stabilisieren. Ob sich die Ausweisung eines neuen Baugebiets aber tatsächlich lohnt, diese Frage ist bei kleineren Kommunen besonders schwer zu beantworten. Da verlässliche Entscheidungshilfen fehlen, wird im Prinzip aus dem Bauch heraus entschieden und entlang der Linie Optimismus oder Pessimismus. Eggermühlens Entscheidung für das große Baugebiet „Hinterm Schultenhof“ war von Optimismus geprägt.

Autor

*

Top