Grundschule Ankum: Ein Vorzeigeprojekt

So wie diese Kinder können sich bald auch Ankums Grundschulkinder freuen: über ihre neuen Schulräume am Kattenboll. Foto: © contrastwerkstatt - Fotolia.com
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Bis spätestens Anfang 2016 werden die großen Pläne für die neue Grundschule in der August-Benninghaus-Schule am Kattenboll Wirklichkeit werden.

Wenn die Grundschule Ankum Anfang 2016 zum Kattenboll umzieht, können sich alle selbst ein Bild davon machen, ob Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Horst Baier richtig lag, als er 2013 sagte: „Die Schule in Ankum wird nach diesem Konzept sicherlich den besten Standard aller Grundschulen im Samtgemeindegebiet haben.“

Die Grundschule wird in das neu gestaltete B-Gebäude der August-Benninghaus-Schule einziehen. Am Kattenboll ist aber noch mehr entstanden: Das A-Gebäude wurde um einen Anbau mit 1.400 qm Nutzfläche erweitert, um die gesamte Oberschule und eine größere Mensa aufnehmen zu können.

Vielversprechend los ging es nicht. Ankums Grundschule lag zwar wunderschön, mitten im Ort an der Kolpingstraße, aber die knapp 400 Schülerinnen und Schüler lernten in Jahrzehnte alten Gebäuden. Es fehlte an Platz, und die baulichen Gegebenheiten eigneten sich nicht für einen Ganztagesschulbetrieb und die Umsetzung eines modernen pädagogischen Konzepts.

  • Ankum stand vor der Frage, ob die Schule am bisherigen Standort bleibt, dort saniert bzw. neu gebaut wird, oder ob sie umzieht ins Schulzentrum am Kattenboll. Diese Frage bewegte die Gemüter der Bürger, der Politiker und sie hatte das Zeug zur Zerreißprobe.
So wie diese Kinder können sich bald auch Ankums Grundschulkinder freuen: über ihre neuen Schulräume am Kattenboll. Foto: © contrastwerkstatt - fotolia.com

So wie diese Kinder können sich bald auch Ankums Grundschulkinder freuen: über ihre neuen Schulräume am Kattenboll. Foto: © contrastwerkstatt – fotolia.com

Die Schule bleibt, wo sie ist – an der Kolpingstraße. Das wünschten sich viele Ankumer. Der Standort hat Tradition, waren zentrale Argumente, eine besondere Atmosphäre und die Grundschüler sind dort besser aufgehoben als im großen Schulzentrum am Kattenboll. Die Ankumer Politik gab diesen Bürgern Recht.

9,3 Millionen ausgeben oder 4,5 Millionen?

Der genaue Blick auf die vorhandenen Gebäude und die Kosten zeigte jedoch: Die einzig sinnvolle Lösung wäre ein Neubau gewesen. Eine Sanierung hätte nach den damals vorliegenden Zahlen 9,3 Millionen Euro gekostet. Die im Vergleich dazu sinnvollere Maßnahme, ein Neubau, über 10 Mio. Euro. Eine Verlagerung der Schule an den Kattenboll würde mit nur 4,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Was tun?

Wenn Bürgerwünsche und -bedenken groß sind, geraten Politiker in schweres Fahrwasser. Überzeugungsarbeit zu leisten, ist vor allem in einer sehr emotionalen Atmosphäre nicht leicht. Nach einer intensiven Beteiligung von Öffentlichkeit, Eltern und Lehrern konnten viele von den Vorteilen eines Umzugs an den Kattenboll überzeugt werden. Auch die UWG Ankum sagte schließlich Nein zum teuren Neubau an der Kolpingstraße. Sie hatte Samtgemeinde-Bürgermeister Horst Baier zu einer offenen Mitgliederversammlung eingeladen. In dem anschließenden UWG-Treffen stimmten die UWG-Mitglieder ab. Das Votum war ein einstimmiges Ja zum Umzug der Grundschule. In der entscheidenden Samtgemeinderatssitzung gab es schließlich eine große Mehrheit für den Umzug der Grundschule.

Fast fünf Millionen Euro mehr ausgeben, das wären um die 20% des gesamten Haushalts der Samtgemeinde gewesen (Haushaltsvolumen 2014: 24,4 Millionen). Und das bei einem Schuldenstand in 2014 von 25 Millionen Euro.

Benninghaus-Schule

Ein Umbau für die Grundschule und ein Anbau für die OBS machen die August-Benninghaus-Schule zu einem noch größeren Schulzentrum.

„Wir haben uns nach reiflicher Überlegung und langer Beschäftigung mit den Vor- und Nachteilen dafür entschieden“, sagt Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange, „alle Energie darauf zu verwenden, für den Umzug zu werben und alle Beteiligten einzubinden, um das Ziel zu erreichen, am Kattenboll eine moderne Grundschule einzurichten. Das war eine schwere Entscheidung, aber wir standen vor der Frage, ob wir es verantworten können, viel mehr Steuergelder als nötig auszugeben und dadurch den Schuldenstand, ohne dass es wirklich sein musste, zu erhöhen.“

Die Ankumer UWG sagte der Steuergelder wegen ja zum Umzug, aber auch, weil ein überzeugendes Konzept für die neue Grundschule auf dem Tisch lag. Ein Konzept, das zentralen Bedenken von Eltern und Lehrern Rechnung trug.

Der Ankumer CDU-Ratsherr Günther Kosmann „erklärte, dass er und Ratsfrau Bergen sich bei der Abstimmung für den Erhalt des Standorts an der Kolpingstraße aussprechen werden“ (Niederschrift über die Sitzung des Samtgemeinderats am Montag, 11. März 2013). Die Mehrheit der CDU-Fraktion stimmte im Samtgemeinderat dem Umzug an den Kattenboll zu.

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