Grundschule Gehrde: Zwischenlösungen bis zum großen Wurf in 2019

Die Grundschule in Gehrde braucht dringend mehr Platz, um ihren Aufgaben gerecht werden zu können.
Die Grundschule in Gehrde braucht dringend mehr Platz, um ihren Aufgaben gerecht werden zu können.

Die Grundschule in Gehrde braucht dringend mehr Platz, um ihren Aufgaben gerecht werden zu können.

In Gehrde läuft in diesen Tagen der Countdown für das große Schul- und Dorfest am kommenden Samstag. Auf der Tagesordnung steht aber auch die Frage nach der Zukunft der Schule.
Auf den großen Wurf für die Grundschule – auf einen Anbau für mehr Raum und eine Mensa für den Ganztagsbetrieb – muss Gehrde aber noch einige Jahre warten. Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier: „Ich bitte die Eltern noch um etwas Geduld. Ab 2019 sehe ich Chancen auf einen Baubeginn mit der Folge einer Fertigstellung zum Schulbeginn im Sommer 2020.“

 

2,2 Millionen: Spagat zwischen Wünschenswertem und Möglichem.

Dass die Grundschule Gehrde dringend mehr Platz braucht, darüber hat klartext bereits ausführlich berichtet. Mehr dazu hier. Samtgemeindebürgermeister Horst Baier bestätigt: „Die Grundschule Gehrde mit einer stabilen Zweizügigkeit hat einen dringenden Bedarf nach mehr Räumen. Sie hat mit Abstand das geringste Platzangebot aller Schulen in der Samtgemeinde. Gruppenunterricht ist hier kaum möglich. Die Schule ist baulich auch nur eingeschränkt für die inklusive Beschulung geeignet.“

In den letzten Jahren sind in der Samtgemeinde Bersenbrück viele Millionen Euro in Schul- und KiTa-Projekte geflossen ( hier eine Übersicht). Entsprechend hoch ist der Schuldenstand. Nachholbedarf und Bedarf besteht weiterhin an vielen Ecken und Enden. Samtgemeindebürgermeister Baier: „Ich muss aber auch den Schuldenstand im Blick behalten.“

Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier verweist auf seine „Finanzverantwortung“.

Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier verweist auf seine „Finanzverantwortung“.

Mit welchen Kosten bei einer Umsetzung der Pläne für Gehrde zu rechnen ist, hat der Samtgemeidebürgermeister jetzt Schwarz auf Weiß vor sich liegen. Horst Baier gab vor einigen Monaten eine Konzeptstudie in Auftrag, „die den Bau einer Aula und Mensa in Gehrde sowie weiterer Räume zum Inhalt hatte, um Ganztagsunterricht zu ermöglichen.“ „Dabei ergab sich“, so Baier, „ein Investitionsvolumen von ca. 2,2 Millionen Euro.“

 

„Finanzverantwortung“: Chance erst ab 2019

Horst Baier verweist auf seine Finanzverantwortung und sagt: „Die Samtgemeinde kann dieses Projekt in den nächsten drei Jahren aus finanziellen Gründen nicht leisten. Die Verschuldung soll 2017 nach heutigem Plan wieder sinken. Wir tilgen unsere Kredite mit ca. 1,4 Millionen Euro pro Jahr und erhalten damit in einigen Jahren wieder etwas Luft für eine Neuaufnahme von Krediten.
Für das Haushaltsjahr 2018 ist ein erster Finanzierungsbetrag von 50.000 Euro für Planungskosten eingestellt worden. Ab 2019 sehe ich Chancen auf einen Baubeginn mit der Folge einer Fertigstellung zum Schulbeginn im Sommer 2020.“

 

Derzeit werden in der alten Turnhalle zwei Räume für den Schulbetrieb geschaffen.

Derzeit werden in der alten Turnhalle zwei Räume für den Schulbetrieb geschaffen.

Zwischenlösungen wären möglich.

Samtgemeinde, Gemeinde und Schulleitung haben die Lage in Gehrde ausführlich erörtert und auch Zwischenlösungen für eine Ganztagsbetrieb ins Auge gefasst. Rektorin Elisabeth Middelschulte: „Derzeit decken wir den Bedarf über die Großtagespflege ab. Das heißt: Einige Gehrder Kinder werden nach dem Unterricht in entsprechenden Familien betreut. Fünf Kinder sind über ein Programm des Landkreises in einer anderen professionellen Nachmittagsbetreuung.“
Elisabeth Middelschulte hat derzeit alle Hände voll zu tun: Das Schulfest wird vorbereitet und sie kümmert sich um den Umbau der bisherige Turnhalle. Dort entstehen aus den ehemaligen Umkleiden zwei kleine Gruppenräume. Dieser Umbau eröffnet auch vorübergehend Perspektiven für den Ganztag – sollte der Bedarf steigen.
Elisabeth Middelschulte: „Einen Raum könnten wir übergangsweise als Vorbereitungsküche nutzen und einen Teil der alten Turnhalle als Mensa abteilen. Die Voraussetzungen dafür werden bereits geschaffen, und wir haben die Zusage der Samtgemeinde, wenn wir es denn brauchen, uns die erforderliche Einrichtung zur Verfügung zu stellen. Im Augenblick freuen wir uns, dass wir die alte Turnhalle noch haben und sie bald als Pausenhalle nutzen können. Bisher mussten unsere Kinder in Regenpausen im Klassenraum sitzen, weil auch unsere Flure viel zu eng sind, um Laufen und Spielen zu ermöglichen.“

 

Rektorin Elisabeth Middelschulte und Horst Baier: Gemeinsam feiern werden sie am Samstag, 20. Juni, erst einmal die neue Turnhalle in Gehrde.

Rektorin Elisabeth Middelschulte und Horst Baier: Gemeinsam feiern werden sie am Samstag, 20. Juni, erst einmal die neue Turnhalle in Gehrde.

Gehrde wünscht sich einen früheren Baubeginn.

„Irgendwie geht immer alles, das haben wir als Gehrder Schule über Jahre bewiesen. Die Schulinspektion hat uns ja eine hohe Unterrichtsqualität bescheinigt. Einfach ist das alles bereits jetzt nicht“, sagt Rektorin Middelschulte, „es verlangt eine Menge Organisationstalent des Lehrkörpers. Ein Ganztag in den vorhandenen Räumen der alten Turnhalle wäre ein wirklicher Behelf, der natürlich weitere Schwierigkeiten zur Folge hätte.
Sobald es zum Neubau kommt, muss die alte Turnhalle abgerissen werden. Dann gibt es für anderthalb Jahre keine Küche und keine Mensa mehr. Besser wäre daher aus Sicht der Schule ein Start mit dem Ganztagsangebot erst nach Fertigstellung des Neubaus. Wir in Gehrde wünschen uns natürlich, dass wir nicht bis 2019 auf einen Baubeginn warten müssen, sondern früher beginnen können. Wir haben durch die vielschichtigen Veränderungen, die auf Schule zugekommen sind, einen sehr großen Bedarf an weiteren Räumlichkeiten. Dabei geht es nicht primär um den Ganztag, sondern um Klassen-, Fach- Gruppen- und Pausenräume, wie sie für einen zeitgemäßen Unterricht notwendig sind.“
„Die Grundschule Gehrde“, so Horst Baier, „hat für mich eine hohe Priorität. Ich bitte die Eltern in Gehrde aber noch um etwas Geduld.“ Aus Gehrder Sicht bleibt es dabei: Je früher gehandelt wird, desto besser für die aus allen Nähten platzende Schule.

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