Kettenkamp oder Ankum? Das 500.000-Euro-Duell

Die Tischtennis-Cracks des SV Quitt Ankum trainieren in der Grundschul-Turnhalle an der Kolpingstraße.
Die Tischtennis-Cracks des SV Quitt Ankum trainieren in der Grundschul-Turnhalle an der Kolpingstraße.

Die Tischtennis-Cracks des SV Quitt Ankum trainieren in der Grundschul-Turnhalle an der Kolpingstraße.

Ankum und Kettenkamp haben im April Post von Samtgemeinde-Bürgermeister Horst Baier erhalten. Es geht um eine halbe Million Euro aus der Kasse der Samtgemeinde Bersenbrück. Wer wird sie bekommen? Zur Verfügung steht dieses Geld für den Vereinssport, denn für den hat der Umzug der Grundschule Ankum zum Schulzentrum am Kattenboll Folgen.

Zu der Grundschule am bisherigen Standort, der Kolpingsstraße, gehört auch eine Turnhalle, die die Grundschule demnächst nicht mehr braucht.

Viele Vereinssportler nutzen jetzt noch die Ballsporthalle am Schulzentrum Kattenboll.

Viele Vereinssportler nutzen die Ballsporthalle am Schulzentrum Kattenboll.

Am neuen Standort Kattenboll stehen genügend Schulsporthallen zur Verfügung. Und da kommt der Vereinssport ins Spiel, und zwar der von Ankum, Eggermühlen und Kettenkamp.

Eggermühlener und Kettenkamper Sportler trainieren bislang in allen Ankumer Hallen, auch in denen am Kattenboll. Wenn die Grundschule dorthin umzieht, sind die Sporthallen stärker belegt – zu Lasten des Vereinssports. Der SV Quitt Ankum belegt ebenfalls Stunden am Kattenboll, aber auch in der – sehr sanierungsbedürftigen – Turnhalle an der Kolpingstraße. Dort trainieren zum Beispiel die Karate- und die Tischtennisabteilung.

Wohin der Zuschuss der Samtgemeinde fließt, will Bürgermeister Dr. Baier von der Qualität der Konzepte abhängig machen, die bis zum Sommer 2015 vorliegen sollen.

Wer wird das Geld bekommen?

Samtgemeinde-Bürgermeister Horst Baier fühlt sich, wie er sagt, „dem Vereinsport gegenüber verantwortlich“ und hat deshalb 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Diese Mittel fließen aber nicht automatisch nach Ankum. Auch Kettenkamp hat Interesse angemeldet.

  • In Kettenkamp könnte eine Mehrzweckhalle entstehen, möglicherweise in Zusammenarbeit mit Eggermühlen, und damit eine neue Heimat für den Vereinssport. Finanziell wird sich Eggermühlen, so Bürgermeister Markus Frerker, allerdings nicht an dem Projekt beteiligen.
  • Bekäme Ankum die 500.000 Euro, könnten damit Pläne – die derzeit noch nicht vorliegen – zur weiteren Ausgestaltung der sportlichen Landschaft verwirklicht werden.

Nun sind die interessierten Parteien aufgefordert, Konzepte zu erarbeiten. Teil eines solches Konzepts muss zum Beispiel eine Kosten-Nutzen-Analyse sein. Daraus geht hervor, wie viel Sportfläche für wie viel Geld geschaffen wird.

Für eine neue Halle reichen 500.000 Euro nicht.

Ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung, wer den Zuschlag bekommt, ist auch das Finanzierungskonzept. Um eine neue Halle zu bauen, reichen die 500.000 Euro nicht aus. Die neue Turnhalle in Gehrde hat 1,7 Millionen Euro gekostet. So teuer muss ein solches Projekt nicht werden, aber eine Million Euro würde eine Halle wohl kosten.

Wer immer wie viel Geld ausgeben will: In dem Bewerbungskonzept muss dargelegt werden, wie die Finanzierung aussehen soll. Die betreffende Kommune müsste der Samtgemeinde zudem zusichern, die Folgekosten selber zu tragen. Nun sind in Kettenkamp und Ankum gute Ideen gefragt, um die Samtgemeinde von den Vorzügen des eigenen Konzepts zu überzeugen.

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