Neue Sporthalle Ankum: Kein Baubeginn in Sicht

Die Pläne stehen schon lange – tun wird sich aber erst einmal nichts. Plötzlich und unerwartet herrscht Stillstand bei dem Hallenprojekt, das der SV Quitt realisieren soll.


Ausgebremst: Im Spätsommer letzten Jahres waren alle auf „Los geht’s“ eingestimmt. Von links: Ansgar Saft (Vorstand SV Quitt Ankum), Liane Bunke (kom. Grundschul-Leiterin), Klaus Menke (stellver. Bürgermeister), Fritz Eilermann (Schulhausmeister), Bürgermeister Detert Brummer-Bange und Samtgemeindebürgermeister Horst Baier. Foto Samtgemeinde.

Die Vorgeschichte zu diesem Hallenbau ist lang – und sie wird noch mindestens um ein Kapitel länger. Eigentlich schien alles in trockenen Tüchern zu sein. Weil die alte Grundschulturnhalle wegfällt, sollte in Ankum eine zusätzliche Halle entstehen – für die Vereinssportler aus Ankum, Eggermühlen und Kettenkamp. 500.000 € stehen dafür als Beitrag der Samtgemeinde im Haushalt bereit. Der SV Quitt baut die Halle, die Samtgemeinde übernimmt sie dann, so der Plan.

Durch diesen Plan machte eine Prüfung durch Steuerberater einen Strich. Aus Sicht des Finanzamtes würde der Bau einer Turnhalle durch den Quitt mit anschließender Eigentumsübertragung auf die Samtgemeinde als Lieferung einer Bauleistung gesehen. Das könnte mit steuerrechtlichen Risiken für den Quitt verbunden sein und unter Umständen sogar dazu führen, dass der Verein die Gemeinnützigkeit verliert. Geht es überhaupt, wie ursprünglich mal gedacht? Verteuert sich der Bau? Im Moment scheint das Projekt einem gordischen Knoten zu ähneln, der nur schwer zu durchschlagen ist.

 

Die Halle soll an die Grundschulturnhalle angebaut werden. Entwurf: Planwerkstatt Bersenbrück.

Mehr als 500.000 € gibt es nicht von der Samtgemeinde.

Was die Kosten angeht, ist „aus Sicht der Samtgemeinde immer der Betrag von 500.000 € als maximale Fördersumme angesehen worden. Zusatzkosten oder unerwartete Mehrwertsteuerrisiken kann die Samtgemeinde nicht zusätzlich übernehmen“, so Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier.

Auf 500.000 € wurden einst die Sanierungskosten für die Grundschulturnhalle geschätzt, die jetzt abgerissen wird. Einen Betrag in dieser Höhe bot dann die Samtgemeinde dem Quitt an, weil sie dem Vereinssport eine Halle entzieht. Horst Baier spricht, was die Umstände dieses Hallenbaus angeht, von „einer besondere Konstellation“.

Aus Sicht des Samtgemeindebürgermeisters stellt sich die neue Lage so dar: „Wenn sich eine Lösung findet, die das Kostenrisiko der Samtgemeinde auf 500.000 € begrenzt, sollte der Samtgemeinderat darüber nochmal entscheiden. Die Gemeinde Ankum hat angekündigt, mit dem Quitt Ankum eine Lösung zu entwickeln, an der die Samtgemeinde gerne mitwirkt.“

 

So könnte die Halle (linker Teil) mal aussehen. Entwurf: Planwerkstatt Bersenbrück.

Auch ein Beitrag von Eggermühlen und Kettenkamp.

Ankums Bürgermeister Detert Brummer-Bange sagt zur Entwicklung der Dinge: „Seitdem die steuerrechtlichen Probleme aufgetaucht, sind wir wieder im intensiveren Austausch mit dem Quitt und der Samtgemeinde. Da die Sporthallen in Ankum auch von den Sportvereinen aus Kettenkamp und Eggermühlen genutzt werden, müssen auch diese Vereine und Gemeinden ihren angemessenen Beitrag zur Problemlösung beitragen – damit auch in Zukunft für alle entsprechende Hallenkapazitäten zur Verfügung stehen.“

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