Spatenstich-Startschuss beim Bahnhofsgebäude

Eine neuer Anbau statt des bisherigen Schuppens: Das Bahnhofsgebäude von 1915 gehört zu den Ankum prägenden Gebäuden und wird in den kommenden Monaten um modernen Büroraum erweitert.

Von links: Franz Buitmann, Katja Schlüwe, Detert Brummer-Bange, Ewald Beelmann, Markus Kollhoff (vorne), Wolfgang Frye und Michael Wernke.

Von den Proportionen her wird der neue Anbau dem Vertrauten gleichen. Seine Nutzung wird jedoch eine völlig andere sein. Im dem alten Gebäude befand sich in den letzten Jahren das Altkleider-Depot der Kolpingsfamilie. Nun entsteht an der Stelle ein etwa 100 qm großes Dienstleistungszentrum.

Gebäuderückseite und vorne die WCs – ausgerichtet auf den geplanten „Café-Zug“. © Plan B, ABE

 

Fertigstellung für April 2021 geplant.

Eingeladen zum Spatenstich hatte Ewald Beelmann, Geschäftsführer der Ankum-Bersenbrücker-Eisenbahn (ABE) GmbH, der das Gebäude wie auch das Gelände gehören. Seiner Einladung gefolgt waren zum einen Vertreter der drei Gesellschafter. Die Gemeinde Ankum, mit 51 % der Mehrheitsgesellschafter, wurde durch Bürgermeister Detert Brummer-Bange vertreten. Zweitgrößter Gesellschafter ist mit 38 % die Samtgemeinde, vertreten durch Samtgemeindebürgermeister Michael Wernke. Den dritten Gesellschafter (11 %), die Stadt Bersenbrück, vertrat der 1. stellv. Bürgermeister Franz Buitmann.

Zur Bersenbrücker Straße hin wird das Gebäude-Ensemble diesen Anblick bieten. © Plan B, ABE

Mit von der Spatenstich-Partie auch Wolfgang Frye vom Architekturbüro „Plan B“, der Bauunternehmer Markus Kollhoff aus Menslage, der eigens neue Schaufel für diesen Moment besorgt hatte, sowie Katja Schlüwe, Prokuristin bei HaseWohnbau. Diese samtgemeindeeigene Wohnungbaugesellschaft erledigt die Baubetreuung.

 

Büroräume, Materialraum, auch für den „Café-Zug“.

HaseWohnbau ist zudem der Ankermieter im neuen Dienstleistungszentrum, und so freuen sich die Mitarbeiter, wie beim Spatenstich zu hören war, schon jetzt darauf, in die neuen Räumlichkeiten einziehen zu können. Der Grundriss weist zudem von außen zugängliche Toiletten und einen Materialraum aus. Von außen zugänglich, weil diese Räumlichkeiten auch für den geplanten „Café-Zug“ und seine Gäste zur Verfügung stehen sollen. Kaffeetrinken in einem historischen Waggon  – das soll ein Anziehungspunkt beim Bahnhofsgebäude werden.

Uns so sieht der Grundriss des Dienstleistungszentrums aus. © Plan B, ABE

 

350.000 € Baukosten: Werden alle ihren Obolus entrichten?

ABE-Geschäftsführer Ewald Beelmann bezifferte die Kosten für den Anbau auf 350.000 €. Haben denn alle schon ihren Beitrag geleistet? Dass diese Frage mit leicht scherzendem Unterton eingebracht wurde, hat einen Grund. 75.000 € Fördermittel aus einem Landkreis-Fonds werden für die Baumaßnahme fließen – wenn denn 75.000 € draufgelegt werden – und zwar von den drei Gesellschaftern, je nach Gesellschafteranteil.

Kleine Gesprächspause vor dem Bauzaun – bis der dann geöffnet wurde.

Auf Ankum entfallen danach gut 38.000 €. Der Ankumer Gemeinderat beschloss bereits im Juni, diese Summe beizusteuern. Und Bersenbrück? Der Finanzausschuss tage am 3. September, sagte Franz Buitmann. Und auf dessen Tagesordnung steht der Punkt „Bezuschussung einer Baumaßnahme der Ankum-Bersenbrücker Eisenbahn GmbH“. Laut Beschlussvorschlag will sich die Stadt Bersenbrück mit einem anteiligen Zuschuss von 8.250 € beteiligen. Einen Beschluss der Samtgemeinde gibt es noch nicht. Entsprechend ihrem Gesellschafteranteil läge ihr Beitrag bei etwa 28.000 €. Kämen die 150.000 € zusammen, bliebe für die ABE ein Finanzierungsanteil von 200.000 €.

 

E-Bike-Verleih, Lokführer-Training: Wieder Leben auf dem Bahnhofsgelände.

Ewald Beelmann mit Hinweisschild, das  inzwischen beim Bahnhof hängt.

Die kleine Ankum-Bersenbrücker-Eisenbahn ist eine der ältesten Eisenbahn-Gesellschaften in der Region. Nach einem langen Tiefschlaf regt sich auf dem Bahngelände seit einiger Zeit wieder so einiges Leben. So wurde im Juli ein E-Bike-Verleih eröffnet. Er ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Hasetal Touristik und Ankum-Bersenbrücker-Eisenbahn. Hasetal Touristik ist der touristische Anbieter und stellt die Fahrräder, die ABE stellt die Räumlichkeiten und das Personal.

Ausbildung in Ankum.

Dass es das Ankumer Bahnhofsgelände sogar ins NDR-Fernsehen schaffte, liegt an der Kooperation der ABE mit der Norddeutschen Eisenbahnfachschule. Deren Fokus liegt auf der Aus- und Weiterbildung als Lokführer/Triebfahrzeugführer Klasse B im Güter- und Personenverkehr. Eine zukunftsträchtige Sache, denn es gibt allein in Niedersachsen Hunderte offene Stellen. Die praktische Ausbildung der angehenden Lokführer oder Rangierbegleiter findet im Rahmen von mehrwöchigen Kursen in Ankum statt. Der Grund dafür: Die Gleisanlagen sind ein optimales Trainingsgelände, weil dort trainiert werden kann, ohne durch regelmäßigen Bahnverkehr eingeschränkt zu sein.

Ausflugsfahrten mit historischen Schienenbussen zur Vorweihnachtszeit. Was geht in diesen Corona-Zeiten, was nicht? Aktuell sind mit dem Weser-Ems-Express zwei vorweihnachtliche Fahrten geplant. Infos & Buchung: Buchungshotline 05462/465000, www.weseremsexpress.de. Der Artland-Express soll erst wieder im kommenden Jahr Fahrt aufnehmen.

Vorweihnachtliche Ziele Bückeburg und Soest.

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