Über 70 Jahre? Dann ist Ihre Meinung gefragt

3.000 Fragebögen verschickt die Samtgemeinde Bersenbrück an über 70-Jährige – um zu erfahren, wo sie der Schuh drückt, was sie sich wünschen oder an Unterstützung brauchen.

Im Samtgemeinderathaus in Bersenbrück werden derzeit mit Hochdruck Fragebögen eingetütet. 3.000 werden es am Ende sein. Die Post geht – von Alfhausen bis Rieste – an Bürgerinnen und Bürger, die 70 Jahre und älter sind. Mit dieser groß angelegten Fragebogenaktion möchte die Samtgemeinde herausfinden, welche Bedürfnisse ältere und alte Menschen haben. Schon heute gehört hier etwa jeder 10. Einwohner zur Altersgruppe 70+, und deren Zahl wird in den nächsten Jahren immer weiter steigen.

Das sind zwei der insgesamt 12 Fragen des Fragebogens der Samtgemeinde.

 

Was fehlt? Was wäre wünschenswert?

Die Fragebogenaktion ist eine gute Gelegenheit für Senioren, sich mit ihren Wünschen und Vorstellungen zu Wort zu melden. 12 Fragen werden gestellt wie zum Beispiel:

– Wie ist es um die Wohn- und Lebenssituationen bestellt? Zu wissen, wie viele über 70-Jährige allein leben, mit einem Partner, ob sie in einem Wohnheim oder in der Familie leben, ist von Bedeutung, um sich ein möglichst genaues Bild von der Lebenswirklichkeit älterer Menschen machen zu können.

Eine gute Entwicklung: Länger bei guter Verfassung das Leben genießen.

Eine gute Entwicklung wäre, wenn möglichst alle älteren Menschen so lange wie eben möglich ihr Leben genießen könnten.

Weitere Fragen lauten zum Beispiel:  Wie mobil sind Sie? Welche unterstützenden Serviceleistungen würden Sie sich wünschen? Man kann auf dem Fragebogen aber nicht nur Punkte ankreuzen, sondern auch bei „Was fehlt oder wäre wünschenswert?“ selber Anmerkungen hinzufügen.

Die Fragebögen sind anonym.

„Die Fragebögen sind natürlich anonym, lediglich die Zuordnung nach Gemeinden ist vorgesehen“, teilte die Samtgemeinde mit. Durch die Zuordnung nach Gemeinden lässt sich leichter ermitteln, ob es in Gehrde oder Rieste vielleicht Besonderheiten für Senioren gibt, die in Eggermühlen oder Ankum nicht relevant sind und umgekehrt.

Auf großen Rücklauf der Fragebogenaktion hoffen Horst Baier und Gabriele Linster, die mit ehrenamtlichen Helfern die rund 3.000 Briefe postfertig kuvertieren. Foto Samtgemeinde.

Bitte mitmachen! Kostenlose Rücksendung.

In den nächsten Tagen geht dann wohl die Post ab. „Mit 8 Personen haben wir gestern eingetütet und nur 3/4 der Briefe geschafft“, sagt Gabriele Linster. „Ich hätte ich nie gedacht, dass das so lange dauert. Heute hilft die Praktikantin mit. Die Briefe können erst raus, wenn alle fertig sind, weil dann der Postversand billiger ist.“ Den Fragebogen zurückzuschicken, kostet übrigens nichts, denn das Porto zahlt der Empfänger.

Ebenso wie Horst Baier hofft auch Gabriele Linster auf eine hohe Rücklaufquote. Je mehr Menschen antworten, umso genauer können die Bedürfnisse ermittelt und möglichst passgenaue Lösungen und Angebote erarbeitet werden.

Wie das Leben im Alter gut und selbstbestimmt gestalten? In Ankum stieß eine Veranstaltung zu diesem Thema mit dem prominenten Buchautoren Henning Scherf (rechts) auf großes Interesse.

Was wird wirklich gebraucht?

Anhand der Antworten will die Verwaltung ermitteln, wo Hilfe und Unterstützung gebraucht wird, welche vorhandenen Angebote ausgebaut oder ganz neue geschaffen werden müssen. „Die Menschen über 70 sind quasi per Geburtsdatum Experten für Fragen zum Leben im Alter, von ihnen erfahren wir aus erster Hand, wo es Probleme und welche Wünsche es gibt. Mit den Ergebnissen können wir auch Weichen für die nächsten Altersgenerationen stellen“, beschreibt Gabriele Linster die langfristigen Ziele.

Gabriele Linster und Horst Baier. Foto Samtgemeinde.

„Als Samtgemeinde übernehmen wir die kommunale Verantwortung, gute und bessere Rahmenbedingungen für Lebensqualität im Alter zu schaffen“, sagt Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier. „Die Zahl allein lebender alter Menschen in unserer ländlich geprägten Region steigt kontinuierlich an und bringt Herausforderungen mit sich, die wir zusammen mit den Gemeinden vor Ort angehen werden. Die Fragebogenaktion ist dafür ein wichtiger erster Schritt“.

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Ein Kommentar

  1. Ekaterina

    Es wäre auch mal angebracht bei den jungen Leuten nachzufragen, was sie sich wünschen . Es gibt hier nichts in der Umgebung, keine coctailsbars keine bowlingbahn, keine Einkaufszentren. Gibt es für junge Generation Freizeitangebote?????? Nein!

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