Unter der Lupe: Der Entwurf HaseWohnbau

HaseWohnbau präsentierte einen „Wohnpark“ mit 26 Wohnungen. Er ist ein Mix aus 2 Gebäuden fürs normale Wohnen und 2 Gebäuden mit Wohnungen für Senioren plus Betreuungsangebot.

Das Projekt HaseWohnbau: 4 Gebäude mit 26 Wohnungen. © HaseWohnbau, Sökeland & Leimbrink. Das große Gebäude rechts soll die neue KiTa, die bald gebaut wird, darstellen. Vor der Terrasse: der geplante „Dorfpark“.

Was auf einem 3.980 qm großen Grundstück auf dem alten Grundschulgelände an der Kolpingstraße entstehen könnte, wurde von vier Teilnehmern des Bieterverfahrens der Gemeinde Ankum in einer Ratssitzung am 1. Dezember vorgestellt. Was steckt in den Projekten? Bei den 2 Angeboten, über die klartext bereits informierte, spielte die Pflege eine zentrale Rolle. Dabei handelt es sich um die Projekte ASD und CS Immo/Seelmeyer.

Der Projektvorschlag von HaseWohnbau ist eine fast 50:50-Kombination aus normalem Wohnen und Seniorenwohnen „für rüstige Rentner“ mit Betreuungsangebot. HaseWohnbau ist die vor einigen Monaten neu gegründete Wohnungsbaugesellschaft der Samtgemeinde Bersenbrück. Für die Entwürfe zeichnet das Architekturbüro Sökeland & Leimbrink verantwortlich.

Eine Außenansicht. „Durchlässigkeit durch vielfältige Wegebeziehungen“ heißt es im Konzept. © HaseWohnbau, Sökeland & Leimbrink.

Das Projekt HaseWohnbau.

Zielgruppe des von HaseWohnbau vorgestellten „Wohnparks“ sind zum einen ältere Menschen (2 Gebäude mit 14 Wohnungen). 2 weitere Gebäude (12 Wohnungen) bieten Miet-Wohnraum für jedermann – jung oder älter, Familie oder Single.

Das Projekt in Zahlen & Fakten

Anzahl Gebäude: 4
Gesamt-Fläche: 2.295 qm
Wohn-Nutzfläche: 1.925 qm
davon Wohnungen: 1.811 qm
Gemeinschaftsbereich: 114 qm

Wohneinheiten insgesamt: 26

davon Wohnungen: 26
2-Zimmer-Whg.: 16
3-Zimmer-Whg.: 6
4-Zimmer-Whg.: 4
Betreuungsangebot/Pflege: ja, wenn gewünscht
Eigentumswohnungen: nein
barrierefrei: ja
rollstuhlgerecht: ja
Aufzüge: ja
Parkplätze: 26

Zwei Gebäude sind jeweils durch eine Brücke miteinander verbunden, die auch als Terrasse zu nutzen ist. © HaseWohnbau, Sökeland & Leimbrink.

Die Anlage: 4 Gebäude.

Zwei der 4 Gebäude sind 2-geschossig, 2 Gebäude haben noch ein zusätzliches Staffelgeschoss. Jeweils zwei Häuser sind durch eine Brücke auf Höhe der Obergeschosse miteinander verbunden.

3-Zimmer-Wohnungen mit Außenterrassen im Mehrfamilienhaus 4. © HaseWohnbau, Sökeland & Leimbrink.

Mehrfamilienhäuser: Die Häuser 3 + 4.

Die 12 Wohnungen in diesen Häusern sind, wie die Senioren-Wohnungen, barrierefrei und bis 116 qm groß. Es gibt sechs 3-Zimmer-Wohnungen (74,7 bis gut 86 qm), vier 4-Zimmerwohnungen (je 116 qm) und zwei 2-Zimmer-Wohnungen (je 56,3 qm). Alle Wohnungen sind mit Loggia bzw. Balkon oder Terrasse ausgestattet. Bei diesem Teil des Angebots von HaseWohnbau handelt es sich um normalen, frei finanzierten Mietwohnungsbau.

Seniorengerechtes Wohnen: Häuser 1 + 2.

Für die Häuser 1 und 2 ist die Beantragung von Förderdarlehen vorgesehen. Gedacht sind die Wohnungen für „ältere Menschen ab 60 Jahre, Menschen mit Behinderung (jeden Alters, mindestens 50%) sowie hilfe- und pflegebedürftige Menschen (Stufe 1 oder höher), deren Gesamteinkommen bestimmte Grenzen nicht überschreitet“.

Laut Konzept und Aussage während der Präsentation soll mit den 14 Wohnungen „noch rüstigen Rentnern“ und Menschen mit Behinderungen im „Herzen von Ankum“ ein aktives, selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden – mit einer bedarfsgerechten Unterstützung bis hin zu Pflegeleistungen. Miete: Die Nettokaltmiete für die 14 Wohnungen soll 5,60 € betragen.

Vier der Zwei-Zimmer-Seniorenwohnungen. © HaseWohnbau, Sökeland & Partner.

Wohnungen Haus 1: 8 Zwei-Zimmer-Wohnungen. Größen: 44,6 bis 60,6 qm. Im Obergeschoss – das liegt wegen des ansteigenden Geländes auf Höhe des Dorfparks – liegt zudem ein 115 qm großer Gemeinschaftsbereich mit Terrasse zum Dorfpark.

Wohnungen Haus 2: In diesem 2-geschossigen Haus gibt es sechs 2-Zimmer-Wohnungen. Größe: 48,9 bis 54,1 qm.

Alle Seniorenwohnungen sind mit Loggien bzw. Balkon oder Terrasse ausgestattet. Zusätzlich zu einem kleineren Abstellraum in den Wohnungen gibt es im Haus 1 im Erdgeschoss pro Wohnung einen weiteren Abstellraum von gut 6 qm Größe.

Zwei Vorschläge für Wohnformen.

Wie möchten ältere Menschen leben? Horst Baier, Geschäftsführer HaseWohnbau, bot bei der Präsentation zwei Varianten an: Gemeinschaftliches Wohnen in einer WG oder Wohnen in Mietwohnungen mit Gemeinschaftseinrichtungen. Ein Unterstützungs- und Pflegeservice ist bei beiden Wohnformen vorgesehen.

Variante „Mietwohnungen mit Betreuungsangebot“ („Servicewohnen“).

Bei diesem Modell leben die Bewohner in einer der Mietwohnungen. Der große Gemeinschaftsbereich soll laut Konzept „als Versorgungspunkt dienen und als Anlaufstelle in kritischen Situationen.“ Er sei zugleich der „Verknüpfungspunkt mit den Nachbarn und der gesamten Gemeinde“.

Gemeinschaftsbereich mit Nebenräumen wie einem Waschraum mit Waschmaschine + Trockner (Münz-Automaten). © HaseWohnbau, Sökeland + Partner.

Unterstützungs- und Pflegeleistungen soll ein „professioneller regionaler Partner“ anbieten. Dabei geht es um Leistungen wie Mittagsmahlzeit/offener Mittagstisch, hauswirtschaftliche Versorgung oder Wäscheversorgung. Der Pflegedienst könne zudem Gruppenangebote bieten wie z. B. Bingo-Nachmittage oder Einzelbetreuungen wie die Begleitung zum Arzt. „Bei Vorliegen einer Pflegestufe kann“, so das Konzept, „eine ambulante Pflege angefordert werden“.

Variante „Gemeinschaftliches Wohnen mit Betreuungsangebot“.

Horst Baier (Bildmitte) plus Architekten.

Diese Variante charakterisiert laut Konzept, dass „die Menschen eng zusammenleben und intensiv Gemeinschaftseinrichtungen wie z. B. Küche oder einen Gemeinschaftsraum nutzen. Zum individuellen Wohnraum der WG-Bewohner heißt es im Konzept: „Die Einzelwohnungen haben eine Kochgelegenheit und Sanitärräume und sollten mindestens 20 qm groß sein. Die Zahl der Mitglieder einer Wohngruppe oder Wohngemeinschaft sollte 11 nicht übersteigen.“ Es soll zunächst einmal herausgefunden werden, ob überhaupt Interesse an einer solchen Wohnform besteht.

Bei dieser Variante sollten laut Konzept „Betreuungsleistungen von einem Partner aus dem Pflegebereich vorgesehen werden“. Dazu kämen ehrenamtlich erbrachte Unterstützungsleistungen der Samtgemeinde, wodurch „die Zusatzkosten gering gehalten werden könnten“.

Seniorenbüro.

Seniorenzentrum: Schaltzentrale dieser ehrenamtlichen Unterstützung wäre ein 45 qm großes Seniorenzentrum/Pflegebüro der Samtgemeinde im Haus 1. Die Samtgemeinde ist offiziell als Träger niedrigschwelliger Angebote anerkannt und kann laut Konzept Leistungen erbringen, z. B. „für Pflegebedürftige mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, geistigen Behinderungen, psychischen Erkrankungen“. Als Teil eines Netzwerkes der Hilfe stehen z.B. bereits ausgebildete ehrenamtliche Demenzbegleiter zur Verfügung (auch zur Entlastung von Angehörigen von Menschen, die zu Hause gepflegt werden).

 

Präsentations-Video: Wenn Sie hier klicken, gelangen Sie zu einem kleinen Video, das HaseWohnbau zum Abschluss der Präsentation zeigte.

Die weiteren Vorstellungen: klartext stellt die Projekte in alphabetischer Reihenfolge vor. Nach HaseWohnbau und den ersten beiden (ASD, mehr dazu hier, und hier CS Immo, mehr dazu hier) folgen noch die Projekte MzB Ingenieurbau/Gert Meyer zu Brickwedde und Stephanswerk.

Mitte Januar werden sich Gemeinderäte im Rahmen einer interfraktionellen Sitzung mit den Projekten und den Analysen der eingesetzen Expertenkommission befassen.

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