Besuch aus Serbien

Niedersachsenpark, Berufsbildende Schule, Feuerwehr, Biogasanlage und mehr: An der Freundschaftsbrücke zwischen Serbien und der Samtgemeinde wurde am Mittwoch intensiv gebaut.  

Die serbische Delegation besuchte auch die Feuerwehr in Bersenbrück.

Die ersten Eindrücke des Tages Revue passieren lassen, das konnten die Gäste aus Serbien beim mittäglichen Imbiss im Bistro des Alfen Saunalands in Rieste – bei Hähnchenfleisch, Steak, Rosmarinkartoffeln und Champignons. Mit dem Besuch dieser 5-köpfigen Delegation wurde das Beziehungsspektrum zwischen der Samtgemeinde und der serbischen Provinz Vojvodina/Region Südbatschka, in der auch die Partnerstadt Ruma liegt, um ein Kapitel erweitert – um Wirtschaftskontakte.

Die Gäste. Der Leiter der Delegation: Milan Novaković, Regionspräsident der Region Südbacka. Die weiteren Teilnehmer: Olivera Simović und Goran Sečujski, Wirtschaftsdezernenten der Stadt Novi Sad bzw. der Region, Dragan Božić, Bürgermeister der Stadt Titel sowie Čedomir Božić, Bürgermeister der Stadt Zabalj.

Ca. 38 km: von Novi Sad nach Ruma.

Die Gäste kamen u.a. aus Novi Sad, einer Stadt mit etwa 300.000 Einwohnern, die nördlich von Ruma liegt und von dort fast so weit entfernt ist wie Eggermühlen von Osnabrück: gut 38 km.

Bei der Fahrt von einem Termin zum anderen dürften die Besucher aus Serbien anschaulich erlebt haben, dass es eine Gemeinsamkeit zwischen der hiesigen und ihrer heimischen Region gibt: Sie ist landwirtschaftlich geprägt. Gesetzt wird aber auch auf Industrieansiedlungen.

Empfang im Wirtschaftsministerium. Am Dienstag, 6. Februar, kamen die serbischen Gäste am Nachmittag in Hannover an. Bevor es nach Rieste ins Alfsee-Hotel Piazza weiterging, gab es einen Empfang im niedersächsischen Wirtschaftsministerium.

Eine willkommene Unterbrechung des straffen Programms: Der Mittagsimbiss im Alfen Saunaland.

Der Besuchstag am Mittwoch begann mit einem Info-Besuch beim Niedersachsenpark und einer Besichtigung der dort angesiedelten Landmaschinenfabrik Grimme. Freundschaften knüpfen, Beziehungen aufbauen: Alles begann 2015 mit dem Engagement des Alfhausener Vereins „Brücken bauen“, der inzwischen bereits mehrfach einen Jugendaustausch organisierte. Vor gut zwei Monaten dann in Ruma die Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrags zwischen der Samtgemeinde und der Stadt.

Vor der Berufsbildenden Schule begrüßte Schulleiter Thomas Kohne (mit blauer Krawatte) die Gäste.

Nun der Besuch der Delegation aus Novi Sad und Umgebung. Nach 45 Minuten Mittagspause in Rieste der Aufbruch zum Nachmittagsprogramm. Die erste Station: die Berufsbildende Schule in Bersenbrück. Sie bildet in vielen Berufen aus, von A wie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bis zu Z wie Zerspannungsmechaniker und Zimmerer.

Für eine kurze Besichtigung des Außengeländes des Alfen Saunaland reichte die Zeit noch.

 

„Positiv eifersüchtig“.

Die 2. Station: Die Bersenbrücker Feuerwehr. Angeknüpft wurde damit an die Serbien-Reise einer 16-köpfigen Delegation aus der Samtgemeinde nach Ruma im Mai 2017 (mehr dazu hier). Mit dabei war bei dieser Reise auch Thomas Steinkamp von der Feuerwehr Alfhausen. Dass sich die Samtgemeindler auch für die Feuerwehr interessieren, wurde in Ruma sehr positiv aufgenommen. Man verstand sich und verabredete weitere Kontakte.

„Positiv eifersüchtig“ sei er gewesen auf das, was er dort gesehen habe, sagte Dragan Božić, Bürgermeister von Titel, in fließendem Deutsch beim anschießenden Empfang im Samtgemeinde-Rathaus und stellte seine Stadt vor. Auch wenn Feuerwehren in Serbien, wie die Besucher aus der Samtgemeinde in Ruma erleben konnten, noch nicht mit dem Standard der Bersenbrücher Wehr mithalten können, so tut und tat sich doch in Serbien sehr viel.

Empfang im Samtgemeinde-Rathaus: Links die Gäste aus Serbien plus Begleiter, am Kopfende Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier, rechts Samtgemeinde-Ratsmitglieder, darunter drei Bürgermeister.

 

„Jetzt die Chancen nutzen“.

Vom Delegationsleiter, dem Regionalpräsideten Milan Novaković, über die beiden Bürgermeister bis zu den Vertretern der Wirtschaftskammer bekamen die beim Empfang vertretenen Samtgemeinderäte, darunter drei Bürgermeister, beeindruckende Beispiel für die vor allem in den letzten Jahren erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung zu hören, vor allem im Bereich der Agrarwirtschaft. Davon habe man sich, so Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier, bei den Besuchen in Serbien selbst überzeugen können.

Milan Novaković.

Wie wichtig ihnen die guten Beziehungen sind, betonten beide Seiten, und die Vertreter der serbischen Delegation warben für Investitionen in ihrer Heimatregion. Jüngst war aus der EU zu hören, dass ein Beitritt Serbiens zur Europäischen Union möglicherweise im Jahr 2025 erfolgen könnte. „Jetzt die Chancen nutzen“, sagte der Bürgermeister von Titel, der, wie seine Kollegen, auf Standortvorteile wie vorhandene Arbeitskräfte, günstige Bodenpreise sowie Löhne von durchschnittlich 400 € pro Monat verwies. Man fühle sich in der Samtgemeinde wie zu Hause, bekamen die Gastgeber als Kompliment zu hören.

Mit Leben füllen die Partnerschaft mit Ruma der Verein „Brücken bauen“, gegründet von Harry Kindt und Zeljko Dragic. Ewald Beelmann, Wirtschaftsförderer der Samtgemeinde, ist der Partner der Aktivitäten im Rahmen der „Agenda 2030“.

Die Delegation samt Begleitern vor der Salzgrotte im Alfen Saunaland.

Für das Thema erneuerbare Energien stand nach dem Empfang im Rathaus der Besuch bei Johannes Hinkamp, dessen Firma NawaRos am Rande von Bersenbrück eine Biogasanlage plus dazugehörigem Blockheizkraftwerk (beim Freibad) betreibt.

Dragan Božić (rechts) und Ewald Beelmann.

Den Abschluss des Tages bildet ein Abendessen bei Karl-Heinz Bittner. Den dritten Besuchstag werden die serbischen Gäste am Donnerstag, 8. Februar, in Osnabrück verbringen. Auf dem Programm stehen dort: Ein Empfang in der Hochschule plus Besichtigung des Campus sowie ein Empfang bei der Industrie- und Handelskammer.

Die Uni Osnabrück unterhält so einige Partnerschaftsbeziehungen, und die serbischen Gäste würden sich über eine Partnerschaft mit der Universität der Stadt Novi Sad freuen, wo 14.000 Studentinnen und Studenten studieren. 2021 wird Novi Sad, gab’s zudem als Info, als erste Stadt außerhalb der EU zur Kulturhauptstadt werden.

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