Grundschulen: Kettenkamp freut sich, Gehrde in der Warteschleife

Mindestens 1,2 Millionen Euro werden der Neubau der Aula und die Sanierung der Grundschule Kettenkamp kosten.
Mindestens 1,2 Millionen Euro werden der Neubau der Aula und die Sanierung der Grundschule Kettenkamp kosten.

Mindestens 1,2 Millionen Euro werden der Neubau der Aula und die Sanierung der Grundschule Kettenkamp kosten.

Kettenkamp kann sich freuen: Die Pläne für den Neubau der Aula und die energetische Sanierung der Keding-Grundschule nehmen Gestalt an. Mit den Baumaßnamen soll so bald wie möglich begonnen werden, spätestens Anfang 2016. So weit, so gut. Die Keding-Grundschule braucht bauliche Verbesserungen. Daran besteht kein Zweifel. Kosten werden sie nach dem derzeitigen Wissensstand etwa 1,2 Millionen Euro oder gar mehr.

 

Kettenkamp und Gehrde sind beide Mitglieder der Samtgemeinde.

Die alte Turnhalle in Gehrde wird provisorisch für den Grundschul-Unterricht hergerichtet.

Die alte Turnhalle in Gehrde wird provisorisch für den Grundschul-Unterricht hergerichtet.

Mit Beginn der Bauarbeiten wird an der Grundschule Kettenkamp wohl auch ein Schild mit dem Satz auftauchen: Hier baut die Samtgemeinde Bersenbrück. Die Samtgemeinde ist der Auftraggeber, und sie zahlt zu 100% für den Neu- bzw. Umbau der Schule.
Wie Kettenkamp wartet man auch in Gehrde darauf, endlich dringend erforderliche Baumaßnamen in Angriff zu nehmen. Die Architektenpläne liegen bereits vor. Ein Baubeginn ist jedoch noch nicht in Sicht.
In der Sitzung des Samtgemeinderats am 19. März 2015 hielt Michael Lange (UWG Samtgemeinde Bersenbrück) eine Art „Brandrede“, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Grundschule Gehrde unter Bedingungen arbeitet, die nicht länger vertretbar sind. Hier seine Rede.

 

„Fachunterricht wird in Gehrde aus Koffern organisiert“.

Platzmangel herrscht in der Grundschule Gehrde an allen Ecken und Enden.

Platzmangel herrscht in der Grundschule Gehrde an allen Ecken und Enden.

Auch Elisabeth Middelschulte, seit 2003 Rektorin der Grundschule Gehrde, ringt darum, dass die provisorischen Verhältnisse in Gehrde nicht zum Dauerzustand werden. „Seit 2008“, so die Rektorin, „haben sich die Anforderungen erheblich verändert. Es gibt inzwischen die Eingangsstufe, die Verlässlichkeit mit Randbetreuung, die Inklusion, eine gesicherte Zweizügigkeit, ein neues Curriculum, den Ganztag (in Gehrde geplant ab 2016). Das alles sind Herausforderungen, die ein erhebliches Mehr an Räumen bedingen.“
Rektorin Middelschulte zur aktuellen Lage in Gehrde: „Alle Fachräume, alle Flurnischen und sogar das Dachgeschoss mit seinen Schrägen mussten zu Klassenräumen umgenutzt werden. Fachunterricht wird hier in Gehrde zum Beispiel aus Koffern organisiert, in denen der Lehrer z. B. die Unterrichtseinheit Elektrizität für Versuchsaufbauten und Schülerversuche in die Klassenräume trägt und damit improvisiert.“

 

Kein Schulumbau wegen der neuen Turnhalle?

Gehrde habe ja gerade erst eine neue Turnhalle für 1,7 Millionen Euro bekommen, war bereits als Argument dafür zu hören, dass jetzt erst einmal andere dran sind. Das Gehrder Turnhallen-Projekt wurde bereits vor Jahren – noch von der Vorgänger-Regierung der Samtgemeinde –angestoßen, und es hat eine komplizierte Geschichte. Sie ist auch damit verknüpft, Konjunkturmittel zur energetischen Sanierung alter Schulgebäude zu nutzen (was der Samtgemeinde Kosten ersparte). Gegen den Bedarf, der in Gehrde besteht, kann die Turnhalle nicht als Argument ins Feld geführt werden. Ob die Gehrder Grundschule tatsächlich aus allen Nähten platzt oder nicht, davon könnte sich der Samtgemeinderat zum Beispiel bei einem Lokaltermin ein Bild machen.

 

Kettenkamp boxte sich durch, Gehrde bleibt in der Warteschleife.

Jeder Bürgermeister einer Gemeinde, der im Samtgemeinderat sitzt, ist, wie alle übrigen Kolleginnen und Kollegen, dem Ganzen verpflichtet. Er steht also in der Verantwortung für eine gute Entwicklung aller Gemeinden, aller Schulen der Samtgemeinde usw.
So sollte es sein. Als es um die Kettenkamper Grundschule ging, wurden die Boxhandschuhe ausgepackt. Den Kommentar „Politikstil Hauen und Stechen?“ zum Fall Kettenkamp-Gehrde lesen Sie hier.

 

 

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