Bahnhalt Alfhausen: Entscheidung in diesem Jahr?

Der einstige Bahnhof Alfhausen ist heute Privatbesitz und so müsste ein neuer Bahnhalt gebaut werden.

Für Alfhausen brechen entscheidende Monate an. Noch besteht weiterer Klärungsbedarf in Sachen Bahnhalt, aber das Thema könnte noch in diesem Jahr vom Tisch sein. Samtgemeinde-Bürgermeister Horst Baier ist im Gespräch mit klartext optimistisch. Er rechnet noch 2015 mit einer Entscheidung. Natürlich mit einer für Alfhausen positiven. Der Ball liegt derzeit im Spielfeld des Wirtschaftsministeriums in Hannover.

Ingesamt geht es in dieser Sache auch, aber nicht nur um Alfhausen. Alfhausen ist ein „Puzzle-Teil“ eines größeren Projekts zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs. Weitere „Puzzle-Teile“ sind Bahnhalte in Vehrte und am Rosenplatz in Osnabrück.

2013 nahm PlaNOS den Bahnhalt Alfhausen in den Nahverkehrsplan auf. Seitdem wird daran gearbeitet, den Plan zu verwirklichen. Die Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück GbR (PlaNOS) ist ein gemeinsames Unternehmen der Stadt und des Landkreises Osnabrück.

Kein „normaler“ Bahnhof, sondern eine überdachte Haltestelle.

Der einstige Bahnhof Alfhausen ist heute Privatbesitz und so müsste ein neuer Bahnhalt gebaut werden.

Der einstige Bahnhof Alfhausen ist heute Privatbesitz und so müsste ein neuer Bahnhalt gebaut werden.

Käme grünes Licht aus Hannover, könnte es nach Meinung von Horst Baier relativ schnell gehen, und die Kosten wären relativ gering. Wer derzeit als Ortsunkundiger in Alfhausen den Bahnhof sucht, stellt fest: Das Gebäude gibt es noch, aber es ist inzwischen in Privatbesitz. Seit dem Jahr 2000 halten in Alfhausen keine Züge mehr. Halten wieder Züge, müsste an anderer Stelle ein neuer Halt entstehen.

Geplant ist jedoch kein Bahnhof, wie es ihn in Alfhausen einmal gab. Statt dessen soll ein Halt entstehen, der eher mit einer größeren Bushaltestelle vergleichbar ist. Der Bau eines solchen einfachen, überdachten Halts spart Kosten und Zeit. Ein Weg dorthin wäre vorhanden, aber er müsste ausgebaut werden.

Alle stärken Alfhausen den Rücken.

Für den Bahnhalt Alfhausen haben sich alle mächtig ins Zeug gelegt. Angefangen vom Alfhausener Bürgermeister Klaus Wübbolding (CDU) über die Samtgemeinde bis zu den Abgeordneten aus dem Landkreis Osnabrück, die im niedersächsischen Landtag sitzen. Anfang des Jahres 2015 überreichte Alfhausens Bürgermeister Klaus Wübbolding (CDU) Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) ein Gutachten.

Mit von der Partie waren der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Calderone und weitere Landtagsabgeordnete von CDU, SPD und Bündnis90/Die Grünen. Das Signal an den Minister: Alle wollen, dass in Alfhausen wieder Züge halten.

Für Samtgemeinde-Bürgermeister Horst Baier ist der Bahnhalt Alfhausen ein Beispiel für beste Kooperation in der Samtgemeinde. Er verweist im Interview mit klartext darauf, dass sich 2014 alle Bürgermeister der Samtgemeinde in Alfhausen versammelten, um deutlich zu machen: Der Bahnhalt in Alfhausen ist für alle Orte der Samtgemeinde von großer Bedeutung. Ende März 2015 hatte Horst Baier die Landtagsabgeordnete Kathrin Wahlmann (SPD) zu Besuch. Auch bei diesem Treffen war der Bahnhalt ein Thema.

Manche Themen ziehen sich über Jahre. Dazu gehören die vier B-Themen Bahnhof Ankum/Güterverkehr, Bahnhof Bersenbrück/Fahrstuhl und B214/Neugestaltung. Das vierte B-Thema: Der Bahnhalt in Alfhausen.

Der lange Weg zum Alfhausener Bahnhalt.

Die Lore steht in Alfhausen vor einem Bahnhof, der keiner mehr ist.

Die Lore steht in Alfhausen vor einem Bahnhof, der keiner mehr ist.

Ein Projekt wie den Bahnhalt Alfhausen durchzusetzen, kostet viel Zeit und Arbeit. Zunächst war zu klären, ob überhaupt ausreichend Interesse an einem Bahnhalt besteht. Die Alfhausener CDU startete eine Befragung per Fragebogen. Das Ergebnis: Das Interesse übertraf die Erwartungen. Man kam auf 750 potentielle Nutzer, Berufstätige, aber vor allem Schüler, Lehrlinge und Studenten.

Damit war allerdings nur ein Punkt abgehakt. An weiteren Fragen war zu beantworten: Ist das alles technisch machbar und erreichen die Bahnfahrer auch Anschlusszüge, zum Beispiel in Osnabrück?

Technisch machbar und mit den Anschlüssen klappt’s auch.

Das jedenfalls zeigten eine Machbarkeitsstudie und das Gutachten, das Alfhausens Bürgermeister dem niedersächsischen Wirtschaftsminister überreichte. Thema des Gutachtens war die Frage, ob bei einem zusätzlichen Halt in Alfhausen die Anschlüsse in Bramsche, Oldenburg, Osnabrück und Sande erreicht werden. Das Ergebnis: Es ist nicht ganz einfach, aber es gibt Lösungsmöglichkeiten.

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