Neue KiTa Rieste: Muss ein neuer Architektenentwurf her?

Eine Folge der Riester Grundstücks-Odyssee: Der Siegerentwurf aus dem Architektenwettbewerb wurde für ein anderes als das jetzt zur Verfügung stehende Grundstück geplant.

Diese Frage wird die UWG Rieste auf die Tagesordnung der Gemeinde setzen. Der bisherige Entwurf für die neue KiTa wurde für ein Grundstück geplant, auf dem die KiTa gar nicht gebaut wird. Trotzdem soll er verwirklicht werden. Müsste nicht ein neuer her, damit für die 2,5 Millionen Euro auch eine Top-Kindertagesstätte entsteht?

Bietet das jetzige Grundstück mehr Möglichkeiten?

Zur neuen Riester KiTa wird auch eine Krippe gehören.

Zur neuen Riester KiTa wird auch eine Krippe gehören. Foto: © Frank Zunker

Die neue KiTa soll am 1. August 2016 bezugsfertig sein. Am 23. März diesen Jahres hatte der Riester Rat beschlossen – mit den Stimmen von CDU, UWG und Grünen – , sie auf einem Grundstück an der K148 zu bauen. In dem Jahr vor diesem Beschluss lief in Rieste jedoch so einiges schief.

Es gibt ein Grundstück, und für dieses Grundstück wird ein Bauwerk entworfen. So läuft es normalerweise. In Rieste lief es anders, denn die Suche nach einem Grundstück für die neue KiTa geriet zum Trauerspiel. Sie zog sich über ein Jahr, und es kamen immer wieder andere Grundstücke ins Spiel. Ein Ergebnis dieses Hü und Hott: Der Riester Rat verabschiedete einen Architektenentwurf für ein Grundstück, auf dem die KiTa gar nicht stehen wird.

Für den Bau der KiTa in Rieste lagen drei Entwürfe aus einem Architekten-Wettbewerb vor. Der Rat sprach sich einstimmig für einen dieser drei Entwürfe aus. Nicht wissen konnte der Rat zu diesem Zeitpunkt, dass die KiTa dort gar nicht gebaut wird.

Eine Folge der Riester Grundstücks-Odyssee: Der Siegerentwurf aus dem Architektenwettbewerb wurde für ein anderes als das jetzt zur Verfügung stehende Grundstück geplant.

Eine Folge der Riester Grundstücks-Odyssee: Der Siegerentwurf aus dem Architektenwettbewerb wurde für ein anderes als das jetzt zur Verfügung stehende Grundstück geplant.

Einfach am vorliegenden Entwurf festhalten?

Jeder, der schon einmal gebaut hat, weiß, wie viel vom Zuschnitt eines Grundstücks abhängt. Bietet ein Grundstück größere Möglichkeiten, hat ein Architekt andere Spielräume als bei einem Grundstück mit einem schwierigen Zuschnitt. Markus Revermann, Ratsherr der UWG: „Der Architektenentwurf, für den sich der Rat ausgesprochen hat, war ein Entwurf für ein Grundstück mit einem sehr speziellen Zuschnitt. Es glich einem Dreieck und es waren zudem Besonderheiten wie die Straßenführung zu beachten. Das Grundstück, auf dem jetzt gebaut werden soll, ist mit einer verfügbaren Gesamtfläche von rd. 2 ha unproblematischer und hat einen rechteckigen Zuschnitt.“

Könnte, für verhältnismäßig wenig Geld, eine bessere KiTa entstehen?

2,5 Millionen Euro soll der KiTa-Neubau kosten. Für dieses große Summe sollte, so Markus Revermann, die bestmögliche KiTa in Rieste entstehen. Für den UWG-Ratsherrn ist es keine gute Idee, am bisherigen Architektenentwurf festzuhalten. Das jetzt zur Verfügung stehende Grundstück könnte andere und vielleicht auch bessere Möglichkeiten bieten.

Etwa 10.000 bis 15.000 Euro würde es nach der Schätzung vom Markus Revermann kosten, die drei Architektenbüros, die am Wettbewerb beteiligt waren, neue Entwürfe für das KiTa-Grundstück vorlegen zu lassen. Für die UWG kündigt Revermann an, die Angelegenheit im Verwaltungsausschuss erneut zur Sprache zu bringen.

Sich der Sache noch einmal anzunehmen, dürfte am Faktor Zeit nicht scheitern. Das Gelände wird den Sommer über noch landwirtschaftlich genutzt und muss erst ab Mitte September als Baufeld zur Verfügung stehen.

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