Schulen & IT: Hier auf hohem Niveau, dennoch…

… dennoch sind auch in der Samtgemeinde Mittel aus dem „DigitalPakt Schule“ höchst willkommen. Im Vergleich zu anderen wurde hier jedoch in den letzten Jahren – von Alfhausen bis Rieste – schon viel Geld in die IT-Ausstattung von Grund- und Oberschulen gesteckt.

Jede Schule hat ihre eigenen Konzepte – und die Schulen sind dafür auf einem sehr guten Niveau ausgestattet.

So manches, wovon in anderen Schulen noch geträumt wird, ist in den Grund- und Oberschulen der Samtgemeinde bereits Wirklichkeit. Ob WLAN oder Hardware wie i-Pads: Die hiesigen Schulen sind sehr gut ausgestattet – und das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Vor wenigen Wochen, Anfang Februar 2019, sagte Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom: „Während Bund und Länder über Finanzierung und Zuständigkeit streiten, verlieren unsere Schulen bei der Digitalisierung international den Anschluss“ (*). In der Samtgemeinde wurde nicht auf Bundesmittel gewartet, sondern eigenes Geld in die Hand genommen – mit entsprechend positiven Folgen für die Schulen.

Anders als Schlüsselübergaben nach Vollendung von Bauprojekten (hier 2017, Grundschule Bersenbrück), vollzog und vollzieht sich die Digitalisierung der Schulen abseits öffentlicher Aufmerksamkeit.

 

Interaktive Tafeln, i-Pad-Koffer usw.

„Nach Abschluss der Bauarbeiten in Eggermühlen und Gehrde haben wir alle Schulen auf dem neuesten technischen Stand was die IT-Netze angeht, Server, WLAN und die Hardwareausstattung, so Samtgemeindebürgermeister Dr. Horst Baier.

In ihrer Chronik von 2018 stellt die August-Benninghaus-Schule auch ihre „vorbildliche“ digitale Ausstattung vor.

Bestätigung kommt von den Schulen. So aus der Ankumer August-Benninghaus-Schule, die in ihrer Schulchronik 2018 von einer „optimalen technischen Ausstattung“ sprach und schrieb: „Mit Stolz können wir behaupten, dass unsere Schule auch unabhängig von den Laptopklassen über eine vorbildliche Ausstattung auf dem digitalen Sektor verfügt und diese effektiv einsetzt“ (**).

Gut ausgestattet, so die Schule auf ihrer Webseite. Screenshot www.von-ravensberg-schule.de

Auch die Von-Ravensberg-Schule in Bersenbrück verfügt nach eigener Aussage über eine „hochwertige Ausstattung“. Dort gibt es z. B. auch „Medienscouts“. Das sind, so die Schule, „ausgebildete Experten für den Bereich Medien“ aus den 9. und 10. Klassen, die als Medienberater unterwegs sind und als Ansprechpartner bei Fragen zur Verfügung stehen.

2017: iPad plus Beamer in Eggermühlen.

Dass die Grundschulen ebenfalls mit der modernen Entwicklung mithalten, erfuhr klartext schon vor 2 Jahren von Helga Lübbert zur Lage, der Schulleiterin in Eggermühlen. Die Beamer hängen in den Klassenräumen an der Decke, das iPad kommt beim Lehrertisch auf eine Halterung – und los geht’s. Über die Kamera im iPad kann den Schülern alles mögliche per Beamer zugänglich gemacht werden. Man kann z. B. eine Blüte unter die Kamera des iPads legen und „ich kann auf diesem Weg auch prima ein Lineal erklären“, so die Lehrerin.

 

Jede Schule hat ihre eigenen Medienkonzepte.

Einige Schulen arbeiten mit iPad-Klassensätzen, andere mit PC-Räumen und einer Notebook-Ausstattung für jeden Schüler und jede Schülerin. „Der Trend“, so Horst Baier, „geht zur Auflösung von PC-Räumen, da wir mittlerweile viele Klassensets mit iPads haben, die direkt im normalen Unterrichtsraum genutzt werden. Mittlerweile sind wir schon dabei, die Whiteboards mit neuester Technologie zu ersetzen.“ Zwei Grundschulen haben z. B. 2017/2018 ihren Computerraum aufgelöst. Statt dessen wurden iPad-Koffer angeschafft.

Anfang 2016 in der Grundschule Ankum: PCs gehörten auch da schon zur schulischen Ausstattung.

 

Auf hohem Niveau, aber es wird weiterhin viel Geld gebraucht.

Das hohe Niveau zu halten und noch weiter zu verbessern, geht Jahr für Jahr ins Geld. Laut einer Mitteilungsvorlage der Samtgemeinde vom 4. März 2019 „besteht ein ständiger Finanzmittel-Bedarf, um die bestehende Technik in den Schulen zu erneuern und zu ergänzen. Für das Haushaltsjahr 2019 sind von der IT-Abteilung rd. 200.000 € für die Erneuerung und Ergänzung der IT-Ausstattung in den Schulen angemeldet worden.“

 

Entwicklung geht „rasant weiter“. Bundesmittel „ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Selbstverständlich: der Einsatz moderner Technik.

Nach langem Hin und Her zwischen dem Bund und den Bundesländern sollen nun im Rahmen des „DigitalPakts Schule“ in einem Zeitraum von fünf Jahren insgesamt 5 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt werden, davon 3,5 Mrd. Euro in dieser Legislaturperiode.

Was diese Förderung für die Samtgemeinde bedeuten könnte – dazu liegt dem am 12. März tagenden Bildungsausschuss eine Mitteilungsvorlage der Samtgemeindeverwaltung vor. Darin heißt es: „Zur weiteren Vorgehensweise in der Samtgemeinde Bersenbrück als Schulträger ist vorgesehen, dass gemeinsam mit den Schulleitungen der 9 Schulen und der IT-Abteilung der Samtgemeinde zu erarbeiten ist, welcher konkrete Bedarf mit Hilfe des Förderprogramms umgesetzt werden kann.“ Kosten verursacht u.a., dass für die IT-Ausstattung der Schulen auch Personal gebraucht wird, um diese Ausstattung zu betreuen.

Dem Bildungsausschuss liegt am 12. März eine 3-seitige Mitteilungsvorlage zum „DigitalPakt“ vor

„Der Betreuungsaufwand“, so Horst Baier „wird immer größer“. Für ihn sind die angekündigten Bundesmittel aus einer Reihe von Gründen nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“: Weil der jährliche Erneuerungsaufwand bei den Investitionen mittlerweile wegen des schnellen technischen Fortschritts sehr hoch ist und weil die Entwicklung auch noch rasant weitergehen werde, wenn sich die Pädagogik stärker um den effektiven Einsatz der IT kümmert. Hinzu kämen noch zusätzliche Kosten für die laufenden Gebühren der geplanten Versorgung aller Schulen mit Glasfaseranschlüssen. Da müssten die Schulbudgets aufgestockt werden.

 

Als erste Kommune des Landkreises Dienstleistungen auch online.

Ratsarbeit digital: per I-Pads.

Digital in die Zukunft hieß es in den letzten Jahren nicht nur bei den Schulen. So wurden z. B. die Mitglieder des Samtgemeinderats mit iPads ausgestattet und in 2017 erfolgte der Einstieg in die Samtgemeinde 3.0 und damit in ein digitales Rathaus. Inzwischen bietet die Samtgemeinde Bersenbrück als erste Kommune im Landkreis Osnabrück einige ihrer Dienstleistungen auch online an unter dem Stichwort „OpenR@thaus“.

Das Rathaus stehe vor einer Digitalisierungswelle, so Baier zum Jahreswechsel 2018/2019, „die viele Dienstleistungen für die Bürger und Bürgerinnen aber auch die internen Abläufe betreffen wird.“ So wurden z. B. alle Server im Rathaus abgeschafft und auf ein Rechenzentrum verlagert und auch die Bauhof-Mitarbeiter füllen keine Auftragszettel mehr handschriftlich aus, sondern per elektronischem Formular.

Starteten das Pilotprojekt OpenR@thaus der Samtgemeinde (von rechts): Andreas Güttler, Horst Baier, Hendrik Garmann und Bernd Landgraf. Foto: Samtgemeinde.

Ausmaß und Tempo der Veränderungen sind eine Herausforderung. Sich ihr auch hier zu stellen, tut not, denn Deutschland hinkt hinterher. Der „Digital Economy and Society Index (DESI)“ der EU-Kommission für 2018 zeigt, wie gut oder schlecht die Digitalisierung in den einzelnen EU-Staaten voranschreitet. Verglichen werden da z. B. digitale Fertigkeiten im Internet, Digitalisierung von Unternehmen und digitale öffentliche Dienste. Deutschland schaffte es gerade einmal auf Platz 14 der 28 Mitgliedstaaten (***).

(*) Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Klare-Mehrheit-fuer-Aus-des-Bildungsfoederalismus
(**) Quelle:“150 bewegte Jahr“, Chronik der Ausgust-Benninghaus-Schule zum 150-Jährigem im Jahr 2018.
(***) Quelle: https://ec.europa.eu/germany/news/20180518-digitalisierung-der-eu_de

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